8 graz www.grazer.at 27. MÄRZ 2023 Weder Corona noch die horrenden Energiepreise und die dadurch ausgelöste Inflation haben dem Trend, sein eigener Chef zu werden, einen Abbruch getan – im Gegenteil: Mit 4.736 Neugründungen verzeichnete die Steiermark im Vorjahr den zweithöchsten Gründungswert aller Zeiten. Heruntergebrochen entspricht das 18 Firmengründungen pro Arbeitstag. Ein stolzer Wert und ein positives Zeichen für den Gesamtstandort. Denn die Zahlen belegen, dass die Selbständigkeit auch in herausfordernden Zeiten wie diesen eine echte Alternative für die Steirerinnen und Steirer ist. Aus diesem Grund unterstützen wir als WKO diesen Schritt mit umfangreichen Serviceleistungen. Gemäß dem Motto ,gut beraten, sicher starten‘ bieten wir umfangreiche Workshops, Gründertrainings und Sprechtage an, die von den angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern auch hervorragend genutzt werden. Davon zeugen mittlerweile fast 42.000 Gründungsberatungen pro Jahr, die wir als WKO durchführen.“ Karl Heinz Dernoschegg, Direktor Wirtschaftskammer Steiermark WK Michael Midzan, Verkaufsleiter „der Grazer“ Gründer, die eine ehrgeizige Vision für ihr Unternehmen haben, brauchen neben ihren eigenen starken Persönlichkeit auch den richtigen Werbepartner. Über unseren breit gefächerten Medienmix, der sowohl Print- als auch Kommunikation unterliegt laufenden Veränderungen. Die Online-Plattformen und Social-Media-Kanäle bewirken, dass jeder Einzelne von uns einerseits Konsument von Medieninformation ist und im nächsten Moment als Autor auf diesen Plattformen selbst Informationen erstellt. Die klassischen Medien werden in diesem Konzert die Hoheit der Informationsund Meinungsbildung verlieren, wenn sie nicht ihre Kernaufgaben wie Recherche, Verifizierung von Sachverhalten und Meldungen, Ausleuchten von Hintergründen und Vernetzen von Blickwinkeln digitale Kanäle mit großer Reichweite umfasst, arbeiten wir täglich daran ein unverzichtbarer Begleiter zu sein. Als erfahrenes Medienhaus unterstützen wir Sie gerne bei einer erfolgreichen Positionierung Ihres Unternehmens am Markt.“ Peter Schaar, Faschingbauer & Schaar Werbeagentur in den Mittelpunkt ihrer journalistischen Tätigkeit stellen. Das Aufbereitung von Texten für verschiedene Medienkanäle selbst werden in Zukunft künstliche Intelligenzen übernehmen.“ KK KK Start-ups und andere Unternehmen sollten nicht ausschließlich auf Online- Werbung setzen, denn für die Bekanntheit, die Reichweite, den Aufbau von Beziehungen und die Glaubwürdigkeit ist es essentiell, auch außerhalb des Internets präsent zu sein. Vor allem wenn ein Unternehmen regionale Zielgruppen ansprechen möchte, ist Werbung in der realen Welt sinnvoller. Mit den „Klassikern“ (Plakat, Print und Hörfunk) können potenzielle Kund:innen im unmittelbaren Umfeld direkt erreicht werden. Analoge Medienkanäle haben die Kraft, die Marke in den Köpfen zu verankern und Suchanfragen im Internet zu generieren. Die Steiermark bietet hervorragende reichweitenstarke Mediengattungen in der realen Welt um dort zu werben, wo die Menschen sind.“ Daniela Beutle, Head of Marketing und Kommunikation Ankünder TONI
27. MÄRZ 2023 www.grazer.at graz 9 Soziale und asoziale Medien SOCIAL MEDIA. Spontan, unmittelbar und vernetzt ist die Kommunikation durch Social Media geworden. In der ersten Podiumsdiskussion dreht sich alles um die neuen digitalen Welten. Von Gudrun Angerer gudrun.angerer@grazer.at Soziale Medien haben unsere Kommunikation tiefgreifend verändert. Es hat ein Wechsel in der Meinungsbildung stattgefunden, als jeder zum Sender wurde und die Ära der Filter begann. Die Kommunikationsstrukturen wurden hybride. Wie können Unternehmer sie ideal nutzen und welche Gefahren gilt es zu beachten? Sind Soziale Medien asozial oder kann man sie als soziales Element einer Gesellschaft im Wandel einsetzen? Das waren die Inhalte der ersten Podiumsdiskussion. Die Experten Heinz M. Fischer Studiengangsleiter Journalismus und PR an der FH Joanneum, der Kommunikationsexperte Andreas Neubauer und Dieter Kinzer, Präsident der Notariatskammer für Steiermark teilen ihre Erfahrungen. Bei den Risiken müsse man das Spaltungspotenzial von Sozialen Medien bedenken, wir dürfen jedoch auch nicht auf jene vergessen, die nicht daran teilhaben. „Das wäre fahrlässig. Das ist ein wesentliches gesellschaftliches Segment,“ so Fischer. Zudem kann eine kleine Strömung viel bewirken. Große Chancen Die Unmittelbarkeit und pausenlose Allgegenwärtikeit der Kommunikation kann für ein Unternehmen auch von Vorteil sein. Kunden erwarten seit der Pandemie permanente digitale Erreichbarkeit. „Dieser Dialog bietet große Chancen und Herausforderungen. Man muss als Unternehmer aufpassen. Das Risiko ist viel größer, dass ein Shit- storm ein ganzes Geschäftsmodell zerstört,“ gibt Neubauer zu bedenken. Die Folge sei oftmals ein Schneeballeffekt, der nur mit einer öffentlichen Entschuldigung über mehrere Kanäle und dem Eingeständnis eines Sensibilisierungstrainings überwunden werden kann - jedoch ohne Garantie. Dabei sei ein Shit Storm nur eines von vielen hässlichen Segmenten einer Hate Speech, die weit tiefgreifender wirkt und durch Anonymität beflügelt wird. „Die aggressive Kommunikation ist stark im Zunehmen und wir dürfen nicht nur gelassen daneben stehen“, so Fischer. „Der Druck der Öffentlichkeit hat wirtschaftliche Folgen. Die Umsatzkurve kann schnell nach unten gehen,“ ergänzt Kinzer. Ohne Professionalität sei dies nicht zu bewältigen. Deswegen müsse man als Jung-Unternehmer insbesondere auf seine Ressourcen achten. Einigkeit herrschte darüber, dass es wichtig ist seine eigene Rolle auf den richtigen Plattformen zu finden. Ein Unternehmen dürfe nicht blass sein, sondern müsse auch Persönlichkeit haben, um zu bestehen und letztendlich ein Alleinstellungsmerkmal in der Masse aufzuweisen. Man müsse nicht bei jedem Trend mitmachen, der vielleicht nicht zur eigenen Firmen-DNA passt. Daniel Kosak, Pressesprecher des Bundeskanzlers, teilte sein wichtigstes Credo telefonisch mit: Wenn er etwas schreibt, schickt er es nicht gleich ab, sondern wartet mindestens 30 Sekunden, um sich zu vergewissern, dass das Posting so passt. “Alle Kanäle haben Besonderheiten, das muss man sich fragen,“ fügt Neubauer hinzu. Moderator Oliver Zeisberger, Präsident der Notariatskammer Dieter Kinzer, FH- Studiengangsleiter Journalismus Heinz M. Fischer, Kommunikationsberater Andreas Neubauer (v.l.) GASSER
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