DerGrazer
Aufrufe
vor 1 Jahr

27. März 2022

  • Text
  • Klimawandel
  • City
  • Innenstadt
  • öffi
  • Ukraine
  • Steiermark
  • Stadt
  • Grazer
  • Graz
- Studie: Jährlich sterben 200 Grazer zuviel - Kritik an Grazer Öffi-App von Sehbehinderten - Wieder 30.000 Leute täglich in der Innenstadt - Graz-Umgebung Nord kämpft gegen Klimawandel - Grazer zeigen Herz für Ukraine-Flüchtlinge

6 graz www.grazer.at

6 graz www.grazer.at 27. MÄRZ 2022 K O M M E N T A R von Fabian Kleindienst ✏ fabian.kleindienst@grazer.at Gesundheit gibt’s nicht ohne Umwelt K ein anderes Thema war in den vergangenen Jahren so präsent wie die Gesundheit. Viele Menschen haben das eine oder andere dazugelernt – sei es in Sachen Hygiene, sei es in Sachen Solidarität, im Denken an andere, vielleicht gesundheitlich schon angeschlagene Gruppen. Während wir uns mit einer unmittelbaren Gesundheitskrise konfrontiert sahen, trat jene des Klimas in den Hintergrund. Das zeigten nicht zuletzt erst diese Woche Untersuchungen von Grazer Forscherinnen (siehe Seiten 14/15). Dabei muss man, um zu erkennen, wie wichtig Veränderungen in diesem Bereich sind, gar nicht an abstrakte Szenarien, an mögliche künftige Klimaentwicklungen und ihre Auswirkungen denken. Es gibt auch viel unmittelbarere gesundheitliche Konsequenzen. Wenn Analysen, wie jene des Barcelona Institute for Global Health, zeigen, dass jährlich in Graz über 200 Tote vermeidbar wären, würden wir besser auf unsere Luft aufpassen – so mag es sich dabei um Schätzungen aus dem Elfenbeinturm handeln, es zeigt aber doch eine klare Richtung auf. Eine Richtungsentscheidung: Luftverschmutzung, Lärm, wenig Platz für Grünes – das schadet nicht nur dem Stadtbild, das schadet nicht nur dem Klima, es schadet uns auch unmittelbar selbst. Öffi-App: Rückschritt in der Barrierefreiheit Die Öffi- App qando war für sehbehinderte Menschen viel praktischer als GrazMobil.KK FATAL. Mit 31. März wird die qando-App der Graz Linien eingestellt. Für Blinde bedeutet das einen klaren Rückschritt, sie fordern Nachbesserungen. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at nien an einer Haltestelle nicht angezeigt und die Echtzeitanzeige lässt zu wünschen übrig!“ Heidi Scheer vom Verein, die selbst stark sehbehindert ist, hat die GrazMobil-App via Voice Over für uns getestet. „Gleich nach dem Öffnen der App befinden sich links oben einige unklar benannte Tasten. Diese heißen ,ft boe map filter‘ oder ,ft fluidhub map currentlocatio‘ – drückt man da drauf, passiert nichts. Es folgt ,In der Nähe‘, wo auch nicht klar hervorgeht, warum das da steht, und danach wieder zwei Tasten, eine ohne Namen und die Bilderkennung sagt ,Rechtspfeil‘. Diese Taste öffnet die Routenplanung. ‚Taste Sehgerät‘ öffnet die Haltestellensuche. Was ich nicht finden kann, ist eine Echtzeitanzeige der nächsten Abfahrten an einer Haltestelle“, versucht sie das Problem zu verdeutlichen. In der Routenplanung gebe es außerdem eine Taste ohne Namen, welche Start und Ziel ver- Seit Ende letzten Jahres gibt es die GrazMobil-App, in der es neben Echtzeitdaten von Bus und Bim auch Möglichkeiten für Ticketkauf und Routenplanung und Infos zu tim-Knoten etc. gibt. Die 2015 eingeführte App „qando“ wird nun mit 31. März eingestellt. Während die Holding Graz meint, das Angebot von „qando“ vollständig in „GrazMobil“ integriert zu haben, sind Vertreter von Behinderten-Organisationen alarmiert. „qando war von Menschen mit einer Sehbehinderung gut bedienbar, GrazMobil kann die Anforderungen nicht erfüllen. Das ist ein großes Problem“, so Herbert Winterleitner vom Verein „Soziale Projekte Steiermark“. Eine Betroffene erklärt zur neuen App: „Ich suche dort ewig nach Informationen, die ich brauche, manchmal werden Litauscht. Fazit: „Es müssen unbedingt alle Elemente eine klare Beschriftung bekommen. Dann wäre die App gut bedienbar. Hätte sie noch eine Abfahrtsmonitoranzeige und einen Überblick über aktuelle Störungen, wär das ein mega Pluspunkt“, so Scheer. Reaktion „Wir optimieren unsere Produkte ständig und werden für eine Weiterentwicklung blinde oder sehbehinderte Menschen in die Entwicklung einbinden“, heißt es seitens der Holding Graz, der wir die Beanstandungen in Sachen Barrierefreiheit zukommen haben lassen. Die qando-App weiterzubetreiben, würde durch die Doppelstruktur unnötige Kosten verursachen. Zusätzlich zu GrazMobil gibt es jetzt auch „wannda“ von Goldbeck Parking Services in Graz. Laut Betroffenen kann aber auch diese App für Sehbehinderte nicht mit qando mithalten. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich |ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Christoph Zefferer (0664/80 66666 90), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/ 80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

27. MÄRZ 2022 www.grazer.at anzeige 7 KANIZAJ (2) Am kommenden Mittwoch ist es wieder so weit: Jahr für Jahr herrscht bei der Aktion „Rat vom Notar“ am Grazer Hauptplatz großes Interesse. Immobilien recht einfach erklärt Der schnellste und unkomplizierteste Weg zum Notar ist der Weg auf den Grazer Hauptplatz am kommenden Mittwoch. Am Mittwoch, den 30. März, von 12 bis 13 Uhr, gehen die Notare auf die Straße und bilden am Grazer Hauptplatz wieder das größte Notariat der Steiermark. Einmal im Jahr soll damit symbolisiert werden, wie rasch und unkompliziert ein Gespräch mit einer Notarin oder einem Notar möglich ist. Inhaltlich dreht sich dabei alles um die Immobiliengeschäfte und die damit verbundenen rechtlichen Fragen. Rechtliche Sicherheit Dieter Kinzer, Präsident der Notariatskammer für Steiermark, dazu: „Immobiliengeschäfte sind die größten Investitionen im Leben der meisten Menschen. Daher ist es unbedingt notwendig, das rechtliche Umfeld von Anfang an abzusichern.“ Und von Anfang an bedeutet: noch vor der Unterfertigung des Angebotes und der Unterzeichnung eines Kaufvertrages. Um die vielen speziellen und komplexen Fragen im Vorfeld jedes Immobilienkaufes zu analysieren und zu erläutern, hat die Notariatskammer für Steiermark die Immobilienwochen ins Leben gerufen. Kostenlose Erstgespräche Noch bis Ende April kann man sich dabei für kostenlose Erstgespräche in allen Notariaten der Steiermark anmelden und im Rahmen einer Beratung von rund 20 Minuten die ins Auge gefasste Immobilie anhand eines Grundbuchsauszuges rechtlich durchleuchten und die damit verbundenen Rechte und Pfl ichten checken lassen. „Jahr für Jahr wird dieses Service von vielen Menschen gerne angenommen und die Notariate empfehlen sich damit als moderne und kundennahe Serviceeinrichtungen“, so Präsident Kinzer. Rat vom Notar Um die Übergabe einer Immobilie perfekt vorzubereiten, lohnt sich also ein Termin für eine kostenlose Erstberatung in einem der 82 Notariate der Steiermark. Gratis-Informationen gibt es übrigens auch bei der Aktion „Rat vom Notar“ am 30. März zwischen 12 und 13 Uhr am Grazer Hauptplatz und in der Folge am Stand der Notariatskammer für Steiermark im Rahmen der Immobilienmesse „LEBENSRAUM 2022“ am kommenden Freitag und Samstag auf der Grazer Messe. Die Notariatskammer für Steiermark geht auf die Straße: Plankensteiner, Präsident Kinzer, Aitzetmüller, Vizepräsident Pisk, Kotzmuth (v. l.)

Erfolgreich kopiert!

2023

2022

2021