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27. Jänner 2019

- Stadt Graz sucht bereits neue Standorte: Kein Platz mehr in den Park&Ride-Garagen - Wiederbelebung der Grazer Annenpassage: Es geht los! - Kreisverkehr in Alter Poststraße geplant - Carsharing-Ansturm führt zu Warteschleife - Jakomini: Kühl-Ideen und Grünraum-Offensive - Peinlicher Künstlerhaus-Streit

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8 graz www.grazer.at 27. JÄNNER 2019 Viele Anrainer kämpfen mit Rasern – vor allem in 30er-Zonen. Die „Grazer“- Leser haben zahlreiche Hinweise gegeben, wo es besonders schlimm ist. LUEF Kreisverkehr in Alter Poststraße geplant ZU SCHNELL. In der Alten Poststraße soll ein Kreisverkehr bald für Entschleunigung sorgen. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Auch diese Woche haben uns wieder zahlreiche Hinweise von Lesern erreicht, die mit Rasern in ihrer Wohngegend zu kämpfen haben (siehe Info-Box rechts unten). Wir haben diese wieder an das Büro der zuständigen Verkehrsstadträtin Elke Kahr weitergeleitet. Einige der Straßen seien ohnedies schon „verordnete Standorte“, das heißt, dass dort in regelmäßigen Intervallen kontrolliert wird. Die anderen möchte man so bald wie möglich prüfen. „Wir sind sehr dahinter, dass die Tempolimits eingehalten werden, und haben gerade im Tempo-30-Bereich die Überwachung durch die Stadt selbst verdichtet. Dabei wird auch den Hinweisen aus der Bevölkerung laufend nachgegangen“, so Kahr. Alte Poststraße In der Alten Poststraße – die Straße, die durch unseren Bericht die zahlreichen Leser-Hinweise erst auf den Plan gerufen hat – tut sich jetzt tatsächlich etwas: „Wenn die Leute Geschwindigkeitsbeschränkungen, Stoppschilder und Haltelinien einfach ignorieren, helfen nur bauliche Maßnahmen“, erklärt Straßenamtsleiter Thomas Fischer. Auf Wunsch der Stadträtin wurde kürzlich die Planung eines großen Kreisverkehrs mit Mittelinsel an der Kreuzung Alte Poststraße/Wagner-Jauregg- Straße beauftragt. Im Rahmen dieser wird auch geprüft, ob Fremdgrundstücke für die Errichtung des Kreisverkehrs nötig sind. Ist das geklärt, könnte es in die entsprechenden Verfahren gehen. Graz: Hier wird gerast Auf diese Straßenzüge haben unsere Leser letzte Woche hingewiesen: ■■Neufeldweg ■■Hubertusstraße ■■Thalerseestraße ■■Theodor-Storm-Straße ■■Payer-Weyprecht-Straße ■■Am Andritzbach ■■Neusitzstraße Das Interesse am tim-Carsharing-System stieg ums Dreifache an, weil man für ein Öffi-Jahresticket eine Gratis-Mitgliedschaft bekommt. HOLDING Carsharing-Ansturm führt zu Warteschleife BOOM. Weil sich so viele für „tim“-System anmelden, sorgt Holding jetzt für flottere Abwicklung. Von Philipp Braunegger philipp.braunegger@grazer.at Ich habe vor kurzem ein Jahresticket der Graz Linien samt Gratis-Mitgliedschaft beim Carsharing-Projekt der Holding, tim, gekauft“, ärgert sich der Grazer Peter Wagner über den Umstand, beim tim-System der Holding in einer schier endlosen Warteliste hängen geblieben zu sein. „Als Mitglied wollte ich im Februar mit dem tim-Transporter siedeln. Doch zuerst muss ich eingeschult werden – einen Termin gab’s aber erst im April! Macht das Sinn, wenn ich von Auto auf Carsharing umsteigen will, wenn ich monatelang warten muss, bis ich das Service nutzen kann? Irgendwas an diesem System funktioniert nicht!“ Holding-Kommunikationschef Gerald Zaczek-Pichler erklärt: „Derzeit haben wir 50 tim-Autos, davon 16 E-Autos, im Einsatz. Rund 1100 Personen nutzen das Angebot. Wir haben im Monatsschnitt zwischen 70 und 80 Interessenten, die sich zu einem Einschulungstermin anmelden.“ Das Kombi-Angebot mit dem Jahresticket löste einen zusätzlichen Ansturm aus, die Schulungstermine haben sich verdreifacht – inklusive entsprechenden Wartezeiten: „Wir hatten im November 277, im Dezember 198 und bis heute, 23. Jänner, 178 Anfragen zu einem Einschulungstermin. Dieser umfasst die Fahrzeugschulung, die Erklärung des Ladevorgangs sowie eine Erklärung der Kundenvereinbarung und erfolgte bisher in Einzelterminen“, so Zaczek-Pichler. Die Schulung findet bei der tim-Zentrale in der Steyrergasse statt und dauert etwa eine Stunde. Nur: Warum braucht’s so eine Schulung überhaupt? „In erster Linie ist es eine Sicherheitsfrage: Die tim-Fahrzeuge sind E-Autos, die nicht jeder sofort beherrscht!“ Wie wird man jetzt versuchen, Warteschleifen wie die aktuelle zu vermeiden? „Wir werden die Schulungen künftig so straffen, dass die Nachfrage im Februar im Sinne der Kunden schnellstmöglich abgearbeitet wird. Dazu werden wir auch zusätzliches, im Umgang mit Kunden geschultes Personal bereitstellen.“

27. JÄNNER 2019 www.grazer.at Jakomini graz 9 Kühl-Ideen & Grünraum-Offensive IDEEN. Architektur-Studierende der FH Joanneum haben zehn Entwürfe, wie man den Bezirk Jakomini kühlen könnte, vorgelegt. Bezirksvorsteher Strobl setzt 2019 einen Schwerpunkt auf Grünraum. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Der Sommer 2018 war der viertheißeste der Messgeschichte, im Durchschnitt war es um zwei Grad wärmer als sonst. Auf diese zunehmenden Hitzebelastungen müssen auch Städte reagieren. „Kühlende Begrünung fehlt besonders in dicht verbauten Bezirken rechts der Mur, Gries und Lend, aber auch in Jakomini“, so Bezirksvorsteher Klaus Strobl. Deshalb hat der Masterstudiengang Architektur an der FH Joanneum das Projekt „Cool Down Jakomini“ gestartet. Ein Grundstück zwischen Draisgasse und dem Tupay-Schlössl – verwildert und verwunschen, eigentlich eine Grün-Oase (siehe Foto oben) – wurde dafür analysiert und städtebaulich gestaltet. „Entstanden sind zehn Entwürfe, die kurz-, mit- tel- und langfristige Maßnahmen zur Abkühlung des Wohnumfeldes zeigen. Diese sollen als Diskussionsgrundlage für Bewohner und Entscheidungsträger dienen“, erklärt FH-Projektleiterin Anke Strittmatter. Die Ergebnisse: Vor allem Grünraum ist für die Kühlung innerstädtischen Raums von großer Bedeutung – ebenso wie städtebauliche Maßnahmen (helle, begrünte Fassaden, Wasserflächen, usw.). Schwerpunkt der Arbeit von Bezirksvorsteher Strobl soll es 2019 sein, „versiegelte Flächen wieder in mikroklimatisch wertvollen Grünraum rückzuführen und die offensive Anpflanzung von Bäumen als Schattenspender zu forcieren, ebenso wie die Begrünung von Flachdächern.“ Außerdem wurde die Immobilienabteilung der Stadt Graz gebeten, einen Ankauf des Projekttestareals zu prüfen. Der Entwurf von Felicitas Baldauf und Theresa Lechner zeigt eine Grün-Oase mitten in der Stadt. Alle Ideen zum Projekt „Cool Down Jakomini“ sind ab 1. Februar als Ausstellung im SMZ-Stadtteilzentrum Jakomini zu sehen. KK (2)

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