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27. Februar 2022

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- Neue Fußgängerzone in der Grazer Innenstadt - Diözese Graz-Seckau färbt nächste Kirche um - Fahrverbot wird ignoriert: Wirte fürchten um ihre Gäste - Comeback der Nachtgastro mit vielen Neuerungen - Sorge umsinkende Preise trotz Teuerungs-Rekord

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14 eco graz www.grazer.at 27. FEBRUAR 2022 Niemand soll sein Zuhause verlieren. Genau darüber machen sich aber viele Menschen Sorgen.“ Fabian Kleindienst Bürgermeisterin Elke Kahr forderte angesichts der hohen Inflation vom Bund eine Aussetzung der Mieterhöhungen. JUNGWIRTH 14 fabian.kleindienst@grazer.at Sorge um sinkende Preise Grazer Experte erklärt Inflation: Robert Hill Aktuell steigen die Preise im Durchschnitt stark an, die Inflation liegt so hoch wie schon Jahrzehnte nicht mehr. Ein Grazer Experte erklärt. GETTY, KK Die weiterhin großen Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen werden am Mittwoch im Lendhafen in Graz diskutiert. GETTY Debatte zur Teilzeitfalle ■ Vergangenen Freitag war in der Steiermark der sogenannte „Equal Pay Day“, der die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen thematisiert – 56 Tage in diesem Jahr arbeiteten Frauen 2022 demnach sozusagen gratis. Die Grüne Wirtschaft widmet sich diesem Thema am kommenden Mittwoch, 2. März, in einer Podiumsdiskussion im Grazer Lendhafen. Konkret sollen unter dem Titel „Teilzeitfalle: Darum verdienen Frauen weniger als Männer“ Positionen aus Politik, Wirtschaftskammer und der Wirtschaft insgesamt zu Wort kommen und Lösungsansätze wie beispielsweise Pensionssplitting diskutiert werden. Vera Haberfellner und Stefan Weinberger, beide in der Finanzberatung tätig, werden Impulsvorträge halten. „Das aktuelle Pensionssystem gehört aufgrund der Benachteiligung von mehrfachbelasteten Frauen dringend nachgeschärft“, so Grüne-Wirtschaft-Landessprecherin Andrea Kern. SPANNEND. Die Inflation ist auf einem Rekordniveau. Robert Hill von der Uni Graz erklärt, warum, und wagt einen Blick in die Zukunft. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Das Thema Inflation ist aktuell in aller Munde, erst diese Woche wurde bekannt, dass sie im Jänner auf fünf Prozent kletterte. Der höchste Wert seit 1984. „Die Inflation ist die durchschnittliche Zunahme des Preis-Levels“, erklärt Robert Hill, Professor für Makroökonomie und Inflationsexperte an der Universität Graz. Das bedeutet: Haben wir eine Inflation von fünf Prozent, dann bezeichnet das den Durchschnitt der Preisentwicklung von Gütern und Dienstleistungen – bei einzelnen kann dieser Wert ganz anders ausschauen (siehe auch „Teurer“ und „Billiger“ oben). „Jeder Mensch hat also seine eigene Inflationsrate, wie sie vom jeweiligen Einkaufskorb abhängt.“ Die hohe Inflation trifft also die einen mehr, die anderen weniger. Mehrere Gründe Grundsätzlich, so erklärt Hill, sei das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Inflation von zwei Prozent. In den Jahren nach der globalen Finanzkrise, ab etwa 2010, tat man sich sogar schwer, dieses REACT kommt nach Graz ■ Der Arbeitsmarkt entwickelt sich zwar positiv, Langzeitarbeitslosigkeit bleibt aber ein Problem. Steiermarkweit sind aktuell 10.863 Personen als langzeitarbeitslos gemeldet, in Graz allein sind es 5852, also mehr als die Hälfte. Nun bringt das Sozialressort des Landes Steiermark das Projekt „REACT“, das zunächst in der Obersteiermark getestet wurde, nach Graz. „Mit dem REACT- Projekt schaffen wir für Betroffene die Möglichkeit, wieder in die Arbeitswelt einzusteigen“, so Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Langzeitarbeitslose Menschen werden über die Steirische Arbeitsförderungsgesellschaft angestellt, mit gemeinnütziger Arbeitskräfteüberlassung erfolgt der Transfer an die Gemeinden und die gemeinnützigen Unternehmen, auch Pflegeeinrichtungen sind dabei möglich. In der nun startenden zweiten Tranche sind insgesamt 130 Jobs für Langzeitarbeitslose geplant. Kampus: „Ich hoffe, dass sich auch die Stadt Graz an diesem arbeitsmarktpolitischen Erfolgsprojekt beteiligt.“ Soziallandesrätin Doris Kampus weitet „REACT“ nach Graz aus. PETER DRECHSLER

27. FEBRUAR 2022 www.grazer.at graz eco 15 ➜ TEURER Gas, Arbeitspreis +41,0 % Die Preise steigen im Schnitt, die Russland-Ukraine-Krise verschärft die Situation. Gas wurde deutlich teurer. GETTY (2) trotz Teuerungs-Rekord CD-ROM-Spiel für PC –20,9 % Nicht alles wird teurer, es gibt auch Preisdämpfer. Für PC-CD-ROM-Spiele zahlt man klar weniger als letztes Jahr. BILLIGER ➜ Ziel zu erreichen, erst zuletzt stieg die Inflation so stark an. „In den letzten Jahren gab es zwei Narrative, die sie angetrieben haben. Das aktuell dominante sind die Effekte der Pandemie. Unmittelbar wirken die Störungen der Lieferketten, weshalb gewisse Güter deutlich teurer geworden sind, beispielsweise am Bausektor“, erklärt Hill. „Gleichzeitig gab es auch einen Wandel der Konsummuster der Menschen. Viele haben in der Corona-Zeit ihr Einkaufsverhalten geändert, was teilweise zur Knappheit mancher Güter geführt hat.“ Das seien Treiber der Inflation. Hill: „Irgendwann passt sich das Angebot aber dem Wandel der Nachfrage an – ich vermute also, dass dieser Schock nur temporär ist.“ Eher als eine weiterhin ansteigende Inflation fürchtet der Experte ein anderes Szenario. „Es gibt ein weiteres Narrativ, das nach der globalen Finanzkrise dominant war, zuletzt aber wenig beachtet wurde. Die sogenannte säkulare Stagnation. Hintergrund sind gewisse Entwicklungen, die dazu führen, dass die Nachfrage sinkt. Das wäre beispielsweise die alternde Gesellschaft, die Zunahme von Investments in immaterielle Güter – beispielsweise durch Firmen wie Facebook –, aber auch die steigende Ungleichheit.“ All das führe zu einer sinkenden Nachfrage – und dazu, dass die EZB einst Probleme hatte, das Ziel einer Inflation von zwei Prozent überhaupt zu erreichen. Vielmehr gab es die Gefahr einer Deflation, also sinkender Preise. „Meiner Meinung nach wird dieses Narrativ wieder wichtiger werden“, so Hill. Also der Kampf gegen sinkende Preise statt steigende. Gefahr Deflation Dem Laien könnte sich die Frage aufdrängen, was an sinkenden Preisen so schlecht sei. „Deflation ist gefährlich“, warnt Hill. Denn durch eine negative Inflation könne der reale Zinssatz sehr hoch liegen – was wiederum Betriebe von Investitionen abhalten könne. „Wenn Firmen weniger investieren, sinkt die Nachfrage – und die Firmen wiederum verkaufen weniger. Das wirkt auf den Arbeitsmarkt – und eine höhere Arbeitslosigkeit lässt die Nachfrage weiter sinken. Da kann eine Negativspirale entstehen“, so Hill, der auf die starke Rezession in den USA in den 1930ern verweist. „Sinkende Preise hören sich gut an, wenn man seinen Job sicher behält. Aber die Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren, steigt damit stark an“, erklärt Hill. Maßnahmen Politisch kann man der hohen Inflation entgegenwirken, europaweit durch eine Erhöhung der Zinsrate. „Das reduziert die wirtschaftliche Gesamtnachfrage. Es wird weniger investiert, weniger konsumiert, auch die Handelsbilanz wird reduziert. Fällt die Nachfrage, sollte das die Inflation senken“, so der Experte. Erhöht die Europäische Zentralbank die Zinssätze, wertet das den Euro auf, Exporte werden sinken und Importe steigen. Das brauche aber Zeit, um die volle Wirkung zu entfalten. W I R T S C H A F T Noch mehr Geschenke Bildung nach Lehre EcoNews fabian.kleindienst@grazer.at Digitaler Fokus ■ Die Digitalisierung bekam durch Corona einen Schub, gleichzeitig wächst in der Wirtschaft die Nachfrage nach IT- Fachkräften. Das AMS Steiermark bietet Arbeitsuchenden nun diesbezüglich zwei spezifisch ausgerichtete Qualifizierungsangebote: die gemeinsam mit dem Sozial- und Wirtschaftsressort des Landes initiierte „Digitalisierungsstiftung“ und den „digi Campus“. „Die Digitalisierungsstiftung ist als arbeitsplatznahe Ausbildung konzipiert, das bedeutet ein großes Mitspracherecht für das beteiligte Unternehmen. Dieses sucht selbst einen geeigneten Bewerber aus, gemeinsam werden die Inhalte der Qualifizierung erarbeitet“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. ■ Wie berichtet, übernimmt Thomas Liu das derzeitige Geschenkeparadies im Fachmarktzentrum Shopping Nord und eröffnet ein Bubble-Tea-Lokal. Fans müssen aber keineswegs traurig sein: Betreiberin Sandra Boandl-Tomaschitz legt den Shop nämlich mit ihrem zweiten Geschenkeparadies im Einkaufszentrum (gegenüber der Trafik) zusammen und eröffnet am 1. April ein größeres und moderneres Geschenkeparadies – ebenfalls direkt im Einkaufszentrum. Größeres und moderneres Geschenkeparadies wird eröffnet. KK Schlüsselübergabe: C. Holzer, L. Nestic, N. Gabriel und A. Baumgartner SPAR/KRUG Neuer Spar-Markt ■ Am 24. Februar eröffnete ein neuer Spar-Supermarkt in der Stiftingtalstraße 126 in Graz. Auf 620 Quadratmetern und mit 28 Gratisparkplätzen kann ab sofort entspannt eingekauft werden. „Das Auge isst mit – ansprechende Gestaltung gehört bei unseren Standorten zur Unternehmensphilosophie“, erklärt Geschäftsführer Christoph Holzer. Im Zuge der Neueröffnung übergab Spar auch 2000 Euro an die Kinderkrebsstation des LKH Graz. ■ „Die Lehre ist das Aushängeschild der österreichischen Ausbildungslandschaft“, so ÖVP- Nationalratsabgeordnete Martina Kaufmann. Danach fehle es, neben Meister und klassischen Hochschulen, an Weiterbildungsoptionen. Im Ministerrat wurde nun aber der Auftakt zur „höheren beruflichen Bildung“ beschlossen, der es Lehrabsolventen ermöglicht, direkt auf ihrem Beruf eine höhere Ausbildung aufzubauen. Nur mitfahren müssen Sie noch selber. Taxi 878 – 0316/878

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