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27. Februar 2022

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- Neue Fußgängerzone in der Grazer Innenstadt - Diözese Graz-Seckau färbt nächste Kirche um - Fahrverbot wird ignoriert: Wirte fürchten um ihre Gäste - Comeback der Nachtgastro mit vielen Neuerungen - Sorge umsinkende Preise trotz Teuerungs-Rekord

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10 graz www.grazer.at 27. FEBRUAR 2022 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Müll-Abfuhrpläne Mehrere Wochen, nachdem die BürgerInitiative Andritz anhand zahlreicher Beschwerden Anzeige bei der Antidiskriminierungsstelle wegen vorsätzlicher Altersdiskriminierung eingebracht hat, rückt die Holding mit einer Bürgerbefragung zum „Graz Abfall“ heraus. Darin lobt man sich für die tolle App, auf der man die Müll-Abholpläne herunterladen kann; 64 Prozent finden diese App „attraktiv“. Schon gut, aber was ist mit der älteren Generation, die kein Internet und kein Smartphone hat? Diese erhielt heuer erstmals die nötigen Pläne, an welchen Tagen die Mülltonnen geleert werden, nicht mehr zugestellt – dank der App. Oder man muss sich durchtelefonieren, um einen Plan zugeschickt zu erhalten. Die Holding, sprich: die Stadt Graz, grenzt somit diese Menschen aus, diskriminiert sie ob ihrer nicht vorhandenen elektronischen Einrichtungen. Und das für eine der ureigensten Aufgaben einer Kommune, die Dienstleistung der Abfall entsorgung, wofür satte Gebühren eingehoben werden. Nix gegen die Entsorgung selbst, die klappt prima, aber die Voraussetzungen einfach auszusetzen, ist beschämend. Erich Cagran, Graz * * * Sturzgefahr für Radfahrer Es ist den Radfahrern ein wichtiges Anliegen, dass Gehsteigkanten abgeschrägt sind. Da Sturzgefahr besteht, dass man mit dem Pedal hängen bleibt, wenn man möglichst weit rechts fährt, um den Verkehr (insbesondere Bus) nicht zu behindern, sollte darauf Rücksicht genommen werden. In der Liebenauer Hauptstraße ist es leider völlig danebengegangen!! Hildegard Brodtrager, Graz * * * Hinweistafeln unpräzise Mir ist aufgefallen, dass viele Wegweiser sehr unpräzise sind. So auch die Ausfahrt Unterflurtrasse Südgürtel Liebenauer Hauptstraße. Was soll ich mit „andere Richtungen“ als Ortsunkundiger anfangen. Außerdem gibt es den Murpark schon sehr lange als Haltestelle für GVB-Linien. Auch hier ist die Durchsage „Banngrabenweg“ mehr als unangebracht. Es wäre schön, wenn die zuständigen Stellen ihre Pläne fertigdenken und sie in der Ausführung „gebrauchsfreundlich“ fertiggestellt würden. Danke allen Beteiligten, die hier Abhilfe schaffen wollen und auch durchführen. Klaus Oberbichler, Graz * * * Zentrales Kartenbüro Zu den Berichten über das Aus des Grazer Zentralkartenbüros: Dass das Zentralkartenbüro schlussendlich seine Pforten schließen musste, ist bitter, wenngleich aufgrund der toxischen Mischung aus Corona und Online-Ticketing nur sehr schwer vermeidbar. Es war über Jahrzehnte hin bemerkenswert, wie sehr sich das Büro – wohl nicht zuletzt wegen der Namensgebung – als DIE zuverlässige Stelle für Tickets aller Art etabliert hatte. Die gute Nachricht für alle, die im unmittelbaren Grazer Zentrum eine persönliche Anlaufstelle für den Kartenverkauf suchen, ist die, dass die Infostelle von Graz Tourismus (Herrengasse 16/Zeughaus) sowohl Ö-Ticket-Verkaufsstelle als auch Verkaufsstelle für Oper, Schauspielhaus, Kasematten, Orpheum etc. ist und bleibt! Von Jänner bis März täglich (inkl. Samstag, Sonntag, Feiertag!) von 10 bis 17 Uhr und von April bis Dezember von 10 bis18 Uhr. Dieter Hardt-Stremayr, Graz Tourismus * * * Loblied ist eher Hohn Zum Bericht „Zwei von drei finden Graz Abfall attraktiv“: Dieses Loblied auf den Grazer Abfallkalender finden wir – Bewohner der Grabenstraße – eher als Hohn. Im Vorjahr war der ausgesandte Abfuhrkalender, bezogen auf den Abholtag des Altpapiers, nicht ident mit der digitalen Version und daher unrichtig. Heuer stimmt der digitale Abfuhrkalender – zumindest bis 17. Feber – bezüglich Altpapier wieder nicht. Die zunehmenden Downloadzahlen zu loben finden wir ebenfalls unangebracht, zudem keine Abfuhrpläne zum Leidwesen vieler älterer Menschen ohne Ankündigung ausgeschickt wurden. Adolf Jauk, Graz Jetzt App downloaden! Vergangene Woche im täglichen E-Paper Bilanz und Analyse ■ In der Reitschulgasse hat mit dem Yin Cha wieder ein neues Bubble-Tea-Lokal aufgesperrt. Seit einem Jahr boomt der asiatische Drink in Graz wieder, mehrere Bars haben aufgesperrt, eine weitere folgt demnächst. Kurioser Aufreger ■ Am Donnerstag war die rotgrün-rote Rathauskoalition genau hundert Tage im Amt. Wir haben die ersten Errungenschaften analysiert, die größten Kritikpunkte aufgezeigt und die verschiedenen Parteien zu Wort kommen lassen. Gastronews ■ Eine Privatanzeige löste in Andritz ein Verfahren wegen Falschparkens vor der Polizeiwache aus. Nun soll geklärt werden, ob die Polizei selbst dort überhaupt parken darf. Im Straßenamt erklärt man, es sei zu wenig Platz am Schild gewesen. KK (2), SCHERIAU *Vom UVP = unverbindlichem Verkaufspreis!

27. FEBRUAR 2022 www.grazer.at graz 11 Trotz zweier Fußgängerzonen-Schilder fahren zahlreiche Autofahrer aus alter Gewohnheit noch immer durch die Stockergasse in Lend.STADT GRAZ/WEHAP (2) Fahrverbot wird ignoriert: Wirte fürchten um Gäste GEFÄHRLICH. Autolenker fahren durch die Fuzo Stockergasse. Jetzt folgen bauliche Maßnahmen. Ein Großteil des grünen Hanges in Hitzendorf soll verbaut werden. Amtsleiter Eibinger (kl. F.) wird vorgeworfen, Gemeinderäte unter Druck gesetzt zu haben.KK (2) Heiß umstritten: Ja zu Bauprojekt in Hitzendorf ÄRGER. Ein umstrittenes Bauprojekt wurde in dubioser GR-Sitzung durchgeboxt. Gegner geben nicht auf. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Seit Mai letzten Jahres ist die Stockergasse eine Fußgängerzone. Über die gelben Markierungen wurde zwar breit diskutiert, die Änderung des Verkehrskonzepts rund um den Lendplatz ist aber offenbar trotzdem noch nicht zu allen Grazern durchgedrungen. Denn mehrmals täglich fahren Autofahrer aus alter Gewohnheit durch die jetzige Fußgängerzone. Und das so oft, dass die ansässigen Wirte um ihre Gäste fürchten. Vor zwei Wochen krachte sogar ein Auto in den Gastgarten der „Scherbe“. Glücklicherweise blieb es bei einem Sachschaden. Gastronom Seyfettin Havutcu von der „Santa Lucia“ ist ebenfalls beunruhigt: „Ich habe Angst um meine Gäste und auch alle anderen. Da wurde eine halbe Sache gemacht. Eine Fußgängerzone mit Fahrbahn und Gehsteig gibt es sonst nirgends – nur in der Stockergasse!“ Lösung in Arbeit Sowohl im Büro der zuständigen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner als auch im Straßenamt ist man sich des Problems bewusst. „Das ist ein ernstzunehmendes und dringendes Thema! Wenn die Fußgängerfrequenz im Frühling zunimmt, muss das funktionieren“, so Schwentner. Im Straßenamt diskutiert man gerade mehrere bauliche Änderungen, nächste Woche soll es auch eine Besichtigung mit der Polizeiinspektion Lend geben. Diese hat jedenfalls die Kontrollen in diesem Bereich verstärkt. „Wir prüfen gerade unterschiedliche Varianten. Einerseits wäre es eventuell möglich, die Abzweigung in die Stockergasse baulich stärker hervorzuheben, etwa durch eine Schwelle“, berichtet Barbara Ender aus dem Straßenamt. „Andererseits haben wir auch eine Pollerlösung andiskutiert.“ Ein solcher Poller müsste versenkbar sein, damit Einsatzfahrzeuge, Anrainer mit Ausnahmegenehmigung sowie die Gastronomen in den Zeiten der Ladetätigkeit weiterhin zufahren können. Die Markierung mit zwei Fußgängerzonen-Schildern links und rechts hält man für ausreichend. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Da können sich die vielen Gegner eines größeren Bauvorhabens in Hitzendorf die Zähne ausbeißen, rechtlich gesehen ist das Bauprojekt am Schornweg von der ÖVP-Mehrheit in der entscheidenden Gemeinderatssitzung durchgeboxt worden, und das mit einem Abstimmergebnis von 14:7 Stimmen für die Umwidmung. Die VP hat im Gemeinderat 15 Sitze. Die Opposition stimmte geschlossen dagegen. Seit langem machen die Anrainer gegen das Siedlungsprojekt mobil. Es passe nicht in die Gegend, wir verlieren viel Grün, war der Tenor unter den Anrainern. Es wurde auch eine Abstimmung organisiert, und da lehnten 86,7 Prozent das Vorhaben ab. Es geht hier konkret um einen 1200 Qua dratmeter großen Streifen, der noch in Bauland umzuwidmen war. Der Rest der insgesamt 10.000 Quadratmeter großen Fläche wurde schon zuvor in Bauland umgewidmet. „Es ist dort sehr konzentriert, aber es werden alle Bebauungsrichtlinien eingehalten“, versichert Bürgermeister Andreas Spari. Anrainer, die bei der Gemeinderats- sitzung dabei waren, fanden diese überaus dubios und sind der festen Überzeugung, dass hier nur im Interesse des Bauträgers gearbeitet wurde. Dem Gemeindekassier und Amtsleiter Werner Eibinger wird vorgeworfen, er habe versucht, Gemeinderäte mit der Behauptung, dass sie im Falle eines Ablehnens des Bauvorhabens persönlich für den Schaden haften müssen, unter Druck zu setzen. Eibinger: „Im Rahmen eines zehnjährigen Entwicklungsplans für Hitzendorf mussten hier neun Bauprojekte genehmigt werden. Acht gingen klaglos durch, nur beim Schornweg gab es Probleme. Ich habe lediglich gesagt: Persönlich würde es mich daher auch nicht überraschen, wenn sich der Grundeigentümer und Bauträger bei Ablehnung seines Falles an einzelnen Gemeinderäten am Zivilrechtsweg schadlos zu halten versucht, indem er seine bisherigen Aufwendungen einfordert.“ Der Karren ist verfahren, die Lager im Gemeinderat sind weiterhin gespalten. Die Gegner sehen in der Umwidmung einen Fall für die Landesregierung. Die Abteilung 7 solle sich den Fall ansehen. Ob der Bau allerdings noch zu verhindern ist, bleibt dennoch fraglich.

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