graz 4 graz www.grazer.at 26. 27. OKTOBER 2024 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Es ist unverantwortlich, Herbert Kickl so schnell aus der Verantwortung und in den Schmollwinkel zu entlassen.“ LH Chr. Drexler kritisiert Präsident Van der Bellen. KK Gemeinnützige wollen Niko Swatek fordert einen Antikorruptionsbeauftragten. FUCHS Neos kämpfen gegen Korruption ■ Neos-Spitzenkandidat Niko Swatek und die ehemalige OGH-Präsidentin Irmgard Griss fordern einen Antikorruptionsbeauftragten für die Steiermark. „Es muss zählen, was man kann, nicht, wen man kennt“, sagt Swatek. Griss legt nach: „Wir können nicht sagen, Korruption hat es immer schon gegeben und wird es immer geben.“ Dazu fordern sie ein echtes Anti- Postenschacher-Gesetz. Graz schwimmt bei Geburten gegen den Trend. GETTY Geburtenplus in Graz und Liezen ■ Die Geburtenzahl in der Steiermark ist weiterhin rückläufig – im vergangenen Jahr gab es um 10.375 weniger Geburten als im Jahr davor. Gegen den Trend schwimmen nur Graz und Liezen. „Die Landeshauptstadt registrierte 2887 Geburten und konnte mit einem Plus von 427 als einziger Bezirk einen Geburtenüberschuss verzeichnen“, sagt Martin Mayer, Referatsleiter Statistik in der Steiermark. Was städtische Projekte angeht, stehen die Kräne der gemeinnützigen Wohnbauträger ziemlich still. derGrazer Benötigt Graz mehr Gemeindewohnungen? „Ja, denn die Mieten sind nicht mehr leistbar. Vor allem, wenn ein Ehepartner stirbt.“ Christa Hofer, 78, Pensionistin „Ich finde schon, weil die Mietpreise im Allgemeinen viel zu hoch sind, auch in Graz.“ Peter Lackner, 66, Pensionist „Ja, denn die Mietkosten werden immer höher, und es ist mittlerweile schon sehr teuer.“ Victoria Schinagl, 30, Beraterin Blitzumfrage „Ja, allerdings sollte da auch vermehrt auf die Österreicher und Pensionisten geschaut werden.“ Gerhard Pojer, 76, Pensionist ? GETTY ALLE FOTOS: DER GRAZER „Ja, da die Mietwohnungen in Graz in keiner Relation zum Einkommen stehen.“ Gudrun Gutschreiter, 56, Angestellte
27. 26. OKTOBER 2024 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP Urlaubsziel Nummer 1 Laut Umfrage fahren jene Österreicher, die in den Herbstferien verreisen, am liebsten in die Steiermark! Immer mehr Gewalt Die Zahl jener, die die Gewaltambulanz aufsuchen, steigt. Bis Ende 2024 rechnet man in Graz mit mehr als 200. FLOP ➜ nicht für Stadt bauen WIRBEL. Die gemeinnützigen Wohnbauträger verweigern die Zusammenarbeit mit der Stadt. Sie fordern ein Umdenken der KPÖ. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Es rumort gewaltig in der Grazer Wohnbau-Szene. Die Wohnbaumilliarde des Bundes geht weitestgehend ungenutzt an der Stadt vorbei, die gemeinnützigen Wohnbauträger haben die Zusammenarbeit mit der Stadt Graz eingefroren und die Bauten im Übertragungswohnbau sind fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Christian Krainer, ÖWG-Chef und Sprecher der gemeinnützigen Wohnbauträger in der Steiermark: „Die Wohnbaumilliarde des Bundes, von der immerhin 110 Millionen Euro für die Steiermark reserviert sind, kommt sehr gut an, aber die Stadt kümmert sich nicht um Grundstücke und Ankäufe und ist in der Projektabwicklung zu langsam.“ So ziehen die Millionen am städtischen Wohnbau vorbei. Mieten werden steigen Auch die Bauten im Übertragungswohnbau sind de facto fast zum Erliegen gekommen. Nur noch eine Genossenschaft arbeitet mit der Stadt zusammen. Grund dafür ist der Streit um die Einweisungsrichtlinie der Stadt. Die Stadt behält sich dabei das Einweisungsrecht vor, die Haftung bei Leerständen oder Mietrückständen müssen aber die Wohnbauträger übernehmen. „Das ist einfach nicht nachzuvollziehen, so etwas gibt es auch nur in Graz. Wir sind sicher nicht dazu da, die Schulden der Stadt zu zahlen“, ärgert sich Krainer. „Die ÖWG hat die Zusammenarbeit mit der Stadt eingefroren. Bürgermeisterin Elke Kahr soll ihre Haltung den Rahmenbedingungen anpassen, dann sind wir gerne wieder zur Zusammenarbeit bereit.“ Gibt es keine Lösung für den gemeinnützigen Wohnbau, werden die Wohnkos- ten in Graz in den kommenden Jahren massiv nach oben gehen, da Zuzug und Bevölkerungszuwachs weiterhin anhalten. Im Büro der Bürgermeisterin zeigt man sich überrascht: „Wir stellen doch sicher, dass die Mieter zahlen können, das ist doch ein Vorteil“, meint Büroleiter Alfred Strutzenberger. „Außerdem übernehmen wir für die Genossenschaften auch Tätigkeiten wie Mieterversammlungen, und unsere Wohnungen sind in gutem Zustand und stehen nicht lange leer.“ Außerdem sei man nicht auf die gemeinnützigen Wohnbauträger angewiesen: „Wir bauen ja auch viel selber, dafür kriegen wir auch Förderungen.“ Weniger gelassen sieht man das bei der ÖVP. Geschäftsführer Markus Huber: „Die Wohnbaugenossenschaften haben bereits vor Jahren gewarnt, dass sie unter diesen Umständen keine Projekte mehr in der Stadt umsetzen wollen. Die Bürgermeisterin ist hier gefordert, endlich eine Lösung zu finden, damit der Übertragungswohnbau wieder ins Laufen kommt!“ Plakatposse am Hasnerplatz. ÖVP gegen KPÖ in Graz. KPÖ Hickhack um politische Plakate ■ Die ÖVP ließ am Hasnerplatz Plakate affichieren, die Bürgermeisterin Elke Kahr und die KPÖ im Kernthema Wohnen attackieren. Darafhin ließ die KPÖ daneben Plakate aufstellen, die dem entgegnen. „Damit eine wahlkampfgetriebene Unwahrheit nicht einsam in der Gegend herumstehen muss, hat die KPÖ Korrektur-Plakate angebracht“, sagt KPÖ-Stadtrat und -Landesvorsitzender Robert Krotzer. „Graz bleibt hier weit hinter den Erwartungen zurück“, kritisiert ÖVP-Geschäftsführer Markus Huber.
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