2 die seite 2 www.grazer.at 26. JUNI 2022 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Die Angst vor dem Herbst geht um E ines der vielen Indizien dafür, dass Corona aus unserem Bewusstsein verschwunden ist, betrifft die aktuelle Tourismus-Entwicklung. Ungeachtet aller Widrigkeiten kommen die Menschen wieder in Scharen nach Graz. Im April und Mai lagen die Nächtigungszahlen schon fast wieder dort, wo sie im Rekordjahr 2019 waren. Im Bereich der Nächtigungen halten wir wieder bei einem Niveau von etwa 95 Prozent. Auch ohne Erhebung hat der Innenstadtflaneur schon längst erkannt, dass sich wieder etwas tut in Graz. Sichtund vor allem hörbar viele Nationalitäten wählen unsere Stadt für einen touristischen Abstecher aus. Bei aller Euphorie ist auch Graz-Tourismus-Geschäftsführer Dieter Hardt-Stremayr vorsichtig geworden. Er geht zwar von einer „sehr guten Sommersaison aus, allerdings darf nichts Größeres passieren“. Wie schnell das gehen kann, dass was Größeres passiert, haben wir in den letzten zwei Jahren nur allzu gut kennenlernen müssen. Sollte alles schiefgehen, hat Hardt-Stremayr aber noch einen natürlich nicht ernst gemeintenNotfallplan in der Hinterhand, wie er launig erzählt: „Dann habe ich eine Marienerscheinung am Eisernen Tor. Das bringt zigtausende Touristen und wir müssten dank der Mariensäule nicht einmal mehr eine Statue bauen.“ Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Jubilar Wolfgang Ambros 50 Jahre live, 70 Jahre jung: Wolfgang Ambros kann viel feiern. Er macht das mit Konzerten und lässt im Herbst den Watzmann auferstehen. Am 2. Juli gibt es ein Open Air in Wagna. Herr Ambros, wie geht es Ihnen? Geht. Der erste Teil der Jubiläumstour ist vorbei. Wir waren zuletzt in Salzburg. Ein toller Erfolg. Die Tour ist ein Wahnsinn und das Tollste, was ich je erlebt habe. Die Fans haben Sie euphorisch gefeiert. Ich habe bei der Programmerstellung erst lange nachgedacht und dann einfach ein Lied nach dem anderen herausgeholt und jedesmal überlegt, das könnte gefallen. So kam es zu einer Kraut-und-Ruabn-Setlist. Wir haben leise begonnen und z. B. „Langsam wachs ma zsamm“ kaum angespielt, da gab’s schon Standing Ovations. Ich habe dem Publikum immer gleich gesagt: Heute gibt es alte und sehr alte Lieder. Was auch die jungen Fans gefreut hat. Schaut so aus. Ich glaube, über 60 waren weniger, der Durchschnitt liegt bei 35 Jahren. Es sind aber auch 18-Jährige dabei. Kaum zu glauben, bei Titeln, die 50 Jahre alt sind. Wir fahren in den nächsten Tagen nach Kroatien und ich trete bei einem Maturareise-Event auf. Da bin ich schon gespannt, wie das werden wird. Die meisten Leute lieben alte Sachen. Das ist wie bei den Rolling Stones. Ich will keine Parallelen ziehen, zwischen mir und den Stones liegen zehn Jahre, aber eben schon vor zehn Jahren hat die ganze Welt gestaunt, dass die Stones immer noch auf die Bühne gehen. Jetzt sind die meisten kurz vor 80, echte Kämpfer, die schon am Zahnfleisch kriechend Song um Song spielen. Haben Sie Schmerzen auf der Bühne? (Ambros wird mürrisch) Was für Schmerzen? Die Schmerzen sind weg, dafür bin ich dem Operateur in Graz in der Privatklinik Ragnitz ewig dankbar. Aber das mit den Beinen wird nicht mehr. Das kommt vom Kreuz, und so brauch ich eben auf der Bühne eine Stehhilfe und Wanderstöcke als Gehhilfe. Ich verstehe, dass manche, wenn sie mich so auf der Bühne sehen, denken, mei muss der Schmerzen leiden. Das ist aber Blödsinn, die Schmerzen sind weg, zum Glück, sonst könnte ich nicht so singen, wie ich derzeit singe. Die Tour geht jetzt dann wieder weiter ... Die Tournee wird im Juli fortgeführt, aber zwischendurch habe ich noch andere Dinge zu tun. Wir haben viele Konzerte verschieben müssen und holen die jetzt, so gut es geht, nach. Als Nächstes muss ich Freitag nach Heidelberg und Menningen in Deutschland fahren, um Sachen nachzuholen. Wir spielen das im Trio. Da muss ich um halb zwölf zsammpackt sein, und los geht’s. Die Terminübersicht hat mein Manager Peter Fröstl, ich habe da keinen Überblick. Ich weiß aber, es kommt am 2. Juli das Open Air in Wagna. Sie haben Dylan und Tom Waits gecovert, Metallica spielten „Schifoan“ – große Freude? (schmunzelt) Ich habe mich amüsiert, wie Metallica Mühe hatten, den Gitarreneinstieg, eigentlich ein Keyboard-Riff, hinzubekommen. Sie haben’s gut gemacht. Aber für mich hatte das Ganze keine Bedeutung. Ist das viele Reisen für Sie ein Problem? (verwundert) Wieso? Ich habe einen Chauffeur. Kommt der Watzmann im Herbst? Eine Tour ist geplant durch Österreich und vor allem Deutschland. Die Deutschen sind ganz narrisch auf den Watzmann. Stuttgart ist schon fast zweimal ausverkauft, in München haben wir vier Abende. Aber jetzt müssen wir aufhören, ich muss weiter ... Letzte Frage, die hätte eigentlich die erste sein sollen: Wie schaut Frühstück bei Ambros aus? Ich mache mir immer am Vortag schon ein Bircher Müsli, mit einem Früchtecocktail mit Ananas, und dazu einen Kaffee aus meiner Espressomaschine. VOJO RADKOVIC Wolfgang Ambros wurde am 19. März 1952 in Wien geboren. Der Sänger und Liedermacher zählt zu den bedeutendsten österreichischen Musikern der Gegenwart und gilt als Mitbegründer des Austropop. Ambros lebt heute in Waidring/Tirol und ist seit 2017 mit Uta Schäfauer verheiratet. Ambros hat einen Sohn Matthias und die Zwilling Rosalie und Sebastian (11). Gold- und Platinauszeichnungen pflastern den Karriereweg. Ambros hat bereits Kultstatus.
€ 15,- Gutschein * *Gültig ab einem Einkaufswert von € 70,-. Inklusive bereits reduzierte Ware, nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Kein Gutscheinkauf und keine Barablöse möglich. Einlösbar vom 27.06. - 16.07.2022 im Tom Tailor Store Graz, Citypark.
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