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25. Februar 2024

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- Grazer Unterschriftenliste für Nummerntafeln für Fahrräder - Sonntagsfrühstück mit Friedrich von Thun - A9: Grüne wollen Pannenstreifen öffnen - Krähen-„Terror" in Grazer Vogelschutzgebiet

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 25. FEBRUAR 2024 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Das Rasen ist des Radlers Lust D er Weg zur Fahrradhauptstadt Graz ist keine Einbahnstraße und mitunter führt er auch sozusagen über Stock und über Stein. Inzwischen liegt der Fahrrad-Anteil der Grazer bei 20 Prozent, was das umweltfreundliche Vehikel zu einer absolut relevanten Größe im Straßenverkehr macht. Dadurch ist logischerweise auch die Zahl der Unfälle und Verletzten deutlich gestiegen. Dieser doch recht neuen Situation ist die geltende Gesetzgebung aber noch lange nicht gewachsen. Mit einer verpflichtenden Kennzeichnung, also einem Nummerntaferl für Fahrräder, könnte man hier einen ersten Schritt setzen (siehe Seiten 4/5). Die Forderung ist nicht neu, wird aber immer dringlicher. Damit könnte man nicht nur an Unfällen beteiligte oder herrenlose Fahrräder identifizieren – eine zusätzliche Versicherungspflicht wie bei den Autos wäre auch eine finanzielle Absicherung im Fall des Unfalls. Durch diese Maßnahmen würde auch eine Sensibilisierung eintreten, denn als Radfahrer darf man derzeit gefühlt ziemlich alles tun. Und tut es auch. Ob man rechts überholt, den Zebrastreifen als Radweg nutzt, auf Gehsteigen (eh langsam) dahinrollt – das Rasen ist nur zu oft des Radlers Lust. Ein wenig mehr Kontrolle ist hier dringend angeraten. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... „Zimmer mit Stall“ ist die aktuelle ARD- TV-Serie mit Thun in einer Hauptrolle. Beim Frühstück liebt Thun Tee aus eigener Mischung und Extrawurst. ARD ... Friedrich von Thun Der beliebte Schauspieler u. a. über Kindheit in Leoben, die schwierige Zeit als Optimist, über Lausbubengeschichten und Treffen der Seckauer. Entspanntes Sonntagsfrühstück geht wie? Ich bin ein Spätfrühstücker. Ich trinke am liebsten Tee und habe da meine eigene Mischung. Dann gutes Brot, das an das österreichische Brot erinnert. Kann man in München bekommen. Dazu zwei gekochte Eier, wenn es gibt, Blutorangensaft und sehr gerne auch Extrawurst. Den Kaffee trinke ich erst am Nachmittag. Kochen Sie auch selbst? Kochen wäre zu viel gesagt. Ich sehe mich da eher als „Koch-Künstler“, der aus verschiedenen Zutaten was zubereiten kann. Mir schmeckt’s immer. Sie sind am 1. und 2. März in der Komödie Graz und werden lesen. Was gibt es da? Ich werde aus einer der bekanntesten Novellen von Joseph Roth lesen. Da geht es um das beschauliche Leben des Stationschefs eines kleinen Bahnhofs namens Fallmerayer. Dieses Leben bekommt unerwartet eine Wendung. Ein großartiges Buch und Maria Reiter begleitet mich feinfühlig am Akkordeon. Es ist also eine stimmige Lesung mit Musik. Sie haben Ihre Kindheit in Leoben verbracht, haben Sie gute Erinnerungen daran? Ich erinnere mich etwa daran, dass ich aus der Mur ein rostiges Fahrrad gefischt habe, mit dem ich dann fahren konnte. Wenn ich daran denke, welch tolle Räder meine Enkelkinder heute haben. Für mich war das damals großartig. Wir haben recht einfach gelebt, sieben Personen in einer Wohnung. Zum Heizen mussten wir Kohle aus dem Keller holen. Wir hatten nur einen Boiler, also musste das warme Wasser für alle fünf Kinder reichen. Ich war der Jüngste und badete dann im Dreck meiner Geschwister. In Leoben haben wir übrigens von 1948 bis 1959 gelebt. Gibt es da auch einen Graz-Bezug? Gelebt habe ich nie in Graz, aber einer meiner Brüder wohnte in Graz, und den habe ich öfters besucht. Ich habe einen intensiven Bezug zur Steiermark. Ich halte öfters Lesungen am Semmering und es gibt immer wieder die Treffen der Seckauer, da ich ja das Abteigymnasium in Seckau besucht habe. Die Treffen waren immer a Riesenhetz. Sie haben in mehr als 100 Filmen mitgewirkt, gibt es einen Lieblingsfilm? „Eine blassblaue Frauenschrift“ von Axel Corti von 1984. Da habe ich viel gelernt. Ihre erste Filmrolle war die des Försters in Ludwig Thomas „Lausbubengeschichten“ ... Ich erinnere mich gerne daran. Ich hatte gerade ein Vorsprechen bei Axel von Ambesser, da beobachtete mich der Regisseur Helmut Käutner und engagierte mich vom Fleck weg für die Lausbubengeschichten, deren drei Teile heute noch in verschiedenen TV-Stationen laufen. Sie gelten als Optimist mit Zukunftsblick? Ich war tatsächlich immer ein Optimist. Heute weiß ich das nicht mehr so genau. Wenn man Nachrichten sieht, die Bilder aus Gaza oder der Ukraine, wird man depressiv, da ja keine Lösung in Sicht ist. Wir waren gegen den Vietnamkrieg, da gab’s eine Lösung. Ihr aktuelles Projekt ist die TV-Serie „Zimmer mit Stall“. Was kommt danach? „Zimmer mit Stall“ ist abgedreht. Im Sommer drehe ich einen Film mit Simon Verhoeven. Sie wirken so fit, gibt’s da ein Rezept? Kein Rezept. Oder doch. Meine zwei Kinder und fünf Enkelkinder, das hält fit. VOJO RADKOVIC Friedrich von Thun wurde am 30. Juni 1942 in Kwassitz, Protektorat Böhmen und Mähren, geboren. Nach dem 2. Weltkrieg, Enteignung und Vertreibung siedelte die Familie nach Österreich. Thun lebte in Leoben (Max-Tendler-Straße) und ging später ins Abteigymnasium Seckau. 1960 Studium in München: Germanistik und Theaterwissenschaften. Thun wirkte in mehr als 100 TV- und Kinofilmen mit, auch in vielen Serien wie Tatort.

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