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25. Dezember 2022

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2 die seite zwei www.grazer.at 25. DEZEMBER 2022 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Schneller, höher, Weihnacht D ie Zeit, in der wir leben, ist bekanntlich so schnell wie noch nie. Das Innehalten hat keinen Platz, es wird immer unmöglicher, in Relationen zu denken, Extreme müssen für die Standortbestimmung ausreichen. Und die Haltung zu diesen Extremen. Aber auch die sollte eine möglichst eindimensional gehaltene „Ja“- oder „Nein“-Position sein. Mehr Zeit ist nicht, denn die Reise geht schon wieder weiter. Unser Graz bildet hier keine Ausnahme und definiert sich vorwiegend über Extreme und Rekorde: Wir haben so viele Schulden wie noch nie, aber mehr Einwohner als jemals zuvor. Im Sommer sind wir zur Walzer-Weltrekordstadt aufgestiegen, im Winter haben wir einen Grippe-Rekord aufgestellt. Der Advent war mit einer Million Besuchern ein Rekordadvent usw. usf. Wenn es um Weihnachten geht, haben solche Superlative aber Pause. Denn diese Zeit ist nach wie vor wie aus der Zeit gefallen. Die Welt steht still, sie ist nicht mehr schwarz und weiß, sondern zeigt sich in vielen Farben. Man muss sie nur lassen. Mit dem lautesten Feuerwerk, der spektakulärsten Party und der schrillsten Lasershow können wir zu Silvester immer noch früh genug Rekorde brechen. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und eine besinnliche (Aus-)Zeit! Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Das Grazer Marienstüberl und Sr. Elisabeth gehören untrennbar zusammen. Bei ihrem Frühstück setzt die Barmherzige Schwester auf Traditionelles. SCHERIAU ... Sr. Elisabeth Gruber Die gute Seele des Marienstüberls über ihr schönstes Weihnachten, Zur-Ruhe-Kommen, ihre Berufung sowie Graz und dessen Menschen. Was essen Sie denn gerne zum Frühstück? Ich esse grundsätzlich mein Butterbrot mit Honig oder einer guten Marmelade, bevorzugt einer selbstgemachten. Wegen meiner Magenprobleme trinke ich zuerst einen Tee und später einen Kaffee. Wie sieht Ihr weiterer Tagesablauf aus? Danach schließe ich das Marienstüberl auf. Ich segne das Haus und beginne damit, das Frühstück zu richten. Die anderen Helfer kommen um 9 Uhr, dann unsere Gäste. Am Sonntag geben wir außerdem die Lebensmittelspenden für Bedürftige aus. Sie kümmern sich im Marienstüberl der Caritas um benachteiligte Grazer? Die Barmherzigen Schwestern sind eine karitative Gesellschaft, wir denken wie die Caritas. Es geht darum, die Liebe Christi sichtbar zu machen. Als Barmherzige Schwester kann ich in allen Menschen die Liebe Gottes entdecken. Wir behandeln alle gleich und sehen das verborgene Gute. Liebe, Erbarmen, Güte und Wärme sind die wesentlichen Dinge. Schön finde ich hier, im Marienstüberl, dass sich die Menschen gegenseitig helfen: Der Arme, Bedürftige, der selbst Leid erfahren hat, kümmert sich um den anderen, der im Leid und Elend steht. Wann sind Sie in die steirische Landeshauptstadt gekommen? Ich bin keine geborene Grazerin, ich bin vor 40 Jahren hierher gekommen, um den Bedürftigen beizustehen. Graz ist eine familiäre, warme, heimatliche und nicht zu große Stadt. Überall, wo es Not gibt, wird diese mit Wäme leicht überwunden. Hier in Graz gibt es großmütige Herzen und liebende Menschen. Kommen Sie eigentlich auch in die Stadt? Ich bin zu wenig in der Stadt. Das Marienstüberl ist das Armenhaus von Graz. Für diesen Ort bin ich da, die Anforderung ist groß. Aber die Stadt kommt hier zu uns herein: Die Menschen wollen Gutes tun. In Graz herrscht viel Nächstenliebe und es gibt ein Herz für die Bedürfnisse der Benachteiligten. Was gefällt Ihnen an Graz? Das Heilige hat die Stadt geprägt. Kultur, Kunst und Glaube gehören für mich eng zusammen. Es sind die vielen Marienkirchen, die ich liebe. Mariahilf, die Stadtmutter an der Mur und das Kunsthaus: Pole, die nebeneinander stehen, eine gegenseitige Herausforderung. Man kann in Graz noch viel Verborgenes an den Häusern entdecken, Geschichte erleben. Mir gefallen natürlich auch der Uhrturm und Mariatrost, diese Kirche am Berg, am Rande der Stadt. Was mögen Sie weniger an Graz? Ich interessiere mich immer für das Gute und die Frage, was ich dazu beitragen kann. Schimpfen hilft nicht weiter. Ihre schönste Erinnerung an Weihnachten? Ich denke immer an die Menschen, die niemanden haben. Es gibt da zwei, die immer die Christmette mit uns Schwestern feiern und mich als Vertrauensperson in ihrem Leben haben. Sie sehen mich als ihre Ersatzmutter, mit ihnen setze ich mich nach der Messe immer noch zusammen. Was raten Sie den Menschen in hektischen Zeiten wie diesen, um zur Ruhe zu kommen? Zu beten und darauf zu hören, wie groß die Liebe Gottes ist. Darauf zu achten, dass wir alle geliebt und angenommen werden wollen. Dazu brauchen wir Gottes Gnade in Jesus, seinem Sohn. Und wir brauchen einander. MIRELLA KUCHLING Elisabeth Gruber wurde am 21. September 1953 in Graden geboren. 18 Jahre lang war sie in der Pfarre Dobl tätig. Seit 2001 ist Sr. Elisabeth im Grazer Marienstüberl erste Anlaufstelle für Menschen am Rande der Gesellschaft. Das Motto des Teams, sie selbst nennt es ein „Wunderwerk der Hilfsbereitschaft“, lautet: Brot für den Leib und Brot für die Seele. 2009 wurde sie Bürgerin der Stadt Graz.

25. DEZEMBER 2022 www.grazer.at anzeige graz 3 GETTY Energie Graz hilft heuer dreifach Mit der Spendeninitiative „Energie gegen Armut“ unterstützt die Energie Graz seit mittlerweile sieben Jahren Grazer:innen, die von Energiearmut betroffen sind. Das Besondere daran: Die Energie Graz verdreifacht heuer die Spenden. Helfen auch Sie mit! Einmal spenden, dreimal helfen Bei der Spendeninitiative „Energie gegen Armut“ wurden getätigte Spenden bislang von der Energie Graz verdoppelt. In diesem Jahr hat sich die Energie Graz dazu entschieden, diese sogar zu verdreifachen, um noch mehr Menschen, die von Energiearmut betroffen sind, zu unterstützen. Gespendet werden kann ab einem Mindestbetrag von fünf Euro. Jede noch so kleine Spende hilft damit nun dreifach! Mit den Spenden wird Haushalten, die von Energiearmut betroffen sind, sofort und unbürokratisch geholfen. Zum Beispiel, indem Zahlungsrückstände getilgt werden, um Stromabschaltungen zu vermeiden, oder indem die Heizkosten für den Winter übernommen werden. Ebenso werden die Spenden für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, beispielsweise in Form neuer energiesparender Haushaltsgeräte, herangezogen. Gespendet werden kann über den Folder, der bei jeder Jahresabrechnung mitgesandt wird, oder direkt über die Website der Energie Graz unter: energie-graz.at/spenden. Langjähriges soziales Engagement Die Spendeninitiative wurde bereits 2015 von der Energie Graz gemeinsam mit der Caritas und dem Sozialamt der Stadt Graz ins Leben gerufen. Seit Beginn der Aktion konnten in Summe rund 225.000 Euro gespendet werden. Rund 800 Grazer Haushalten wurde damit bereits geholfen. Die Maßnahmen der Initiative „Energie gegen Armut“ werden genau dort gesetzt, wo die Menschen auch wirklich davon profitieren. Ein jährlicher Leistungsbericht bestätigt den wirksamen Einsatz der Mittel. Zusätzliche Unterstützung durch Härtefallfonds Aufgrund der steigenden Energiepreise wurde in Abstimmung mit der Stadt Graz und der Caritas ein Härtefallfonds von der Energie Graz ins Leben gerufen, der mittlerweile ein Volumen von einer Million Euro umfasst. Mit Hilfe des Härtefallfonds wird einkommensschwachen Haushalten rasch und unbürokratisch geholfen. Anspruchsberechtigt sind alle Haushalte in Graz, deren Einkommen unter der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle nach der EU-SILC- 2020-Erhebung liegt und die von der Energie Graz mit Fernwärme, Strom oder Gas beliefert werden. Grazer:innen, die eine gültige Sozial-Card besitzen oder von den Radio- und Fernsehgebühren befreit sind, fallen jedenfalls darunter. Die maximale Höhe an Unterstützungsleistungen aus dem Härtefallfonds beträgt 800 Euro. Die Vergabe und Auszahlung erfolgt direkt über das Sozialamt der Stadt Graz und die Caritas. Die wichtigsten Informationen dazu und weitere Unterstützungsleistungen findet man auf der Website der Energie Graz unter: https://www.energie-graz. at/fragen

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