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25. Dezember 2022

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- Das Grazer Baustellenjahr 2023 - Grazer Jahreskarte wird zum steirischen Klimaticket - Neue Druckknopfampel und Radweg in Graz - Grazer Kultkellner Ernst Gschweitl geht in Pension

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16 eco graz www.grazer.at 25. DEZEMBER 2022 Fabian Kleindienst 16 fabian.kleindienst@grazer.at Der Winter ist noch lang, und abgerechnet wird zum Schluss. Aber im Moment denken wir sehr positiv.“ Steiermark-Tourismus-Geschäftsführer Michael Feiertag blickt optimistisch auf die heurige Wintertourismus-Saison. Insolvenzstatistik: Fast 80 Prozent mehr G. Grinschgl, J. Pesserl, J. Herk und M. Hauszer (v. l.) ROBERT FRANKL Virtual Reality für Berufsschüler ■ Das Forschungsprojekt „DigiLernSicher“ von Arbeiterkammer Steiermark und Wirtschaftskammer Steiermark wird künftig an zwei Berufsschulen weiter genutzt. Mit Virtual Reality können Elektrotechniker künftig sicher Erfahrungen sammeln. Heuer mussten in Graz deutlich mehr Unternehmen Konkurs anmelden als im Vorjahr. Auch bei Privatinsolvenzen gab es einen Anstieg. GETTY HEFTIG. Die Firmenkonkurse in Graz sind deutlicher angestiegen als in der Steiermark. Eine Normalisierung hin zum Vorkrisenniveau. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Die steirischen Firmenpleiten sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das gaben die Kreditschützer vom KSV1870 auf Basis einer Hochrechnung vergangene Woche bekannt. In Graz fällt der Anstieg allerdings noch deutlicher aus: Die Nascherei trotzt der Krise SÜSS. Teuerungen am Energie- und Rohstoffsektor setzen auch Süßwarenherstellern wie Heindl zu. Aber: Der Verkauf läuft heuer dennoch sehr gut, man blickt auch optimistisch ins kommende Jahr. Der Heilige Abend ist vorbei, die große Naschsaison des Jahres aber noch voll im Gange. „Wir machen 43 Prozent unseres Jahresumsatzes im letzten Quartal“, berichtet Andreas Heindl, Geschäftsführer der Confiserie Heindl, die mit ihrer Filiale in der Herrengasse ja regelmäßig viele Grazer anlockt. „Das Geschäft läuft sogar noch besser als im Vor- jahr“, so Heindl – man verzeichnet ein Plus von etwa 20 Prozent. „Die Menschen sparen bei Süßwaren offenbar weniger.“ Ein kleiner Luxus, um sich den Alltag zu versüßen, muss wohl doch sein. Gleichzeitig stehe man auch in der Branche vor großen Herausforderungen. „Es war fast unmöglich, Saisonarbeiter zu finden“, erklärt Heindl. Auch die erhöhten Ener- Andreas Heindl Heindl verzeichnet trotz Umsatzsteigerungen teuerungsbedingt sinkenden Ertrag. HEINDL, FELICITAS MATERN giekosten – obwohl das Unternehmen schon in der Vergangenheit in Strom aus Photovoltaik-Anlagen, LED und Co investierte –, Rohstoffpreise sowie Materialbeschaffungsprobleme setzen zu. Dennoch sieht Heindl optimistisch ins kommende TopJobs von ■ Assistenz der Administration m/w/d Das Odilien-Institut in Graz sucht eine Assistenz der Administration auf Teilzeitbasis. Neben Bürotätigkeiten zählt auch Assistenz in der Personalverwaltung und Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben. ■ Leiter m/w/d Saubermacher sucht in Trofaiach auf Vollzeitbasis einen Leiter für die chemisch-physikalische Anlage. Eine höhere chemische Ausbildung ist Voraussetzung. In Kooperation mit Jahr. Mitarbeitern wurde zur Motivation trotz Teuerungen im November ein Bonus ausbezahlt und eines ist laut Heindl klar: „An der Qualität werden wir nicht herumschrauben, egal wie sich die Rohstoffpreise entwickeln.“

25. DEZEMBER 2022 www.grazer.at graz eco 17 ➜ TEURER GETTY (2), STEIERMARK TOURISMUS/JESSE STREIBL Fleisch +16,0 % Der Festtagsbraten kostete heuer deutlich mehr als vor einem Jahr. Fleisch verteuerte sich um 16 Prozent. Mobiltelefongerät –7,0 % Ein Handy als Weihnachtsgeschenk? Zumindest das war heuer im Schnitt etwas günstiger als im Vorjahr. BILLIGER ➜ Pleiten in Graz als noch 2021 183 Insolvenz fälle gab es bis zur Monatsmitte im Jahr 2022, im Vorjahr waren es nur 103. Heißt: eine Zunahme der Insolvenzen um dramatische 77,7 Prozent (steiermarkweit: 42,1 Prozent). Extrem liest sich auch der Anstieg der verzeichneten Passiva. Lagen die 2021 bei nur 70,1 Millionen Euro, sind es heuer sagenhafte 258,1 Millionen – wobei die Insolvenz der Christof Industries Austria GmbH, die größte des Jahres in der Steiermark, hier natürlich stark hineinspielt. In Graz-Umgebung hingegen gab es sowohl bei Pleiten als auch bei den Passiva leichte Rückgänge (von 46 Insolvenzen auf 44, von 15,5 Millionen Euro auf 11,1). Für René Jonke, Leiter KSV1870 Region Süd, ist dieser Anstieg „angesichts der Vielzahl an Baustellen, mit denen sich die heimische Wirtschaft herumschlagen muss, keine Überraschung“. Er verweist aber auch auf eine andere Entwicklung: Die Zahl jener Fälle, die mangels Kostendeckung nicht eröffnet werden konnten, ist in der ganzen Steiermark stark gestiegen (von 108 auf 160). „Wird eine Pleite mangels Kostendeckung nicht eröffnet, sind in dem insolventen Unternehmen nicht einmal mehr 4000 Euro verfügbar, um Gerichtskosten zu finanzieren“, so Jonke und ergänzt: „Das ist sehr häufig ein Zeichen dafür, dass mit dem Insolvenzantrag zu lange zugewartet wurde.“ Unternehmen verlieren die Gewerbeberechtigung – für alle der „worst case“. „Denn sämtliche Mitarbeiter verlieren ihre Jobs und die Gläubiger sehen oft keinen Cent.“ Insolvenztreiber waren steiermarkweit Handel, Gastronomie/ Tourismus und Bau. Für 2023 prognostiziert Jonke eine weitere Zunahme – auf das Vorkrisenniveau. Anstieg bei Privaten Auch bei den Privatkonkursen gab es nun erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise wieder eine Zunahme. Im Raum Graz verzeichnete man einen leichten Anstieg um 6,3 Prozent auf 371 Privatkonkurse. Treiber war hier im Gegensatz zu den Firmenpleiten spannenderweise der Bezirk Graz-Umgebung: Die Insolvenzen stiegen von 74 auf 91, die Passiva verdoppelten sich beinahe von 10,8 auf 20,5 (Letztere gingen in Graz sogar zurück). Laut Jonke wird auch hier steiermarkweit 2023 ein weiterer Anstieg zu erwarten sein. Weihnachten kennt viele Sprachen.

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