16 graz www.grazer.at 25. AUGUST 2024 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Streit statt Brückenschlag Der um mehr als ein Jahrzehnt verspätete Brücken-Neubau am Rotmoosweg birgt aktuell viel Streitpotenzial in sich. Er beinhaltet auch die Historie um den seit 2009 schwelenden und beherzten Kampf der Andritzer um den Hochwasserschutz- Ausbau am Schöckelbach. Dass die neue Brücke weiterhin nur einspurig für Kfz aller Art befahrbar ist, während dem Radweg gleiche Breite eingeräumt wird, regt Autofahrer auf. Dass dort wohnende ÖVP-Funktionäre und weitere Anrainer medial aufmunitionieren, den Durchzugsverkehr verbannen wollen oder stationäre Radarmessungen fordern, war erwartbar. Pikant dabei: Die ÖVP-Forderungen decken sich mit jenen der sonst ungeliebten Grünen Verkehrsreferentin Judith Schwentner, die am besten alle Autos weghaben möchte. Der Streit hat aber noch eine Facette: „Bürgerbeteiligung Neu“ hatte die Grüne Schwentner vor der Wahl verkündet. Die Realität zeigt aber deren De-facto-Abschaffung. Anstatt des Schwentner- Diktats hätte Bürgerbeteiligung am Rotmoosweg einen wichtigen Brückenschlag bewirken können, sollen und müssen. Anstatt Streit. Erich Cagran, BIA, Graz * * * Chance vertan Die Brücke am Rotmoosweg so auszubauen, dass sie für den derzeitigen Verkehr tauglich ist und nicht zu gesteigerter Stop-&-Go-Belastung für die Anrainer wird – Chance vertan. Die Innenstadtentflechtung dahingehend zu gestalten, dass z. B. die Straßenbahn teilweise in den Untergrund verlegt wird wie beim HBF. Dann hätten die Radfahrer kein Problem mehr mit den Schienen und die hässlichen Oberleitungen verschwinden. – Chance vertan. Im Zuge der großen Baustellen in der Stadt weitere Tiefgaragen für Autos einzuplanen, um weitere Blaue-Zonen-Plätze streichen zu können, ohne Parkplätze zu verlieren. – Chance vertan. Wenn schon alles aufgegraben ist, eine Tiefgarage für Fahrräder (Bsp. Utrecht) mit einzuplanen, um die völlig überfüllten Radstellplätze in der Innenstadt zu entlasten. – Chance vertan. Die Reininghausgründe hätten ein zukunftsweisendes Projekt werden sollen. Tiefgaragenplätze für alle Wohnungen, oberirdisch nur mehr Radfahrer und Fußgänger wie bei der Green City. Stattdessen ist bis auf den Green Tower nichts geblieben. Hässliche Türme, zugeparkte Umgebung, einige neue Ampeln, die aufgrund der Platzverhältnisse auch Kreisverkehre hätten sein können. – Chance vertan. Den geplanten zweigleisigen Ausbau der ÖBB-Trasse in Straßgang und Wetzelsdorf mittels einer Überplattung in den Untergrund zu verlegen und somit die ca. 36.000 direkt an der Strecke lebenden Anwohner:innen nicht stärker zu belasten, wäre eine zukunftsweisende Chance, die NICHT vertan werden sollte. Lukas Burgstaller, Graz * * * Pläne für das Univiertel Ich wohne angrenzend an das Univiertel und bin täglich mit dem Fahrrad und mehrmals wöchentlich mit dem Auto im Univiertel unterwegs. Zu den geschilderten Maßnahmen ist aus praktischer Sicht zu sagen, dass diese bestenfalls als völliger Unsinn, ja sogar als dumme Zerstörung eingespielter Regeln anzusehen sind. Letztendlich ist es eine Vertreibung von Bewohnern und Geschäften rund um die Uni und eine stupide Verdrängung des Verkehrs in die Nachbarbezirke! Der Frau Stadträtin Judith ins Stammbuch: Bewohner und Geschäftsleute sind dort lebende Menschen (!) und können nicht alle gegen Studenten ausgetauscht werden. Offensichtlich wollen Sie Ihrem Vornamen aus der Bibel gerecht werden (Judith schnitt Holofernes den Kopf ab), denn Sie betrachten die Bewohner als Feinde und nicht als Mitmenschen!! Manfred Grössler, Gemeinderat a. D., Graz ■ ERRATUM: In unserer Ausgabe vom Sonntag, 18. August, hatten wir in unserem großen Bericht über die Grazer Tatortreiniger „Blitzeblank“, Denkmal-, Fassaden-, Gebäude reinigung Michaela Schreck-Deon, Kärntnerstraße 191, 8053 Graz, einen Tippfehler bei der aktuellen Telefonnummer. Hier die richtige: 0 660/55 38 33 8 Jetzt App downloaden! Vergangene Woche im „Grazer24“ Preisschock ■ Am Dienstag musste sich ein falscher Chiropraktiker vor Gericht verantworten. Er soll ein Jahr lang Patienten behandelt haben – ohne Ausbildung. Außerdem soll es zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Urteil: 3 Jahre (nicht rechtskräftig). Sinkende Emissionen ■ Laut AK-Erhebung sind die Getränkepreise in Graz von 2023 auf heuer ordentlich gestiegen. Durchschnittlich sogar über der Inflationsrate. Einzelne Lokale verlangen bis zu 30 Prozent mehr für Kaffee, Bier und Co. Vergleichen zahlt sich mehr denn je aus. Kurpfuscherei ■ Das Wegener Center der Uni Graz hatte diese Woche gute Nachrichten. Die Emissionen sind in Österreich um 6,4 Prozent gesunken und so niedrig wie zuletzt in den 1970er Jahren. GETTY (3),
25. AUGUST 2024 www.grazer.at szene 17 Alle Fotos auf www.grazer.at K. F. Vogt, G. Scherer, M. Merkel, E. Pankratova und M. Volle (v. l.) KANIZAJ (4) Christopher und Iris Drexler mit Sabine und Berhard Rinner (v. l.) Alt-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer mit Ehefrau Marianne Ringen mit den Opernstars ■ Auch heuer wurden die Kasematten wieder zur starbesetzten Opernbühne: Nach „Fidelio“, „Tosca“ und „Carmen“ in den letzten Jahren hatten sich die Bühnen Graz dieses Mal Großes vorgenommen: Richard Wagners 16-Stunden-Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ wurde in einer Bearbeitung von Dirigent Marcus Merkel in Konzertlänge gezeigt. Dazu hatte man die Bayreuth-Stars Gabriela Scherer, Klaus Florian Vogt und Michael Volle sowie Elena Pankratova gewinnen können. Klar, dass da auch zahlreiche prominente Gäste die Chance nutzten, diese Stimmen live zu hören. Bühnen- Geschäftsführer Bernhard Rinner begrüßte bei der Premiere etwa Landeshauptmann Christopher Drexler und Vorgänger Hermann Schützenhöfer, Landesrätin Ursula Lackner, Schauspieler August Schmölzer, Ex- Minister Martin Bartenstein, Grammy-Preisträger Harold Faltermeyer sowie Opernstar Thomas Hampson mit Partnerin Andrea Herberstein. Rund ein Achtel von Wagners Epos gab es als etwa dreistündiges „Konzentrat“ für sie zu erleben. Am Ende folgten minutenlanger Applaus und Standing Ovations. Gefeiert wurde der fulminante Abend im Anschluss in der Skybar. Schauspieler August Schmölzer mit Ehefrau Veronika Erhart-Schmölzer
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