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25. August 2019

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- Stadt will jetzt mit Besitzerin verhandeln: Pammerbad vor dem Comeback - Aufregung: Winterwelt bekam 10.000 Euro aus dem Klimaschutztop - Alle Eisbahn-Kreuzungen der GKB in Graz werden durch Unterführungen entschärft - Mindestsicherungsbezieher im Krankenhaus: Nach zwei Wochen droht der Wohnungsverlust - Grazer Kandidaten, die ins Parlament wollen - Fernitz-Mellach kämpft mit Dieben und Vandalen - Regionaler Handel leidet durch Online-Plattformen - Food Festival Graz 2019

32 wohnen www.grazer.at

32 wohnen www.grazer.at 25. AUGUST 2019 Baubranche baut KLIMASCHUTZ. Eine internationale Konferenz in Graz beschäftigt sich mit nachhaltigen Bauwerken: Die Reduktion von Abfällen, CO 2 -Emissionen und des Wasser-Fußabdrucks wird in der Branche nämlich mehr und mehr zum Thema. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at TU-Experte Alexander Passer nennt den Science Tower und den Plusenergieverbund Reininghaus Süd als Paradebeispiele für nachhaltiges Bauen. BUCHACHER, TU GRAZ Von 11. bis 14. September findet an der TU Graz die „Sustainable Built Environment D-A-CH Conference 2019“ statt. Dort diskutieren internationale Forschende, wie man nachhaltig und klimafreundlich bauen kann bzw. warum es jetzt auch im Bausektor ein radikales Umdenken braucht. Organisiert wird das Ganze von Alexander Passer und seinem Team von der Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen der TU, gemeinsam mit der ETH Zürich, dem Karlsruher Institut für Technologie und der BOKU Wien. „Nachhaltiges Bauen umfasst viel mehr als ökologische Aspekte oder Energieeffizienz“, erklärt Pas-

25. AUGUST 2019 www.grazer.at wohnen 33 auf Nachhaltigkeit ser. „Es beginnt bei der städtischen Raumplanung und endet beim sorgsamen Umgang mit natürlichen Rohstoffen. Kurz, nachhaltiges Bauen bedeutet, Bauwerke ganzheitlich – das heißt ökologisch, ökonomisch und soziokulturell – aus der Lebenszyklus perspektive derart zu planen, zu errichten und zu betreiben, dass sie für die nächsten Generationen keine Altlast darstellen.“ Bei den Baustoffen gilt: regionale Verfügbarkeit vor globaler Herkunft und je natürlicher, desto besser. Holz- und Lehmbaustoffe sowie Schafwolle oder Hanffasern, die zur Dämmung eingesetzt werden, haben da einen Startvorteil. Aber nachhaltiges Bauen lässt sich nicht nur an den Baustoffen festmachen. Auch die graue Energie, die während der Herstellung und Entsorgung der Baumaterialien benötigt wird, muss mitberechnet werden. „Ich sehe da im softwareunterstützten Planen und Bauen von Gebäuden viel Potenzial“, so Passer. Klares Politbekenntnis In der Gesellschaft beobachtet der Experte seit den letzten Jahren einen Wertewandel: Investoren, Unternehmen und Nutzer übernehmen mehr Verantwortung für die Umwelt. „Was es aber braucht, ist ein klares Bekenntnis der Politik zu nachhaltigen Gebäuden“, fordert Passer. „Die Rahmenbedingungen für nachhaltiges Bauen müssen weiter präzisiert und geschärft werden. Ein möglicher Ansatz ist, auf sein persönliches CO 2 -Budget für die unterschiedlichen Lebensbereiche zu achten.“ Dabei muss umweltschonendes Bauen nicht unbedingt mit Mehrkosten verbunden sein. Eher erfordert es eine sorgfältigere Planung und beugt bösen Überraschungen in der Ausführungsphase vor, denn Klimawandelanpassungsmaßnahmen, der Tausch von Heizungssystemen bzw. der nachträgliche Einbau von Kühlsystemen kann sehr teuer werden und zu einem Wertverlust führen. Für Bauträger liegen die Vorteile des nachhaltigen Bauens also im langfristigen Werterhalt der Gebäude sowie in der Risikominimierung. Der Endverbraucher profitiert von der höheren Gebäudequalität. Best-Practice Direkt vor der Grazer Haustüre gibt es einige Paradebeispiele, in die auch die Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen der TU involviert war: Etwa der 14-geschoßige Science Tower, dessen Fassade mit Energieglas ummantelt ist, das Energie produziert. Die Tiefenbohrungen in Kombination mit der Betonkernaktivierung ermöglichen ein weitgehend emissionsfreies Heizen und Kühlen des Gebäudes, das außerdem mit einem fahrbaren Beschattungssystem mit integrierter Photovoltaik ausgestattet ist.

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