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25. April

- Immer mehr Beschwerden über Lärm - 35 Jahre Tschernobyl: Ist Graz in Gefahr? - Vision vom Grünen Andritz - GU-Gemeinden sind in Bewegung - In den Urlaub mit der „Grazer“-App

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4 graz graz www.grazer.at 25. APRIL 2021 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Ich glaube, wir bräuchten wieder einen Neustart im politischen Stil.“ Bürgermeister Siegfried Nagl macht sich Sorgen um die Entwicklung der Demokratie. FISCHER Corona hat Lärm Tag gegen Lärm Mit Mitte Mai dürfen auch Lokale wieder ihre Pforten öffnen. GETTY Öffnungsschritte schon ab 19. Mai ■ Endlich gibt es ein Datum dafür, worauf wohl alle gewartet haben: Am 19. Mai dürfen Gastronomie, Hotellerie, Kulturbetriebe und Sportstätten wieder öffnen. Dazu ist allerdings überall der Grüne Pass notwendig: Man ist entweder getestet, genesen oder geimpft. Dabei gibt es eine Gleichstellung. In Graz ist deshalb eine neue zentrale Teststation – etwa im Congress – geplant. Mario Eustacchio und die neue Tierschutzstreife. STADT GRAZ/LEITNER Neuer Info-Brief gegen Giftköder ■ Hundebesitzer aufgepasst: Vergangene Woche wurde am Tullriegel in Mariatrost ein Giftköder gefunden. Diese Woche einer beim Murpark/Bahnweg. In beiden Fällen wird nun die neue Tierschutzstreife der Ordnungswache eingesetzt, die zum Maßnahmenpaket von Tierschutzstadtrat Mario Eustacchio gehört. Für den Fund am Tullriegel gab es erstmalig einen Informationsbrief an 1000 Haushalte in der unmittelbaren Nähe. Lärm kann krank machen – und laut ist es in Graz, wie in anderen größeren Ballungsräumen. In Graz richtig leise ist es in vielen Innenhöfen (s. oben) und im Stadtpark auf der Passamtswiese. Da kann man noch chillen. GETTY, /FRANK KRANZ/ derGrazer Welcher Lärm stört Sie besonders? „Mich stören vor allem die Kirchenglocken, da die ja auch zu vielen verschiedenen Zeiten läuten.“ Hanna Foelsche, 18, Schülerin „Am meisten nervt mich Ruhestörung im Haus. Aber das kommt zum Glück nur total selten vor.“ Martin Reitmann, 33, Musiker „Ich wohne glücklicherweise in einer ruhigen Gegend, aber im Sommer ist der Baustellenlärm oft sehr laut.“ Lisa Leitner, 24, Studentin Blitzumfrage „Was mich sehr stört, ist der Verkehrslärm, vor allem wenn die Leute so fest aufs Gas drücken.“ Franz Rutlof, 85, Pensionist ? ALLE FOTOS: DER GRAZER „Ich bin total lärmunempfindlich. Ich wohne neben einer lauten Straße, aber mir macht das nichts.“ Laura Steidl, 25, Goldschmiedin

25. APRIL 2021 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP GETTY (2) Neue Klimaförderungen 1,1 Millionen Euro investiert Graz in vier neu erarbeitete Förderungen von Photovoltaik-Anlagen und Dachbegrünung. Hundewelpen-Betrug in Graz Die Polizei kam einem deutschen Staatsbürger auf die Schliche, der in Graz mit Welpen betrogen haben soll. FLOP ➜ in Graz verstärkt Kurz gefragt … LAUT. Verkehr, Baustellen, Nachbarn sind die Hauptursachen für den Lärm in Graz. Am Tag gegen Lärm sollte man laut darauf aufmerksam machen. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Schon seit 1995 gibt es den damals vom Verband der Gehörgeschädigten ausgerufenen internationalen Tag gegen Lärm. Dieses Jahr soll am 28. April auf die unterschätzte Gefahr Lärm hingewiesen werden. Jedes Jahr gibt es daher vom Umweltamt der Stadt Graz und vom Umwelt-Bildungszentrum Steiermark eine gemeinsame Lärm-Aktion. Rudolf Ruthofer, Referats leiter Umweltamt Graz, hat für die Grazerinnen und Grazer eine Lärm-Botschaft: „Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Lösungen! Gönnen Sie Ihrem Körper gerade in stressigen, lauten Zeiten regelmä- ßig kurze äußere und innere Ruhepausen und investieren Sie so langfristig durch Bewegung und Bekämpfung Ihres inneren Lärms in Ihre persönliche Gesundheit. Über den Link www.ubz-stmk.at/ TGL202 kommen Sie direkt zum Mitmachvideo, dieses wird erst am Tag gegen Lärm, dem 28. April 2021, freigeschaltet.“ Störender Schall In einer Stadt wie Graz ist Lärm auch eine Begleiterscheinung menschlicher Aktivitäten und der Kommunikation. Gemäß ÖNORM wird Lärm als „unerwünschter, störender und belästigender Schall“ bezeichnet. Graz ist nicht lauter als andere Ballungsräume, aber die Beschwerden im Umweltamt nehmen zu. Gerade jetzt in der Corona-Pandemie und im sogenannten Halb-Lockdown. Die Leute sind zu Hause, arbeiten im Homeoffice und nehmen Lärmquellen wie etwa nahe Baustellen wesentlich stärker und als störender wahr. Ruthofer: „Zum Beispiel das Quietschen bei Verschubarbeiten der Bahn in Gösting. Im Lockdown ist nächtens der Verkehr wesentlich geringer geworden und das Quietschen wird daher noch stärker wahrgenommen, da das entfernte Rauschen des Verkehrslärms fehlt.“ Das Umweltamt versucht Lärmquellen zu entschärfen. Beispiel Stadtpark: Hier ist es nur auf der Passamtswiese einigermaßen ruhig, Richtung Glacis verhindert der Verkehrslärm Entspannung im Stadtpark. Auf der Passamtswiese wiederum sind so viele Menschen, dass die Wiese eigentliche schon keine mehr ist, so der Umweltexperte. Lärm ist sehr oft eine subjektive Wahrnehmung. Manche genießen Vogelzwitschern, andere empfinden das als störenden Lärm. Richtig ruhig ist es in Graz in einigen Innenhöfen, etwa bei den Franziskanern am Franziskanerplatz. Herrliche Ruhe inmitten der pulsierenden Stadt. Wie und wann man in Graz „laut“ sein kann, regelt die Immissionsschutzverordnung (ISVO) der Stadt. Da ist alles aufgelistet, etwa wann man Rasen mähen darf, Baulärm, Tierhaltung u. v. m. Die Strafen gehen bis zu 1000 Euro. ... Rudolf Ruthofer 1 Ist Graz eine laute Stadt? Ruthofer: Lärmprobleme ergeben sich durch die Vermischung von Gewerbe- und Wohngebieten. Städtetourismus und Graz als Universitätsstadt bringt Freizeitlärm. 2 Hat sich wegen Corona die Lärmlage verändert? Ruthofer: Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit, (Quarantäne, Homeoffice) kann Geräuschen wie z. B. Baustellen nahe dem Wohnbereich nicht ausgewichen werden. 3 Wo ist in Graz der stillste Fleck ? Ruthofer: Als akustische Oasen können manche Innenhöfe bezeichnet werden. Auch eine Vogelvoliere am Balkon oder ein krähender Hahn haben manchen Stadtbewohnern schon Kummer beschert.

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