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24. November 2024

- „Grünes Licht" für Park and Ride Murpark - Alle Infos zur steirischen Landtagswahl - Wieder fallen 65 Parkplätze in Graz - E-Bikes bei Fahrraddieben in Graz begehrt - Mega-Party von Andreas Gabalier

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2 die seite zweiwww.grazer.at 24. NOVEMBER 2024E D I T O R I A LvonTobitSchweighofer✏ tobit.schweighofer@grazer.atNicht zuwählen, bringtkeinem wasDas Superwahljahr neigtsich dem Ende zu. Mitder heutigen Landtagswahlmachen die beinahestakkatoartigen Urnengängeeinmal Pause. Einmal nochsollte man unbedingtdankbar dafür sein, in einerDemokratie leben zu dürfen,und raus in die Kälte gehenund sein Kreuzerl machen.Dafür gibt es viele Gründe:Die Politik entscheidet heuteüber viele Themen vonmorgen, die uns in Zukunftbetreffen werden. Nichtwählerverzichten darauf, Verantwortungfür ihre Zukunft zuübernehmen und sie mitzugestalten.Denn wer nichtwählt, erleichtert es zumBeispiel extremistischenStrömungen, einen größerenEinfluss auf die Politik zubekommen. Eine hoheWahlbeteiligung kann hier einböses Erwachen und Radikalisierungverhindern. Auchwenn man aus Frust überlegt,einer Partei einen Denkzettelzu verpassen, indem mannicht wählt, funktioniert dasnicht. Denn die Stimme fällteinfach unter den Tisch. Nichtzu wählen, schadet keinerPartei. Wähle ich hingegen,kann ich eine Fraktion klarder anderen vorziehen.Letzten Endes macht mansich von anderen abhängig.Denn wenn ich nicht wählengehe, entscheiden letztendlichandere darüber, wer michvertritt. In diesem Sinne,einen schönen Sonntag: Wirsehen uns an der Wahlurne!Tobit Schweighofer, ChefredakteurSONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...... Thi BaNguyenDie gebürtige Vietnamesinwurde von Gault&Millau2025 mit einer Haube ausgezeichnet.Sie ist damitdie älteste Köchin derWelt. Wir haben sie zumFrühstück getroffen.Thi Ba Nguyentrinkt in der Frühgerne einenvietnamesischenKaffee.Kaffee. SCHERIAUWie sieht Ihr tägliches Frühstück aus?Ich trinke zum Frühstück gerne einen vietnamesischenKaffee, dazu gibt es ein Spiegelei und eineSemmel. Ab und zu gibt es auch etwas Süßes wieein Croissant. Wobei ich ehrlich sagen muss, ichmag’s beim Frühstück lieber pikant. Manchmal gibtes auch eine Reissuppe mit Fisch. Diese schmecktsehr gut und ist zudem sehr magenschonend.Sie kamen 1981 als Flüchtling nach Österreich.Wie schwer war es, hier Fuß zu fassen?Es ist nicht leicht gewesen, vor allem sprachlichhabe ich mir sehr schwergetan. Es war vor allemeine große Hürde, da ich bereits über 40 war, als ichnach Österreich gekommen bin. In meiner Heimathatte ich mich zudem um meine zehn Geschwistergekümmert, wodurch auch meine Schulbildungauf der Strecke geblieben ist. Mein Fokus war damals:Wie erhalte ich meine Familie? Dadurch, dassich aber immer für meine Familie gekocht habe,habe ich dann in Österreich bei den Schulschwesterneinen Job in der Küche gefunden.Ist Österreich inzwischen für Sie eine Heimat geworden?Österreich ist absolut meine Heimat geworden. Ichhabe schließlich mittlerweile mehr als die Hälftemeines Lebens hier verbracht.Wie ist Ihre Liebe zum Kochen entstanden?Durch die Familie. Ich habe ja nicht nur in Vietnammeine zehn Geschwister bekocht, sondern auchin Österreich meine fünf Kinder. Was auch immereine Herausforderung war.War dann Köchin zu werden der nächste logischeSchritt?Es hat sich irgendwie daraus entwickelt. Ich habedas Kochen nie als Pflicht gesehen, es hat sich ausmeiner Leidenschaft entwickelt. Und dann habe iches zu meinem Beruf gemacht.Das Vina am neuen Standort hat sich in kürzesterZeit zum Hotspot der vietnamesischen Küchein Graz entwickelt. Haben Sie mit dem Erfolg gerechnet?Wir haben schon damit gerechnet, dass es gut laufenwird, da wir ja bereits davor mit unserem Restaurantam Grieskai recht erfolgreich waren. Aberdass es so durch die Decke geht, damit haben wirnicht gerechnet. Auch die Haube war eine großeÜberraschung. Ich bin sehr glücklich und stolz darauf.Das ist ein Preis, den man nicht kaufen kann,und daher ein schöner Orden. Es ist auch eine Anerkennungfür die Arbeit, die wir leisten.Was macht die vietnamesische Küche so besonders?Es ist der Geschmack, die Leichtigkeit und die Vielfalt.Es gibt von Fisch über Fleisch bis hin zu Gemüsealles, was eigentlich jeder gerne isst. Auch ist derGeschmack auf dem Punkt und holt geschmacklicheigentlich jeden ab. Zudem wird viel mit frischenKräutern gearbeitet.Sie sind jetzt mit 83 im besten Pensionsalter.Denken Sie überhaupt an die Pension?Eigentlich bin ich ja schon in Pension (lacht). Abermeine Leidenschaft, für meine Kinder da zu sein,denn als Mama möchte man ja helfen, hält mich inder Küche. Zudem gibt mir der Erfolg Kraft und ichhabe viel Spaß an meiner Arbeit.Was ist Ihre Lieblingsspeise?Eine Tamarindensuppe mit Fisch esse ich am liebsten.Generell esse ich sehr gerne Fisch.Welche vietnamesische Speise muss man unbedingtprobiert haben?Auf jeden Fall unser Signature-Gericht, die Nummer13, das ist ein gegrilltes Rindfleisch mit gedämpftenReisnudeln. Die Zubereitung ist sehraufwendig, daher wird es auch in Vietnam kaumgekocht.SABRINA NASERADSKYThi Ba Nguyen wurde am 10. März 1943 in Vietnam geboren.Sie kam 1981 als Flüchtling nach Österreich. Da sie bereits inVietnam ihre zehn Geschwister versorgen musste, entwickeltesie eine Leidenschaft fürs Kochen. Gemeinsam mit ihremSohn Robert Nguyen betreibt sie in der Grazer Innenstadt dasRestaurant Vina. Dieses wurde nun mit einer Haube ausgezeichnet– und sie zur ältesten Haubenköchin der Welt gekürt.

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