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24. November 2019

- Dächerausbau bringt Wohnraum für 36.000 Grazer - Landtagswahl 2019: Was am heutigen Wahltag wichtig ist - 14 neue Euro-6-Busse sind fix - Odyssee: Zwei Busse nahmen Rollstuhlfahrer nicht mit -Augartenbucht: Bäume werden jetzt gepflanzt - Kampf der Gewalt an Frauen - Andritz, quo vadis? - Gefährlicher Verkehr aus der Max-Mell-Allee - Starkoch Konstantin Filippou: Merkur greift nach den Sternen - Eggenberg: Hufeisennase wird vor Feuer geschützt - Start in die Punsch-Saison

viva Valentina Gartner

viva Valentina Gartner 42 valentina.gartner@grazer.at www.grazer.at 24. NOVEMBER 2019 Vertrauen in eine strukturierte Vorgangsweise verhindert unsinniges Hin- und Herlaufen von Arzt zu Arzt.“ Josef Probst, Direktor der Sozialversicherungsträger, über Behandlung von Rückenschmerz SV Laufsteg im Pflegeheim Schönheit ist keine Frage des Alters GGZ TOP. Das Pflegewohnheim Peter Rosegger GGZ hat bei einer Modenschau bewiesen, dass Schönheit keine Frage des Alters ist. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Dass Mode kein Alter mehr kennt, haben weltweit erfolgreiche Models wie Carmen Dell’Orefice (88), Iris Apfel (98) oder Yazemeenah Rossi (63) sowie Branchen-Ikonen wie Vivienne Westwood längst gezeigt. Und dass die Schönheit für jedes Alter nicht nur funktioniert, wenn man international bekannt ist, wurde jetzt im Pflegewohnheim Peter Rosegger der Geriatrischen Gesundheitszentren Graz (GGZ) bewiesen. Dort gab es kürzlich nämlich nicht nur ein Modeshooting, sondern auch einen Laufsteg, auf dem die neueste Ballmode präsentiert wurde. Die Idee dazu hatte Pflegeassistentin Gabriela Pistuca, die Models – Manuela Scherz, Johanna Löschnigg, Josefa Schmidt, Karl Pumpernik, Helmut Rogan und Siegfried Feldhofer – waren (4) schnell gefunden. Auch wenn die Aufregung ob des roten Teppichs und der Musik dann doch zu spüren war. „Mich macht dieses Projekt so stolz, weil es eine Eigeninitiative und ein Gemeinschaftsprojekt von Mitarbeitern, Bewohnern und Angehörigen ist. Die Stimmung war feierlich und sehr berührend. Freude und Lebenslust waren spürbar und sind auf das gesamte Haus übergeschwappt. Themen wie Alter und Krankheit waren vergessen, und es war sonnenklar, dass Schönheit keine Frage des Alters ist“, freut sich Pflegewohnheimleiterin Martina Pojer.

24. NOVEMBER 2019 www.grazer.at graz viva 43 ➜ IN GETTY Bewegung bei Rückenschmerz Mäßig, aber doch sollte man auch bei Schmerzen in Bewegung bleiben. Gemeint sind Alltagsaktivitäten. Hinlegen bei Kreuzweh Viele Leidende machen den Fehler: Wer einen Rückenschmerz ausliegen will, verschlimmert ihn oft. OUT ➜ Mehr Kassenplätze benötigt ALARMIEREND. Auch wenn das Angebot an psychotherapeutischen Betreuungsplätzen in den letzten Jahren stark ausgebaut wurde, sind die Wartezeiten mit bis zu eineinhalb Jahren sehr lang. Von Fabian Kleindienst redaktion@grazer.at Etwa fünf Prozent der Bevölkerung sind laut dem „Berufsverband Österreichischer PsychologInnen“ (BÖP) schwer von den Auswirkungen psychischer Erkrankungen betroffen – auf Graz umgelegt bedeutet das in etwa 15.000 Menschen. Insgesamt leiden aber wohl noch deutlich mehr darunter, österreichweit geht man von über 1,2 Millionen aus. „Die Wartezeiten für eine Behandlung sind viel zu lang. Wir bewegen uns da zwischen einem und eineinhalb Jahren“, schildert Luise Hollerer, die sowohl für den BÖP als auch den VAPP („Verein für ambulante psychologische Psychotherapie“) in Leitungsfunktionen tätig ist. Von öffentlicher Seite ist man sich des Bedarfs bewusst: In den vergangenen fünf Jahren erhöhte die Steirische Gebietskrankenkasse das psychotherapeu- tische Angebot um 28 Prozent, im kommenden Jahr soll um weitere 5000 Stunden auf insgesamt 125.000 ausgebaut werden. „Besonders im Raum Graz braucht es aufgrund des starken Zuzugs sowohl im Erwachsenen als auch im Kinder- und Jugendbereich eine deutliche Aufstockung des Kontingents für psychologische Behandlung und Psychotherapie“, betont Hollerer. Aktuelle Petition Seit genau zwei Monaten wirbt der BÖP um Stimmen für seine Petition „Für eine bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Österreich“. Mehr als 16.400 Menschen haben bereits unterschrieben, bis März ist das noch möglich. Doch worum geht es? Gefordert werden unter anderem ausreichende Behandlungsplätze für psychisch kranke Personen und klinischpsychologische Behandlung als Bildunterschrift das ist Bildunterschrift das ist Bildunterschrift das ist Bild- Kassenleistung. Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit, bisher wird jedoch nur die psychologische Diagnostik übernommen. Großes Sparpotenzial Aktuell gibt es in Graz insgesamt neun Beratungsstellen und mehr als 100 Psychotherapeuten, die über zwei Vertragsvereine Psychotherapie auf Kassenkosten anbieten. Ein erheblicher Ausbau scheint jedoch notwendig – und hätte mehrere Vorteile: Mögliche Mehrausgaben stehen einem erheblichen Einsparungspotenzial gegenüber. Österreichweit geht der BÖP von etwa 12 Milliarden an zusätzlich durch psychische Erkrankungen verursachten Kosten aus. Hollerer bestätigt: „Mit einer früher einsetzenden Therapie könnten Kosten gespart werden, die sonst durch Krankenhausaufenthalte und medikamentöse Versorgung zu Buche schlagen.“ Auch Arbeitgeber hätten etwas davon: Zwischen 2007 und 2016 stiegen Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen um 94 Prozent an, auch zwei Drittel der Frühpensionierungen sind auf solche zurückzuführen bzw. zumindest davon mitbedingt. Psychische Erkrankungen kosten Wohlbefinden und auch Geld. GETTY

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