DerGrazer
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24. November 2019

- Dächerausbau bringt Wohnraum für 36.000 Grazer - Landtagswahl 2019: Was am heutigen Wahltag wichtig ist - 14 neue Euro-6-Busse sind fix - Odyssee: Zwei Busse nahmen Rollstuhlfahrer nicht mit -Augartenbucht: Bäume werden jetzt gepflanzt - Kampf der Gewalt an Frauen - Andritz, quo vadis? - Gefährlicher Verkehr aus der Max-Mell-Allee - Starkoch Konstantin Filippou: Merkur greift nach den Sternen - Eggenberg: Hufeisennase wird vor Feuer geschützt - Start in die Punsch-Saison

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graz 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Es wäre mir neu, dass Silber- und Bronze-Medaillen bei einer Landtagswahl vergeben werden.“ Politologe Peter Filzmaier zum konstruierten Kampf um den zweiten Platz. A&W www.grazer.at 24. NOVEMBER 2019 Dächerausbau bringt Promis aus Politik und Bildung kamen zur Eröffnung. Die „digitalste“ Schule im Bund ■■ Als eine von 21 Schulen weltweit und die erste in Österreich hat der Digital Campus St. Leonhard den Status einer „Microsoft Flagship School“ erhalten. In einem digitalen „Learning Lab“ wird Pädagogen ermöglicht, digitale Arbeitsmittel in ein neues Unterrichtskonzept zu fassen. Zur Eröffnung kamen Bürgermeister Siegfried Nagl, Stadtrat Kurt Hohensinner, Microsoft-Generaldirektorin Dorothee Ritz und mehr. KK V O T I N G Was ist für Sie wichtiger? Altstadtschutz oder Grünraumerhalt? Jetzt abstimmen auf: www.grazer.at In einer Feedback-Runde hörte sich Elke Kahr Anliegen an.STADT GRAZ Eine „gangbare“ Lösung gesucht ■■ In vier Stadtteil-Spaziergängen erkundete Architektin Elisabeth Kabelis-Lechner verschiedene Problemstellungen für Fußgänger. Im Rahmen des Projekts „Gries geht!“ fand diese Woche eine Feedbackrunde mit der Initiatorin Stadträtin Elke Kahr und interessierten Anrainern im Siedlungszentrum Deggenhof statt. Gehsteigvorziehungen, Bankerln und Grünraum zählten zu den Anliegen. Viele Dächer in Graz könnten aufgestockt werden. Landesrat Hans Seitinger möchte Holzbauweise forcieren. LEBENSRESSORT, GETTY derGrazer Altstadtschutz oder Grünraumerhalt? „Schwer zu sagen. Vielleicht ist mir der Altstadtschutz noch ein bisschen wichtiger.“ Maria Theresia Strauss, 74, Pensionistin „In der Innenstadt sollte insgesamt nicht mehr gebaut werden, es sind genug Wohnungen vorhanden.“ Reinhold Brandner, 63, selbstständig „In der heutigen Zeit ist es für mich eindeutig wichtiger, die Natur und die Grünräume zu schützen.“ Emile Brazilier, 18, Student Blitzumfrage „Im Zweifelsfall sollte man eher nach oben bauen und freie Flächen erhalten und weiter begrünen.“ Brigitte Pfingstl, 41, Buchhändlerin ? ALLE FOTOS: DER GRAZER „Grünraum muss geschützt werden, in der Altstadt kommt es darauf an, wie hoch gebaut werden soll.“ Peter Pammer, 52, Beamter

24. NOVEMBER 2019 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP GETTY, STADT GRAZ/FISCHER Viele Hauben für Grazer Gastro Die Gourmetfibel Gault Millau verteilte 32 Hauben an Grazer Lokale. Außerdem gibt es wieder eines in der 3-Hauben-Wertung. Hochwasser-Sperre an der Mur Weil der Pegel um fast zwei Meter stieg, mussten Muruferpromenade und Radwege gesperrt werden. FLOP ➜ Wohnraum für 36.000 Grazer INTERESSANT. Eine Studie der TU besagt, dass in Graz Wohnraum für 36.000 Menschen geschaffen werden könnte, ohne freie Flächen zu verbauen – indem Dächer von Gründerzeitblöcken aufgestockt würden. Das wirft die Frage auf: Was ist wichtiger? Altstadtschutz oder Grünraumerhalt? Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Würde man Gründerzeithäuser in ganz Graz um bis zu zwei Geschoße aufstocken, könnte Wohnraum für 36.000 Menschen geschaffen werden, ohne dass man dafür Grünraum opfern müsste. Das ist mehr als der von den Prognosen bis 2031 vorausgesagte Bevölkerungsanstieg von 27.000 Menschen. Die Zahlen stammen aus der Studie von Ida Pirstinger, die sich in ihrer Dissertation an der TU Graz mit dem Thema Nachverdichtung beschäftigt hat. Nettes Gedankenspiel könnte man meinen – aber mit den Daten wird jetzt weitergearbeitet. Das Land Steiermark rund um Wohnbaulandesrat Hans Seitinger hat das Institut für Holzbau beauftragt, herauszufinden, ob die Aufsto- ckungen auch in Holzbauweise realisierbar wären. Der Fokus soll auf konkreter Umsetzung liegen. „Es ist absolut möglich, mit klimaschonender Holzbaumodulweise viel Wohnraum zu gewinnen, ohne dass Flächen versiegelt werden“, bestätigt Projektleiter Andreas Ringhofer. „Am bestehenden Baurecht müsste sich halt ein bisschen etwas ändern. Der Großteil der geeigneten Bauten befindet sich in der Zone zwei nach dem Altstadterhaltungsgesetz. Aber die Frage ist, was – auch in Bezug auf den Klimaschutz – wichtiger ist: dass die Altstadt geschützt wird oder dass man bestehende Strukturen nutzt und Grünraum erhalten kann?“ Raumreserven nutzen Für den zuständigen Wohnbaulandesrat Seitinger ist beides von Bedeutung, es sei an der Zeit, da- rüber nachzudenken, wie man beides unter einen Hut bringen könne. „Die Dächer der Städte bilden eine beachtliche Flächenund Raumreserve, die es zu nutzen gilt“, heißt es aus seinem Büro. „Überdies ermöglichen sie zentrales, infrastrukturell bereits erschlossenes, klimaschonendes Wohnen im Zentrum. Damit könnte man einen gigantischen Schritt in Richtung Nachverdichtung und gleichzeitig hohe Wohnqualität machen.“ Gerade die klimaeffiziente Holzbauweise soll dabei in Zukunft forciert werden: „Wir werden im nächsten Jahr die steirische Holzbauquote im Geschoßbau auf 33 Prozent erhöhen, womit sich naturgemäß ein großes Anwendungsprofil im innovativen Holzbau ergeben wird. Für mich ist Holz der nachhaltigste Baustoff überhaupt“, betont Seitinger. Aufstockungspotenzial So sind die Platzreserven laut Studie in den einzelnen Bezirken: ■■In der Grazer Innenstadt, also der UNESCO-geschützten Altstadt, gäbe es nur ein einziges zur Aufstockung geeignetes Gebäude (Wickenburggasse). ■■Der Bezirk Jakomini wäre am besten zur Nachverdichtung geeignet: Es gäbe durch zweigeschoßige Aufstockung ein Potenzial für 9299 Menschen zusätzlich. ■■Auf Platz zwei kommt der relativ kleine Bezirk St. Leonhard, der Platzreserven für 8839 Einwohner bietet. ■■Geidorf: + 7469 Menschen ■■Lend: + 5766 Menschen ■■Gries: + 4408 Menschen ■■Eggenberg: + 5525 Menschen

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