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24. November 2019

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20 graz www.grazer.at 24. NOVEMBER 2019 Der Herr der Die Arbeitslosenquote unter Menschen mit Behinderung hat sich im vergangenen Jahr um 12,1 Prozent deutlich verschlechtert. Arbeitsmarkt nimmt Negativtrend wahr SCHWIERIG. In ohnehin benachteiligten Gruppen zeigt sich die Entwicklung deutlicher. GETTY KUNSTWERKE. Eine Schulterverletzung machte aus dem Ex- Bezirksvorsteher von Geidorf einen Weihnachtskrippenbauer. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Franz Schwarzl ist Friseur, Weinkenner und Puch- Maxi-Fahrer. Der Grazer Ex-Kommunalpolitiker war auch jahrzehntelang Bezirksvorsteher in Graz-Geidorf und wurde dort populär und ein echtes Original. Schwarzl ist inzwischen 83 Jahre alt und sprüht noch immer vor Lebensfreude. Vor zwölf Jahren motivierten die Folgen einer Schulterverletzung Schwarzl dazu, mit der Schnitzerei zu beginnen. Schwarzl: „Der Chirurg hat mir geraten, regelmäßig etwas für die Beweglichkeit von Hand und Arm zu tun, und so habe ich begonnen, Weihnachtskrippen zu schnitzen.“ Schwarzl erinnert sich auch daran, dass er damals, als er eines seiner ersten Werke seiner Physiotherapeutin schenken wollte, von einer Reinigungskraft am Gang angesprochen wurde: „Mei, das ist aber ein schönes Vogelhäuserl.“ Daraufhin versuchte Schwarzl, noch genauer zu arbeiten, und die Verwechslungsgefahr nahm rapide ab. Mehr als 200 Krippen hat Schwarzl bislang gefertigt, sie teilweise verkauft, zumeist aber verschenkt. Sämtliche Pflegeheime im Bezirk Geidorf wurden mit Weihnachtskrippen bedacht. 30 Krippen lagern noch im Keller. Schwarzl: „Ich brauch Platz. Einen Teil werde ich verschenken, den Rest verkaufen.“ Übrigens, die Figuren zu den Krippen muss jeder selbst besorgen. Von Svjetlana Wisiak svjetlana.wisiak@grazer.at In der Steiermark waren mit Ende Oktober insgesamt 31.377 Personen als arbeitslos gemeldet. Rechnet man die 7679 Teilnehmer an AMS-Schulungen hinzu, so ergibt sich eine Zahl von über 39.000 Personen ohne Job. Dem steht ein Angebot von 10.625 offenen Stellen gegenüber. „Der steirische Arbeitsmarkt hat seit dem Sommer an Dynamik verloren“, berichtet der steirische AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Denn im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Jobsuchenden um 1,1 Prozent gestiegen. Snobe schreibt die Entwicklung der „gedämpften Weltwirtschaft“ zu. Hinzu kommt die stagnierende Konjunktur, die auch in der steirischen Wirtschaft festgestellt werden kann. Benachteiligung Auffällig gestaltet sich der Trend unter ohnehin bereits benachteiligten Gruppen. „Menschen mit Behinderung oder Men- schen mit psychischen Erkrankungen zählen leider dazu. Für sie haben wir knapp drei Millionen Euro beschlossen, um sie auf dem Weg zum Arbeitsmarkt zu unterstützen“, erklärt Soziallandesrätin Doris Kampus. Der Arbeitslosenquoten- Zuwachs unter Menschen mit Behinderung liegt bei 12,1 Prozent. Doch gerade für sie werden Betriebe mit Beschäftigungsprojekten, Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt. Durchgeführt werden sie von „kompetenten Trägern“, erklärt Kampus. 2,8 Millionen Euro wurden dafür seitens des Landes bereitgestellt. Auch für Personen über 50 hat sich die Arbeitsmarkt-Situation seit dem letzten Jahr verschlechtert – sogar um 5,6 Prozent. Sie sollen zum Teil mit der „steirischen“ Fortsetzung der Aktion 20.000, die von der letzten Bundesregierung gekippt wurde, aufgefangen werden. Letztendlich bewegt sich das Ziel aller Maßnahmen darauf hin, die benachteiligten Gruppen in den ersten Arbeitsmarkt zurückzuführen.

24. NOVEMBER 2019 www.grazer.at graz 21 Weihnachtskrippen GF Michi Hüttler, Großmann, Cool-Chefredakteur Daniel Gräbner KK Award für Wildtiere ■■ Mit dem „Cool-Award 2019“ wurde für ihren Einsatz für heimische Wildtiere Monika Großmann, Obfrau des Vereins „Kleine Wildtiere in großer Not“, ausgezeichnet. Der Verein kämpft nach wie vor ums Überleben. 200 Weihnachtskrippen hat Schwarzl schon gefertigt. Jetzt will er einen Rest verkaufen oder verschenken. KK

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