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24. November 2019

- Dächerausbau bringt Wohnraum für 36.000 Grazer - Landtagswahl 2019: Was am heutigen Wahltag wichtig ist - 14 neue Euro-6-Busse sind fix - Odyssee: Zwei Busse nahmen Rollstuhlfahrer nicht mit -Augartenbucht: Bäume werden jetzt gepflanzt - Kampf der Gewalt an Frauen - Andritz, quo vadis? - Gefährlicher Verkehr aus der Max-Mell-Allee - Starkoch Konstantin Filippou: Merkur greift nach den Sternen - Eggenberg: Hufeisennase wird vor Feuer geschützt - Start in die Punsch-Saison

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14 graz www.grazer.at 24. NOVEMBER 2019 Andritz, quo vadis? GRÜN-VISIONEN. Eine hitzige Bezirksversammlung zeigte, wie sehr die Bewohner ihr Andritz mitgestalten wollen. Es soll „grüner“ werden und es gibt auch eine ganze Reihe an Zukunftsvisionen. Von Verena Leitold und Vojo Radkovic redaktion@grazer.at Bezirksvorsteher Johannes Obenaus konnte die Emotionen fast nicht stoppen. In der Bezirksversammlung im Pfarrsaal St. Veit wollten viele der Anwesenden vor allem über den bekannt gewordenen „Grüne Meile“-Plan des Obmanns der Bürgerinitiative Andritz Erich Cagran und von Peter Laukhardt von der Soko Altstadt diskutieren. Immer wieder gingen die Wogen hoch. Aber die Tagesordnung von Obenaus sah keine detaillierte Diskussion über dieses Projekt vor. Bei den Wortbeiträgen der Andritzer war deutlich zu vernehmen, dass man zuerst das Verkehrsproblem lösen müsste, dann erst könne man über eine Neugestaltung des Hauptplatzes reden. Wolfgang Feigl, der neue Leiter der Grazer Verkehrsplanung, könnte sich eine Begegnungszone in Andritz ähnlich jener am Sonnenfelsplatz bei der Universität vorstellen. Verkehrsberuhigung, Begegnungszonen, Park&Ride-Platz bei der Maut waren weitere Themen in der hitzigen Versammlung. Thomas Drage, der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Graz, war auch vor Ort und soll die Einreichung der verschiedenen Vorschläge aus der Andritzer Bevölkerung koordinieren. Bei einer großen Bürgerversammlung könnten dann die Andritzer ihre Lieblings-Variante von der Neugestaltung des Hauptplatzes durchsetzen. Visionen für Hauptplatz Verschiedene Varianten für die Stadtentwicklung in Andritz haben kürzlich auch rund 40 Stadtplaner, Architekten und weitere Experten sowie Vertreter aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in dem Projekt des Haus der Architektur (HDA) ausgearbeitet. Ausgehend von den aktuellen Herausforderungen und Chancen – Andritz ist der Bezirk mit der größten Fläche, den meisten Gebäuden, aber nur der sechsthöchsten Einwohnerzahl – wurde der Status quo erhoben: Verkehrsbelastung, Mangel an Begegnungsbereichen im öffentlichen Raum und ein steigendes Sicherheitsbedürfnis stünden mangelnden Visionen gegenüber. Als positives Beispiel wurde ebenfalls ein autofreier Hauptplatz genannt, außerdem die Gründung der Bürgerinitiative „Pro Risiko“ angeregt. Stadtentwicklung als Zukunftschance: Die verschiedenen plakativen Visualisierungen des HDA sollen den Andritzern Mut zu Visionen machen. KK, HDA (4)

24. NOVEMBER 2019 www.grazer.at graz 15 Was wie ein abgesenkter Gehweg aussieht, ist eigentlich die Ausfahrt aus einer Allee, wo es öfter zu kritischen Situationen kommt. GOOGLE Gefährlicher Verkehr aus der Max-Mell-Allee BRENZLIG. Weil ein Tor die Sicht versperrt, ergibt sich eine Gefahr für querende Fußgänger. Von Svjetlana Wisiak svjetlana.wisiak@grazer.at Parken und Halten verboten, Abschleppzone, Kurzparkzone, Straßennamens-Schild, Sackgasse, Erklärung über den Zugang zum Pflegeheim, Vorrang geben, Schutzweg: Wenn man sich als Autofahrer der Kreuzung Max-Mell-Allee/Heinrichstraße nähert, wird man von einer Straßenschilder-Flut überwältigt. Für Fußgänger, die auf dem vermeintlichen Gehweg in der Heinrichstraße unterwegs sind, wird es aber nicht nur deshalb oft knapp an dieser Stelle. Denn ein historisches Tor ziert das Ende der Allee, dessen Gemäuer macht die Stelle dafür aber unübersichtlich. Nicht selten führte das in der Vergangenheit zu Schrecksekunden und Unmut unter den Geidorfern. Ein Pflegewohnheim macht die Max-Mell-Allee zu einer wichtigen Verkehrsverbindung. Durch einen Sozialbau, der im September 2018 fertiggestellt wurde, erhöhte sich die Frequentierung zusätzlich. Eben wegen des engen Tores musste etwa die Zufahrt der Müllab- fuhr umorganisiert werden, wie Bezirksvorsteher Gerd Wilfling während der letzten Geidorfer Bezirksversammlung berichtete. Appell an die Vernunft In der Abteilung für Verkehrsplanung ist die Problematik bekannt. Eine Verbesserung der Sichtbeziehungen sei aus heutiger Sicht jedoch – aufgrund der historischen Toranlage – nicht möglich, erklärt Abteilungsleiter Wolfgang Feigl. Jedenfalls appelliert er an Autofahrer, sich in dieser Beziehung an Paragraf 20 der Straßenverkehrsordnung zu halten. Dieser besagt, dass ein Lenker die Fahrgeschwindigkeit an die gegebenen Umstände – unter anderem eben die Sichtverhältnisse – anpassen muss. Was für Fußgänger nach einer nicht sonderlich tröstlichen Lösung klingt, dient im Endeffekt dem Erhalt des historischen Baus. Kleines Kuriosum am Rande: Den Schutzweg, der durch ein Verkehrsschild angekündigt wird, gibt es – zumindest auf dem vermeintlichen Gehweg – nicht. Der nächste befindet sich mehrere Meter nach der Ausfahrt auf die Heinrichstraße.

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