8 graz www.grazer.at 24. MÄRZ 2019 Aufregung um Giftfallen Rattenköder Auf Facebook können Studenten entscheiden, welcher von vier Sesseln in die neue Uni-Bib einziehen soll. Stuhl 1 und 3 ziehen ins Finale! UNI GRAZ/TZIVANOPOULS Studenten entscheiden über Bibliothek-Sessel WAHL. Studenten dürfen für die neue Universitätsbibliothek selbst die Bestuhlung wählen. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Eins, zwei, drei oder vier heißt es gerade an der Universität in Graz. Dabei geht es um die Sessel, die in die neue Universitätsbibliothek kommen sollen. Die Eröffnung der Uni-Bib rückt immer näher, schon im Oktober soll sie wieder mit 330.000 Büchern zur Verfügung stehen. Da kommen die Studenten ins Spiel, denn sie dürfen selbst entscheiden, welche Bestuhlung für sie infrage kommt. „Die Studierenden sollen in die Entscheidung über den richtigen Sessel miteingebunden sein. Es geht immerhin um ihren Sitzkomfort“, erklärt Andreas Schweiger, Pressesprecher der Universität. Somit kann man derzeit auf der Facebook- Seite der Karl-Franzens-Universität Graz mit abstimmen, welcher von vier Stühlen in Zukunft auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern der Uni- Bib stehen soll. „Derzeit stehen noch zwei zur Auswahl, das Finale findet dann Ende dieser Woche statt“, so der Pressesprecher. Wer sich einen genauen Eindruck machen möchte, kann die Sessel noch im Eingangsbereich der RESOWI-Bibliothek, neben dem Schalterbereich, austesten. Immerhin gewinnt der beste Sitzkomfort und nicht die schönste Farbe. Rund 300 Stühle werden es schlussendlich sein, die in der Bibliothek aufgestellt werden. Also sollte man jetzt noch schnell mitwählen, um am Ende den besten Sessel zu haben! Mehr Wahlen „Wenn es sich anbietet, wollen wir solche Entscheidungen in Zukunft öfter über Wahlen der Studierenden abwickeln“, so Schweiger. Dies hängt dann immer vom Objekt ab. Es soll auch eine Möglichkeit bieten, die Studenten besser einzubinden. „Über die ÖH werden die Studierenden in wichtige Entscheidungen sowieso miteingebunden. Zumindest in Vertretung der Studenten“, erklärt der Pressesprecher. Hin und wieder sollen alle Mitspracherecht haben. GEFÄHRLICH. Vom Gesundheitsamt verteilte Rattengiftköder wurden auch bei einem Spielplatz gefunden. Außerdem sind geschützte Mäuse und Schlangen in Gefahr. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Vorsicht Rattenköder! Kinder und Haustiere fernhalten!“ steht auf den schwarzen Boxen, die in den letzten Tagen in Graz für Aufregung sorgten. In ihnen befindet sich mit Gift versetztes Getreide, das Ratten bekämpfen soll. Nur wurden diese Köder nicht etwa in der Kanalisation gefunden, sondern offen am Murufer bei der Grazbachmündung und der Bertha-von-Suttner-Brücke als auch am Kapistran- VP-Landtagsklubobfrau Barbara Riener, Bürgermeister Siegfried Nagl und die Klubobfrau des Grahzer Gemeinderatklubsd Daniela Gmeinbauer. (v.l) Gemeinsam Lösung suchen Pieller-Platz, auf dem sich ja auch ein Kinderspielplatz befindet! „Rund um einen Spielplatz ist das meiner Meinung nach sehr gefährlich!“, ärgert sich Grünen-Gemeinderätin Andrea Pavlovec-Meixner. „Giftköder sind sicher auch der Albtraum aller Tierbesitzer. Dort, wo Hunde unterwegs sind, die dann möglicherweise mit vergifteten Ratten in Kontakt kommen, sollte keine Auslegung erfolgen!“ Aber auch für unter Schutz stehende Wildtiere können die Köder zum Problem werden: So kommen etwa auch geschützte Mäuse in die Boxen. „Die Köder müssen auf jeden Fall entfernt werden, sobald die Schlangen wieder aktiv werden“, fordert auch Naturschutzbeauftragter Wolfgang Windisch. „Da das Gift erst Tage später wirkt, ist es auch für Tiere gefährlich, die die Ratten verzehren – vor allem die geschützten Äskulapnattern sind da betroffen. Und ,Vorsicht Giftköder‘ draufzuschreiben ist sowieso zu wenig, ■ ■ „Wenn wir Lösungen für dringliche Fragen der Zukunft finden wollen, ist es notwendig, auch die politischen Entscheidungsträger auf den verschiedenen Ebenen für sich zu gewinnen“, beschreibt Klubobfrau der Grazer VP Daniela Gmeinbauer das Ansinnen der zweitägigen Klubkonferenz der Grazer und der Landes-ÖVP in Pöllauberg. Bei wichtigen Themen wollen die ÖVP-Landes- und Stadtpartei die Zusammenarbeit noch mehr intensivieren und gemeinsam nach Antworten auf die aktuell größten Herausforderungen finden. In drei Themengruppen, Öffentlicher und Individual-Verkehr, Entwicklung des Kernraumes Graz sowie Menschen mit Behinderung und Pflege, werden Entwürfe und Lösungsmodelle konzipiert, die in den kommenden Jahren auch in konkrete Projekte münden sollen. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl hob die gute Kooperation mit dem Land Steiermark hervor. KK
24. MÄRZ 2019 www.grazer.at graz 9 direkt beim Spielplatz Kinder und Hunde können ja nicht lesen. Ich habe Zweifel, ob die Köder sachgemäß ausgelegt wurden.“ Krankheit übertragen Aber wer hat die Fallen denn ausgelegt – und warum? Dem Vernehmen nach, weil ein Mitarbeiter der Stadt schwer erkrankt ist – und diese Krankheit soll vermutlich durch Ratten übertragen worden sein. Ausgelegt hat die Köder das Gesundheitsamt. „Wir sind verpflichtet, Ratten zu bekämpfen, und zwar dort, wo sie unterwegs sind. Aufgrund der Rüttelarbeiten am Zentralen Speicherkanal wurden sie aufgescheucht“, erklärt man dort. Sobald das gewünschte Ergebnis erzielt sei, werden die Köder auch wieder entfernt – dies könnte bereits nächste Woche der Fall sein. Seitens des Naturschutzes versucht man jedenfalls eine möglichst rasche Entfernung zu erreichen, um die Sicherheit von Kindern, Hunden, Mäusen und Schlangen garantieren zu können. Diese Boxen mit vergiftetem Getreide wurden in der Stadt ausgelegt. Auch am Kapistran-Pieller-Platz beim Spielplatz. LUEF (3) ➠
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