22 szene Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Graz im Filmfestivalfieber Ich möchte die Herzen der Menschen so sehr rühren, dass sie sich politisch anders verhalten.“ Schauspielpreisträgerin Birgit Minichmayr in ihrer Rede bei der Eröffnung der Diagonale KK www.grazer.at 24. MÄRZ 2019 Projektion, Preise, Politik & FILM AB. Ganz Graz war diese Woche in Filmfestival- Stimmung: Die Diagonale bedeutete auch heuer Kinomarathon, politisches Statement und Szene-Party. Heute wird noch fertiggeschaut und ausgetrunken. Künstlerin Ashley Hans Scheirl, Schauspieler Hanno Pöschl, dem die Diagonale heuer ein Special widmet, und Preisträgerin Birgit Minichmayr (v. l.) LUEF (16) Filmemacher Alfred Ninaus und Kunsthaus-Chefin Barbara Steiner Joanneum-Chef Wolfgang Muchitsch, Heidrun Primas (Forum Stadtpark) Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Ein Aufruf zum Trinken und Feiern würde sowohl in der Branche als auch in der Steiermark auf Zuspruch stoßen“, scherzte Intendant Sebastian Höglinger bei der Eröffnung der diesjährigen Diagonale in der Helmut-List-Halle. Stattdessen nutzte er zusammen mit Kollegen Peter Schernhuber auch heuer die Gelegenheit, den Besuchern, unter denen auch viele VIP-Gäste aus öffentlichen Positionen waren, ein politisches Statement mit auf den Weg zu geben. Da wurde für die Genauigkeit und das zweimalige Hinsehen plädiert, auf die Gleichstellung von Frauen hingewiesen, für politisch und finanziell unabhängige Medien eingestanden und gegen alternative Wahrheiten aufgetreten. „Wir müssen durch den Spiegel gehen!“, fasste es Schernhuber Tocotronic zitierend in seinem „alljährlichen Popzitat“ zusammen. Und auch Filmemacherin Marie Kreutzer, die die Diagonale mit ihrem neuen Film „Der Boden unter den Füßen“, der schon im Wettbewerb der Berlinale zu sehen war, eröffnete, hatte eine Botschaft für das Publikum: „Ich liebe die Diagonale dafür, dass sie die Vielfalt des Films so feiert! Die Branche wird diese politisch schwierigen Zeiten überstehen. Kunst muss frei sein!“ „Golden Ei“ Da musste Birgit Minichmayr, die an diesem Abend mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis geehrt wurde, natürlich mitziehen: „Ich möchte die Herzen der Menschen so sehr rühren, dass sie sich politisch anders verhalten.“ Bei der Jury des Preises hat sie offenbar mitten ins Herz getroffen – und war dann bei der Verleihung selbst gerührt. „Mich hat es jetzt total erwischt!“, gestand sie mit Tränen in den Augen – um dann gleich wieder tough zu werden. Als Preis bekam sie nämlich das Kunstwerk Schauspielerin Pia Hierzegger, „Grazer“- Chefredakteur Tobit Schweighofer Rost-Erfinderin Liza Brandstätter und List-Hallen-Chef Erwin Hauser Intendantin Ekaterina Degot (l.) und Antonia Rahofer (Steirischer Herbst) Kameramann Vincent Seidl (l.) und Regisseur David Lapuch Alle Fotos auf www.grazer.at Kathryn List (AVL Cultural Foundation) im Gespräch mit den beiden Intendanten der Diagonale Peter Schernhuber (l.) und Sebastian Höglinger
24. MÄRZ 2019 www.grazer.at szene 23 LUEF, SCHERIAU Marie Kreutzer WIE VIELE FILME HABEN SIE GEMACHT? Jakob M. Erwa Die Filmografie der Grazer Der Grazer Filmemacher hat Regisseurin umfasst elf Kino-, 11 : 7 sieben Kurz- und Langspielfilme TV- und Kurzfilme. bzw. Serien auf seiner Liste. Party bei der Diagonale 19 „Golden Balls“ (siehe Foto links oben) von Künstlerin Ashley Hans Scheirl überreicht. „Die haben mir gerade noch gefehlt!“, bewies sie mit ihrer Schlagfertigkeit dann doch „Eier“. Auf die laut Minichmayrs Erzählungen am häufigsten gestellte Frage – Wie sie denn zur Schauspielerei gekommen sei? – antwortete sie: „Ich glaub, es war die Situation, als ich als Kind jemanden nachgemacht habe und eine Reaktion bekommen habe.“ Reaktionen bekam sie an diesem Abend einige – und zwar durchaus positive. Etwa von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Bürgermeister Siegfried Nagl, Landtagspräsidentin Bettina Vollath, Landesrat Christopher Drexler, Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler, den Stadträten Günter Riegler, Judith Schwentner, Elke Kahr und Robert Krotzer, Altbürgermeister Alfred Stingl, Ex-Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, Kulturamtsleiter Michael Grossmann und Film-Commission- Graz-Leiterin Barbara Rosanelli. Zum Filmschauen kamen außerdem Energie-Steiermark- Vorstand Christian Purrer und Konzernsprecher Urs Harnik- Lauris, Steiermärkische-Vorstand Gerhard Fabisch, Rennsportlegende Helmut Marko, Kathryn List von der AVL Cultural Foundation, die Joanneum-Direktoren Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger, Kunsthaus-Chefin Barbara Steiner, Steirischer- Herbst-Intendantin Ekaterina Degot, Forum-Stadtpark-Leiterin Heidrun Primas, List-Hallen- Chef Erwin Hauser. Aus der Filmbranche sah man etwa die Filmemacher Wolfgang Murnberger, Alfred Ninaus, Jakob M. Erwa oder David Lapuch, der seinen neuesten Film „Das Bild im Haus“ beim Festival präsentierte – laut Intendanten „ein echter Graz-Film! Der Regisseur ist in Graz geblieben und verwirklicht hier seine Visionen!“ Party, Party Natürlich wurde nach der offiziellen Eröffnung auch anständig gefeiert. Und überhaupt fand das Trinken und Feiern tatsächlich einigen Zuspruch in dieser Woche. Im p.p.c. kam die Szene beim „Club Diagonale“ zu Konzerten und DJ-Lines zusammen. In der Bar 8020 im Hotel Mariahilf traf man sich zum Anstoßen und Filme-Nachbesprechen. Gestern stieg dann die große Award-Party im Orpheum mit Soul-Sängerin Lylit. Heute ab 19 Uhr heißt es in der Bar 8020 beim „Grand Closing“ noch einmal „Austrinken und Ausklingen“. Die Intendanten Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger, Regisseurin Marie Kreutzer, Landesrat Christopher Drexler und Stadtrat Günter Riegler (v. l.) Kulturamtsleiter Michael Grossmann (l.) und LH Hermann Schützenhöfer Bürgermeister Siegfried Nagl und Film- Commission-Leiterin Barbara Rosanelli Stadträtin Judith Schwentner und Estag-Vorstand Christian Purrer Steiermärkische-Vorstand Gerhard Fabisch und Gattin Claudia Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris und Gattin Brigitta mit Landtagspräsidentin Bettina Vollath (r.) Altbürgermeister Alfred Stingl und Ex-Vizebürgermeisterin Lisa Rücker Bürgermeister Siegfried Nagl (l.) und Rennsportlegende Helmut Marko
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