38 reise www.grazer.at 24. FEBRUAR 2019 Schnell mal nach Piran Immer wieder ein Erlebnis ist es, durch die engen Gassen von Piran zu flanieren, die venezianische Architektur ist überall sichtbar. GETTY (3) TRAUMHAFT. Piran an der slowenischen Adria ist immer ein Hit. Auch im Winter gibt es hier Erholung auf allen Linien. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Etwas mehr als drei Stunden Autofahrt und man ist in einer völlig anderen Welt. Wenn einen die Sehnsucht nach Meeresluft, frischem Fisch aus der Oberen Adria, nach Ruhe und Entschleunigung quält, dann ab in den Süden. Ganz egal zu welcher Jahreszeit. Piran ist immer nur einen Katzensprung entfernt, und somit war alles klar für meine Frau und mich. Auf zu einem verlänger- ten Wochenende, auf zu mehr am Meer. Wir wohnten zwischen Piran und Portoroz in einem in den Berghang hineingebauten Hotel mit herrlichem Blick auf die Bucht von Portoroz. Wenn man nach Piran will, kann man das bequem zu Fuß, das Meer entlang spazierend tun, und kommt so locker auf die 10.000 Schritte am Handy-Schrittmesser, oder man nimmt den Gratis-Bus. Wir suchten da die Abwechslung. Es gibt viele schöne Eigenschaften der alten Piratenstadt, die auch mal zum Österreichischen Kaiserreich gehörte. Besonders schön ist die venezianische Architektur. Wir schlendern gern durch die alten engen Gässchen und haben dann das Gefühl, in Venedig, fernab von Trubel und Wirbel, zu sein. Piran ist auch kulinarisch
24. FEBRUAR 2019 www.grazer.at reise 39 immer ein Erlebnis. Es gibt viele Restaurants an der Uferpromenade, und ob man bei „Ivo“ speist, den viele Grazer schätzen, oder im „Delphin“, ist egal, das Angebot ist ähnlich. Scampi, Fischplatten, Sardinen, Goldbrassen, Doraden, Wolfsbarsche und natürlich Fleischplatten, Cevapcici, Rasnici. Wir hatten Glück, Piran in einer Vollmondnacht zu erleben. Ich bin immer glücklich, wenn ich Girice bekomme. Das sind ganz kleine Schwarm-Fische ohne Gräten, die man mit Haut und Haaren verknuspern kann. Der Fisch hat keine Galle, daher muss man ihn auch nicht ausnehmen. Er wird ins Mehl getaucht und frittiert, fertig ist der Leckerbissen. Gibt es leider zu selten und nur in wenigen Restaurants. Die Suche lohnt sich. Wenn man durch Piran flaniert, kommt es immer wieder vor, dass man auf Bekannte trifft. Piran ist eine Lieblingsstadt der Grazer vor allem für Kurzurlaube, ähnlich wie Venedig und Triest. Wir haben die Musiker von Opus im Strandcafé des kultigen Hotel Piran getroffen. Sie schätzen den Ort genauso wie wir beide. Es gibt auch Promis, die zeitweise im eigenen Haus in Piran wohnen. Zum Beispiel Öl-Magnat und Ex-GAK-Präsident Rudi Roth oder auch der Märchenerzähler Folke Tegetthoff. Wen ich noch nie getroffen habe, ist der ehemalige langjährige Bürgermeister von Piran, der schwarze Arzt aus Ghana Peter Bossman. Nächstes Mal besuche ich ihn. Schön war es wieder. Als wir uns zum Schluss auf dem Tartini-Platz im Freien die Sonne ins Gesicht scheinen ließen, hatten wir dieses Piran-Wohlfühl-Feeling. Wir wollen beide wieder hin, am besten sofort.
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