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24. April 2024

- Neues Design für Wohnstraßen - Medizinische Sensation am LKH - Neue Vorwürfe gegen Ex-FPÖler Lohr

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4 graz www.grazer.at 24. APRIL 2024 Roland Lohr ist – offenbar aufgrund schwerer Vorwürfe – zurückgetreten, Mario Eustacchio übernimmt morgen sein Mandat im Gemeinderat. STADT, SCHERIAU Nächstes Kapitel im FPÖ Krimi: Kinderpornos ARG. Die Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen gegen den zurückgetretenen Gemeinderat Lohr. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Seit Ex-Vizebürgermeister Mario Eustacchio im Interview mit dem „Grazer“ seine Rückkehr in den Gemeinderat verkündete, überschlagen sich die Ereignisse rund um den FPÖ-Finanzskandal. Die Staatsanwaltschaft sucht erneut um Aufhebung der Immunität von Landesparteichef Mario Kunasek und Landesparteisekretär Stefan Hermann an: Die beiden sollen den nunmehrigen KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini unter Druck gesetzt haben, seine Aufklärungsarbeit einzustellen. Am gestrigen Dienstagabend wurde nun auch bekannt, wieso der nach dem Parteiausschluss „wilde“ Gemeinderat Roland Lohr, von dem Eustacchio das Mandat „erbt“, zurückgetreten sein dürfte. Die Staatsanwaltschaft bestätigte dem Standard Ermittlungen nach Paragraph 207a des Strafgesetzbuches – „bildliches sexualbezogenes Kindesmissbrauchsmaterial und bildliche sexualbezogene Darstellungen minderjähriger Personen“. Die Kinderpornografie soll im Zuge der Hausdurchsuchungen – übrigens ebenso wie Nazi-Literatur – sichergestellt worden sein. Es gilt die Unschuldsvermutung. Spannung vor morgen Eustacchio wird indes am morgigen Donnerstag im Gemeinderat angelobt. Dies dürfte nicht nur für enormes Medieninteresse, sondern auch für heftige Diskussionen und Tumult unter den Mandataren sorgen. Eustacchio bekommt übrigens einen Sitzplatz inmitten seiner ehemaligen Parteikollegen, die sich nun in der KFG gegen ihn verschworen haben. Die Sozialistische Jugend startete bereits gestern eine Aktion vor der Landesparteizentrale in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Unter dem Motto „Sackerl für Kickls Gackerl“ positionierten sie mehrere Müllsäcke davor. „Auch Kickl selbst war das Steuergeld in seiner Zeit als Innenminister ziemlich egal: So soll er sich vier (!) Kugelschreiber für über 800 Euro gegönnt haben “, so SJ-Landesvorsitzender Jonathan Kaspar. Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl haben Gesundheitsstudiengänge aufgewertet. LAND STMK. Mehr Studienplätze für Gesundheitsberufe TOP. An der FH Joanneum stehen 40 neue Plätze zur Verfügung – die Bewerbungsfrist endet am 30. April. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften im Gesundheitssystem hat die steirische Politik auf den Plan gerufen. Studieninteressierten stehen am Department Gesundheitsstudien der FH Joanneum insgesamt 40 zusätzliche Anfängerplätze zur Verfügung. Das Land hat im November 2023 eine Aufstockung von Studienplätzen für Gesundheitsberufe insbesondere im Bereich der Medizinischtechnischen Dienste (MTD) beschlossen, um damit zukünftig zur besseren Versorgung im Gesundheitsbereich beizutragen. Die FH Joanneum kann dadurch mehr Studienplätze an besonders nachgefragten Bachelorstudiengängen anbieten. Bewerbung läuft ab Die Bewerbungsfrist in den Bereichen Ergotherapie, Logopädie und Radiologietechnologie läuft am 30. April ab. Für den Bachelorstudiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ stehen jährlich 216 Plätze im Wintersemester und zusätzlich 72 Studienplätze im Sommersemester bereit. 2016 waren es noch 36 Plätze. Bewerbungen für den Start im Herbst 2024 sind auch bis 30. April möglich. „Die Arbeit am Menschen und mit Menschen ist besonders sinnerfüllend, erfordert aber auch eine hervorragende Ausbildung“, betont Gesundheitsund Pflegelandesrat Karlheinz Kornhäusl. „Mit der gesteigerten Anzahl an Studienplätzen tragen wir dem prognostizierten steigenden Bedarf an gut ausgebildetem Gesundheitspersonal Rechnung.“ Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl hebt die hohe Qualität der Ausbildung hervor: „Die Studierenden bekommen durch die praxisorientierte Ausbildung an unserer landeseigenen Fachhochschule das nötige Rüstzeug, das es für diese wichtigen Berufe im Gesundheitswesen braucht.“ derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10, Mo bis Fr 8 bis 15 Uhr | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Lukas Steinberger-Weiß (0664/80 666 6981), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Sabrina Naseradsky (0664/80 666 6538), Leonhard Schweighofer (0664/80 666 6490), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Denise Schuschko-Linke (0664 / 80 666 6848), Pia Ebert (0664/ 80 666 6642) | OFFICE MANAGEMENT & ZUSTELLWÜNSCHE: Sanja Radosavljevic (0664/ 80 666 6528) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUF- LAGE PRINT: 176.614 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2023). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

24. APRIL 2024 www.grazer.at graz 5 V.l.: LR U. Lackner, LR W. Amon, M. Marterer und V. Melcher-Moser. BINDER 21. Girls Day in der Steiermark ■ 152 Unternehmen in der ganzen Steiermark laden morgen zum mittlerweile 21. Girls-Day ein. 810 Schülerinnen aus 96 Schulen werden dabei hinter die Kulissen von Firmen aus dem technischhandwerklichen und naturwissenschaftlichen Bereich blicken. Es soll junge Frauen dazu animieren, nicht in klassische Frauenberufe wie Einzelhandel oder Bürokauffrau einzusteigen. Für Bildungslandesrat Werner Amon ist der Tag und vor allem die passende Berufswahl wichtig. „Die Politik kann Rahmenbedingungen schaffen, die Wahl bleibt aber bei den Menschen selbst“, meint er. Für Landesrätin Ursula Lackner hat ein Beruf kein Geschlecht, dies bestätigt Wifi-Institutsleiter Martin Neubauer, der im Talentcenter junge Menschen testet. „Wir sehen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen keinen Unterschied! Frauen sind genauso gut für diese Berufe geeignet“. erzählt er. Oft kommt es vor allem auf das Umfeld, die Eltern und die Freunde an. „1.500 Berufe lassen sich in Österreich erlernen, ich könnte ad hoc nur knapp 25 aufzählen“, ergänzt Neubauer. Vanessa Melcher-Moser ist eine Erfolgsgeschichte des Girls-Day. 2017 nahm sie daran Teil und entschied sich für eine Lehre zur Metalltechnikerin. Sie hat es nicht bereut und ihr tun es immer mehr Mädchen gleich. Metalltechnik war 2023 auf Platz 3 bei den Lehrberufen der Frauen zu finden. Grazer-Ärzteteam rettet Leben von Baby V.l.: Philipp Klaritsch, Sebastian Tschauner, Birgit Hochreiner mit Erik im Arm, Ernst Eber, Holger Till und Hinrich Baumgart. Ihre interdisziplinäre Expertise und eine Operation, die noch nie in Graz gemacht wurde, war lebensrettend für Erik. KANIZAJ SENSATION. Am LKH Graz ist ein medizinisches Wunder passiert. Ein Baby aus Slowenien, welches dort schon aufgegeben wurde, konnte dank der Expertise mehrerer Ärzte und einer riskanten Operation gerettet werden. Von Lukas Steinberger-Weiß lukas.steinberger@grazer.at Das Leben des mittlerweile 12 Wochen alten Erik hing schon im Mutterleib am seidenen Faden. Massive Zysten in der Lunge bedrohten sein Wohlergehen bereits im Mutterleib. Ärzte in Slowenien, seiner Heimat, hatten ihn schon aufgegeben. In Graz sorgte jedoch ein Team aus Ärzten dafür, dass Erik mittlerweile entlassen ist und überlebt hat. Eingriff im Bauch Schon im Mutterleib legte Philipp Klaritsch, Leiter der Fetalmedizin am LKH einen sogenannten Shunt, der die Flüssigkeit aus der Zyste ablaufen ließ. Dadurch wurde der Druck der Zyste auf Herz und Lunge verringert. Das Baby überlebte, nach der Geburt bedurfte es jedoch weiterer Therapien. Da Erik nicht atmen konnte, wurde eine Thoraxdrainage gelegt, die ihn dabei unterstützte. Eine Entlassung mit Drainage war jedoch unmöglich, ohne Drainage wäre Erik gestorben. Es musste die Lunge stabilisiert werden um dem Baby überhaupt eine Überlebenschance zu geben. Allerdings ist eine Operation an der Lunge bei einem Neugeborenen sehr gefährlich und schwierig. Noch dazu war die nötige Ober- und Mittellappenresektion so bei einem Baby in Graz noch nie durchgeführt worden. Einzellappen wurden entfernt, aber noch nie kam es zur gleichzeitigen Entfernung beider Lappen. Die OP verlief gut und Erik überstand sie ohne Nachblutung, Fisteln oder andere Komplikationen. Nach der OP musste das Baby noch intensivmedizinisch versorgt werden, bevor er zu den Eltern durfte, die dem Grazer Team für die Lebensrettung unendlich dankbar sind. Expertise Ein Erfolg wie dieser ist nur durch ein spezialisiertes Expertisezentrum, wie jenes von Holger Till in Graz möglich. Sein Zentrum für „Intestinale Kongenitale Anomalien“ ist das erste in Österreich und wurde 2023 eröffnet. „Geschichten wie die von Erik sind keine Heldengeschichten eines einzelnen Arztes. Sein Leben wurde möglich, weil alle Beteiligten das Richtige getan haben. Das macht ein Zentrum aus“, meint Till. Erik mit seinen Eltern und einem seiner Lebensretter Holger Till (mi.). KANIZAJ

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