20 eco graz www.grazer.at 24. APRIL 2022 Fabian Kleindienst 20 fabian.kleindienst@grazer.at „Grazer“ Krisenservice „‚Wir‘ gibt unheimlich viel Kraft, Mut und Zuversicht.“ Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller betonte beim Raiffeisen-Konjunkturgespräch diese Woche, dass man herausfordernde Zeiten nur miteinander schaffen könne. PHOTOWORKERS.AT Experten raten: Geld veranlagen, Geldsparen ist aktuell großes Thema: von richtigen Anlagemöglichkeiten, nicht zuletzt zur Vorsorge, bis hin zur alltäglichen Kostenersparnis. UNITO WICHTIG. Experten erklären, was bei Geldanlagen zu bedenken ist, wie man im Alltag Kosten spart und mit Lieferverzögerungen umgeht. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten – nach zwei Jahren Pandemie, mit stark steigenden Preisen und anderen Problemen wie den teils gravierenden Lieferengpässen – veranlassten uns diese Woche zu einer Reihe in unserer digitalen Tageszeitung. Im „Grazer Krisenservice“ sprachen wir mit Experten über die richtige Veranlagung, über Geldsparen im Alltag und den Umgang mit Lieferverzögerungen. Veranlagen In der Veranlagung, so Experte Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands der Finanzdienstleister der WKÖ, sei es wichtig, darauf zu achten, einen Ertrag zu erhalten, der über der Inflationsrate liegt – das sei bei der aktuellen Inflationsrate von 6,8 Prozent aber mit hohem Risiko verbunden. Die Kernbotschaft des Experten: „Streuung.“ Fonds seien eher zu empfehlen als einzelne Wertpapiere, mischen könne man mit Gold und – bei genug Eigenkapital – mit Immobilieninvestments. Sich über eine geeignete Ver- Jobgarantie in der IT-Branche CHANCE. Der Bedarf an IT-Fachkräften in Graz ist laut Experte Dominic Neumann aktuell sehr hoch. Trotz gutem Ausbildungsangebot braucht es laut ihm mehr: eine weitere Schule nach Kaindorf-Vorbild. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Mit einer guten IT-Ausbildung hat man eine Jobgarantie für das ganze Leben“, betont Dominic Neu- Für Respekt Toleranz Freundlichkeit Frieden. www.878.at mann, Obmann der Fachgruppe UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie) der WKO Steiermark, die ausgezeichneten Karrierechancen in der IT. Der Bedarf in Graz sei gerade aktuell extrem hoch: „Wenn es heute plötzlich 100 neue qualifizierte Software- Entwickler in Graz gäbe, hätten sie morgen einen Job“, so Neumann. Gleichzeitig betont er: „Es wird einem nichts geschenkt.“ Man brauche auch bestimmte Begabungen; vor allem im Bereich der Software-Entwicklung sei ein gewisses mathematisches Verständnis wichtig. Der Bedarf sei in Graz jedenfalls extrem vorhanden. „Wir haben mit der TU, den Fachhochschulen und der Lehre sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten – aber unterm Strich zu wenige.“ Vor allem würde man noch eine weitere HTL nach dem Vorbild der HTL Kaindorf im Norden von Graz brauchen, so Neumann. Denn: „Die Entscheidung, einen Berufsweg in der IT einzuschlagen, ist sicher die richtige.“ Immerhin seien schon die Kollektivverträge sehr hoch Fachkräfte in der IT-Branche sind in Graz extrem gefragt. angesetzt, dennoch werde meist darüber bezahlt. Wichtig aber: „Der Hang zum lebenslangen Lernen muss auf jeden Fall gegeben sein. Immerhin verdoppelt sich das gesamte Wissen der Menschheit aktuell alle 18 Monate.“ Ein großer Teil im Bereich der IT. Dominic Neumann GETTY, LUNGHAMMER
24. APRIL 2022 www.grazer.at graz eco 21 ➜ TEURER GETTY (2) Heizöl extra leicht +48,9 % Die kalte Jahreszeit nähert sich dem Ende. Zum Glück: denn Heizöl etwa wurde deutlich teurer. Eau de Toilette –12,3 % Wer etwas Duft versprühen möchte, hat es nun leichter. Der Preis ging im Schnitt klar zurück. BILLIGER ➜ Kosten sparen & vorausplanen anlagung Gedanken zu machen, sei aber jedenfalls empfehlenswert, das betonte auch Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse: „Ohne Gegensteuerung wäre das Ersparte bei einer anhaltend hohen negativen Realverzinsung in vier Jahren nur mehr rund 75 Prozent an heutiger Kaufkraft wert“, erklärt er. Da Sachwerte schon sehr teuer bewertet sind, seien sie anfällig für Rückschläge – was für Aktien spreche. Das Sparbuch, so Fabisch, sei heutzutage vor allem „für den sprichwörtlichen ‚Notgroschen‘ geeignet“, für eine schnelle finanzielle Rücklage. Beide Experten empfehlen eine kompetente Beratung. Dolzer rät außerdem, nicht alles auf einmal zu investieren – auch in Krisen- zeiten: „Ich würde empfehlen, in Etappen zu veranlagen.“ Kosten sparen Weil sich für viele Menschen angesichts der hohen Preise die Frage der Geldanlage gar nicht stellt, sprachen wir mit Arbeiterkammer- Experten Philipp Gufler außerdem über Möglichkeiten, Kosten im Alltag zu senken. Ein nützlicher erster Schritt: der direkte Preisvergleich. Auf der Homepage der Arbeiterkammer gebe es passende Tools, auf www.spritpreisrechner. at könne man am Spritmarkt aktuelle Preise vergleichen. Daneben rät der Experte, sich einen Überblick über Einnahmen und fixe Ausgaben zu verschaffen. Dann könne man über mögliche Einsparungen nachdenken. Allerdings: Beim Strom sei aktuell von einem Anbieterwechsel abzuraten. „Weil es hier bei Neuverträgen aufgrund der immensen Preissteigerungen zu erhöhten Kosten kommt.“ Im Alltag gebe es außerdem einfache Möglichkeiten, Geld einzusparen. „Beispielsweise kann durch das Ausschalten des Standby-Modus bei Elektrogeräten der Verbrauch um bis zu 50 Euro pro Jahr reduziert werden.“ Beim Wasseraufkochen einen Deckel zu verwenden, könne bis zu 30 Prozent der nötigen Energie sparen. Beim Lebensmitteleinkauf empfiehlt Gufler ganz klassisch einen Einkaufszettel – und nicht hungrig einkaufen zu gehen. Lieferverzögerungen Im Auto-, aber auch im Elektronikhandel sorgen mitunter Lieferverzögerungen für Sorgenfalten. Autohandel-Sprecher Klaus Edelsbrunner rät, sich an den Verkäufer des Vertrauens zu wenden – oft seien bei langen Lieferzeiten Übergangslösungen möglich. Im Elektronikhandel empfiehlt Christian Zöscher, Geschäftsführer der „Zöscher & Söhne Elektro-, Hifi-, TV- und Beleuchtungskörper Großhandel GmbH“ vor allem bei neuen Küchen Vorausplanung. Punktuell könne es im Haushaltselektronikbereich insgesamt zu Lieferverzögerungen kommen. Aber: „Wir haben genug Ware da“; wer dringenden Bedarf hat, muss sich keine Sorgen machen. Mehr Analysen und Tipps der Experten kann man im E-Paper in der „Grazer“-App nachlesen. WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg WKO 10.000 Unterschriften ■ Vor zwei Wochen startete die WKO Steiermark ihr neues Kampagnenformat und rief auf www. unternimmwas.at zur Unterstützung auf. Die Forderungen: Senkungen der Steuern und Abgaben auf Gas, Strom und Treibstoffe sowie eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren beim Ausbau erneuerbarer Energien. Diese Woche wurde nun bereits die Schallmauer von 10.000 Unterschriften für eine Senkung der Energiesteuern durchbrochen. „Ein starkes Zeichen und ein lauter Ruf nach Entlastung angesichts der aktuellen Preislawine“, betonen WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und -Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Kommende Woche startet man eine unternimmwas-Tour mit Vertretern des WKO-Präsidiums durch die Steiermark. Startschuss ist am 27. April in der Südoststeiermark, in Graz und in Liezen. Am 5. Mai kommt man dann in den Bezirk Graz-Umgebung. #gemeinsam ausbilden Mit den arbeitsplatznahen Ausbildungen des AMS Steiermark schulen Sie die passende Fachkraft direkt in Ihrem Betrieb. Das Service für Unternehmen berät Sie dazu gerne! Mehr Informationen unter gemeinsamausbilden.ams.at Arbeitsmarktservice Steiermark Bezahlte Anzeige
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