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23. Juni 2024

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- EU-Gesetz wirkt sich auf Graz aus - Sportlegenden mit ihren EM-Tipps - Jugenddialog im Rathaus

6 graz www.grazer.at

6 graz www.grazer.at 23. JUNI 2024 K O M M E N T A R von Lukas Steinberger ✏ lukas.steinberger@grazer.at Social Media ist keine gute Lösung! K rieg, Inflation, Erderwärmung, Krankheit, all das lässt Jugendliche leiden, sie brauchen positive Perspektiven. Doch wer soll sie ihnen geben? Menschen, die sich in die Lebenswelt der Jugend nicht mehr einfühlen können, also Erwachsene, die glauben, mit ihrer Lebenserfahrung alles besser zu wissen? Aus dieser Perspektive betrachtet war der Jugendgipfel im Rathaus vergangene Woche wertvoll, denn es wurden Jugendliche gehört und mitgenommen. Es war eine Bestandsaufnahme mit Kuschelfaktor, die richtig harten Brocken waren aber nicht dabei oder wurden nur angeschnitten. Zumindest das Thema Social Media und deren teils ungefilterte Brutalität kam zur Sprache. Dort holen sich junge Menschen meist ihre Infos und sind schnell in den Händen von Rattenfängern, die ihre Propaganda verbreiten. Oder die Videos sind brutal und lassen Jugendliche verrohen, was wiederum zu Kriminalität und Brutalität führt. Es ist ein Kraftakt, hier wieder herauszukommen, eine Regulierung von Social Media wird aber dringend nötig sein, das sehen auch die Jugendsprecher der Parteien am Runden Tisch des „Grazer“ so. Und das Vertrauen in Medien, wo Informationen geprüft werden, muss wiederhergestellt werden. Jugendgipfel war Ein Tag im Rathaus mit vielen Meinungen. Nicht alle waren vom Jugendgipfel begeistert – es gibt auch Kritik. EINLADUNG. Bürgermeisterin Elke Kahr lud diese Woche zum Jugendgipfel ins Rathaus, um aktuelle Probleme zu besprechen. Es gibt viel zu tun. Von L. Steinberger & E. Mangst redaktion@grazer.at Bei einem Runden Tisch des „Grazer“ thematisierte ein Schuldirektor die Probleme in der Schule, und auch die Polizei fand mahnende Worte. Die Jugendkriminalität droht in Graz zu eskalieren. Vorfälle der letzten Zeit wie eine Messerstecherei am Jakominiplatz oder eine Prügelei mit einer Eisenstange von erst 14-Jährigen könnten die These untermauern. Als Reaktion auf den Runden Tisch erklärte Bürgermeisterin Elke Kahr das Thema zur „Chefsache“ und berief einen Jugendgipfel mit Vereinen, Schulen, Beamten und Jugendlichen ein. Dieser tagte diese Woche und war ein sanfter Start. Bestandsaufnahme Der Gipfel diente in erster Linie dazu, mit Vertretern und Betroffenen zu reden und deren Sichtweisen zu verstehen. So waren Schüler der vermeintlichen Brennpunktschule St. Andrä anwesend, aber auch Vereine, die tagtäglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Lehrer gaben ihre Sichtweise zum Besten und auch Beamte der Jugendabteilungen nahmen am Gipfel teil. Seitens der Politik waren neben Elke Kahr auch Integrationsstadtrat Robert Krotzer, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und Jugendstadtrat Kurt Hohensinner beim Gipfel mit dabei. Vor allem Letzterer zeigte sich vom Dialog wenig begeistert: „Die gesamte Veranstal- tung war sehr einseitig konzipiert und hauptsächlich auf den Sozialaspekt ausgerichtet. Die wenigen Jugendlichen vor Ort waren ebenso sehr selektiv ausgewählt und haben bei Weitem nicht die Breite der Grazer Jugend widergespiegelt. Auch kritische Anmerkungen aus dem Bildungsbereich wurden beiseite geschoben“, meint Hohensinner. Die Bürgermeisterin sieht dies diametral anders: „Man darf Jugendliche nicht kategorisieren und verteufeln. Und ich wehre mich dagegen, von Brennpunktschulen oder Scherbenvierteln zu reden. Das bringt niemandem was. Wichtig ist es, mit den Jugendlichen zu reden und Lösungen zu finden“, meinte sie nach dem Gipfel. „Mir ist klar, es braucht noch mehr“, ergänzte sie. KK derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10, Mo bis Fr 8 bis 15 Uhr | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Sabrina Naseradsky (0664/80 666 6538), Lukas Steinberger-Weiß (0664/80 666 6918), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Leonhard Schweighofer (0664/80 666 6490), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Robert Heschl (0664/80 666 6897) | Denise Schuschko-Linke (0664 / 80 666 6848), Pia Ebert (0664/ 80 666 6642) | Daniela Kac | OFFICE MANAGEMENT & ZUSTELLWÜNSCHE: Sanja Radosavljevic (0664/ 80 666 6528) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.614 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2023). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

23. JUNI 2024 www.grazer.at graz 7 nur sanfter Start Problemfelder Im Rahmen der Gespräche kristallisierten sich zwei große Problemfelder heraus. Die Schule war der brennendste Punkt. Für dort wurden mehr Sozialarbeiter und auch psychologische Betreuung in Form von Ärzten gefordert. Weiters war der Wunsch nach mehr Diversität bei Lehrpersonal und Angestellten hoch, denn oft werden Kinder mit Migrationshintergrund nur von Österreichern unterrichtet. Mehr Vertrauenspersonen aus deren Kulturkreisen war ein konkreter Wunsch. Das zweite Feld betraf die Freizeit. Hier kam der Wunsch nach mehr Räumen ohne Konsumzwang und nach längeren Öffnungszeiten von Jugendzentren, vor allem an Wochenenden und im Winter, aber auch der Wunsch, Plätze, wo sich Jugendliche aufhalten, wie die City oder Shoppingzentren, besser zu bespielen und für Jugendliche mehr zu tun. Ein weiteres Thema war die Diskriminierung von migrantischen Jugendlichen bei der Arbeitssuche. Dies führe laut Jugendlichen selbst und Experten dazu, dass sich Perspektivenlosigkeit breitmacht, diese führe dann oft in die Kriminalität. Vertreter der Bildungsdirektion merkten auch an, dass Medien und vor allem Social Media eine wichtige und oft radikalisierende Rolle spielen. Die konkrete Umsetzung von Ein Rapper sorgte in den Pausen für musikalische Einlagen. KK einigen Maßnahmen, die schnell zu machen sind, wird jetzt von der Koalition geprüft. Jugendstadtrat Kurt Hohensinner will aber auch Geld dafür: „Konkrete Lösungen sucht man nach diesem Tag leider vergebens. Nur warme Worte sind zu wenig. Stattdessen braucht es entschlossenes Handeln, um den neuen und schwerwiegenden Herausforderungen zu begegnen. Von Elke Kahr und Finanzstadtrat Manfred Eber fordere ich jetzt deshalb ein Sonderbudget!“ Kurt Hohensinner (r.) verabschiedete die Athleten. FISCHER Schülerspiele im fernen Mexiko ■ Sportstadtrat Kurt Hohensinner verabschiedete diese Woche die Teilnehmer der Internationalen Schülerspiele. Auch in diesem Jahr brechen die jungen Sportler zu einer weiten Reise auf, finden die Spiele doch in León 400 Kilometer nördlich von Mexiko City statt. „Insgesamt ist die steirische Landeshauptstadt in drei Sportarten mit 16 Athleten sowie jeweils einem Trainer vertreten. Sie werden die Stadt Graz bestens vertreten“, erklärt Hohensinner.

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