eco Sabrina Naseradsky 28 sabrina.naseradsky@grazer.at www.grazer.at 23. JUNI 2024 Wir müssen alles daransetzen, den Grundwasserspiegel von Leistungswillen und Eigenverantwortung in unserem Land wieder zu heben.“ WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk GASSER Ein YouTuber gegen die Grazer Autoindustrie YouTuber Marques Brownlee. Rechts oben seine Sticheleien gegen die elektrische G-Klasse auf X. Das betrifft mit Magna die Grazer Industrie. CC BY-SA/X.COM/GETTY STICHLER. Die Pleite von Fisker hinterlässt einen üblen Nachgeschmack. Ein US-You- Tuber dürfte nämlich dazu beigetragen haben. Von Lukas Steinberger-Weiß lukas.steinberger@grazer.at Der US-Autobauer Fisker mit Fertigung bei Magna in Graz ist pleite. Diese Woche wurde eine Sanierung der Mutterfirma nach Chapter HANDELSHAUS FRÖHLICH & CO Pelze, Porzellan, Zinn+Kristall, Uhren+Schmuck, Münzen+Briefm., Pokale+LPs, Fotoapparate, Näh/ Schreibmaschinen, Musikinstrum., Jagdtrophäen, Hausbesuche, kostenlose Wertermittlung! ✆ 0660/1026075 - Fröhlich zahlt bar! 11 in den USA beantragt, bereits im Mai legte die Österreich- Tochter mit Sitz in Graz die größte Insolvenz aller Zeiten in der steirischen Wirtschaftsgeschichte hin. Dass Fisker nicht gut dastand, war da schon bekannt, was weniger bekannt ist, dass ein großer Tech-YouTuber mit einem Video dem US-Autobauer wohl den Todesstoß versetzt hat. Macht von Online Marques Brownlee, auch bekannt als MKBHD, ist mit 19 Millionen Abonnenten einer der größten und meistgesehenen TopJobs ■ Stellvertretender Koordinator (m/w/d) - Die VinziWerke suchen einen Mitarbeiter mit Berufserfahrung und facheinschlägiger Ausbildung. Entlohnung nach dem Caritas-KV, mindestens 3471 Euro brutto/Monat (Basis Vollzeit). ■ Controller (m/w/d) - Die Holding Graz sucht einen Mitarbeiter im Konzerncontrolling mit Controller-Praxis inkl. Konsolidierungskenntnissen. Gehalt: ab 3500 Euro brutto/Monat (lt. KV, Basis Vollzeit). In Kooperation mit www. Tech-YouTuber, und er testet auch E-Autos. Den Fisker Ocean mit der Softwareversion 1.5 hat er sich bei einem Autohändler ausgeliehen und im Review-Video vernichtet. „The worst car I ever reviewed“ war der Titel, also das schlechteste Auto, dass er je getestet habe. Rund sechs Millionen Aufrufe hatte das Video (mittlerweile gelöscht). Die Aktie von Fisker begann daraufhin zu sinken. Auch die Reaktion des Herstellers war schlecht. Anstatt mit dem YouTuber Kontakt aufzunehmen, kontaktierte Fisker den Händler und machte diesem Vorwürfe, der aber veröffentlichte das Telefonat. Dies führte erneut zu Einbrüchen bei der Aktie, die zwar schon vor den beiden Videos sehr tief stand, aber doch. Auch ein erneutes Video von MKBHD, wo er einen Fisker mit der neueren und verbesserten Software 2.0 testete, konnte das nicht mehr ändern. MKBHD stichelt weiter Der YouTuber mit seiner enormen Reichweite hat es aber nicht nur auf Fisker abgesehen. Auch nach der Präsentation der elektrischen G-Klasse, die ebenso in Graz gefertigt wird, stichelte er auf X (ehem. Twitter) gegen das Auto. Zu schwer, zu langsam, zu wenig Reichweite und zu teuer war sein Tenor (siehe Bild). Kritik an seiner Vorgehensweise kommt von klassischen Medien, aber auch von YouTube-Kollegen. Muss jemand mit so einer Reichweite und damit „Macht“ so vernichtend schreiben und damit ganze Firmen und angehängte Industriezweige in Bedrängnis bringen? MKBHD wehrt sich und meint, die Produkte seien schuld. Mercedes-Benz und Magna wollen sich auf Anfrage des „Grazer“ zu dieser Causa übrigens nicht äußern.
23. JUNI 2024 www.grazer.at eco 29 ➜ TEURER GETTY (2) Reinigungsmittel +5,8 % Keine saubere Sache: Reinigungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent teurer geworden. Papier und Pappe –4,9 % Gut für die Medien: Papier und Pappe sind im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent günstiger geworden. BILLIGER ➜ EM-Schauen im Job: No-Go STRENGE REGELN. Fußballspiele-Schauen während der Arbeitszeit, wie etwa jetzt bei der EM, sei es im Fernsehen, via Live-Stream, am PC oder Handy, ist grundsätzlich nicht erlaubt, außer der Boss gibt das Okay. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Wer am Freitag um 18 Uhr noch arbeiten musste und dennoch das Österreich-Spiel während der Arbeitszeit verfolgt hat, spielte ein wenig mit dem Feuer. Grundsätzlich ist Fußballschauen während der Arbeitszeit nicht erlaubt. Wer es trotzdem tut, riskiert Abmahnungen bis hin zur Entlassung. Lukas Lecker, Arbeitsrechtler bei der AK Graz: „Der Arbeitnehmer müsste mit dem Arbeitgeber eine Vereinbarung treffen, wonach dieser das Fußballschauen während der Dienstzeit erlaubt. In manchen Jobs wäre das kein großes Problem. Nehmen wir den Kellner in einem Café, wo das Spiel am Fernseher läuft, da kann der Dienstnehmer durchaus hin und wieder auf den Schirm schauen, ohne mit Folgen rechnen zu müssen. Bislang ist in der Arbeiterkammer noch kein konkreter Fall zu diesem Thema aufgetreten.“ Grundsätzlich darf man während der Arbeitszeit keinen arbeitsfremden Tätigkeiten nachgehen, und Fernsehen während der Arbeitszeit kann auch als Arbeitsverweigerung geahndet werden. Übrigens muss auch Radiohören – manche Sender übertragen EM- Spiele – mit dem Arbeitgeber vereinbart werden. Krasses Beispiel für ein absolutes No-Go wäre ein Straßenbahnfahrer, der während der Fahrt auf sein iPhone oder Tablet schaut, um ein wenig vom Kick mitzubekommen. Da droht gleich die Entlassung. Lecker: „Auch wer ein ganz großer Fan von Österreich ist und daher mit Fan-Outfit inklusive Gesichtsbemalung, Fan-Schal und -Hut zum Arbeiten kommt, braucht die Genehmigung des Arbeitgebers. Manche Betriebe haben Kleidungsvorschriften, da geht Fan-Outfit sowieso nicht.“ Wer nach einem Sieg seiner Mannschaft ordentlich gefeiert hat und aus diesem Grund am nächsten Tag zu spät zur Arbeit erscheint, muss auch mit einer Verwarnung rechnen.
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