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23. Juni 2024

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- EU-Gesetz wirkt sich auf Graz aus - Sportlegenden mit ihren EM-Tipps - Jugenddialog im Rathaus

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 23. JUNI 2024 K O M M E N T A R SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Nicht für jedes Solo gibt es einen Preis E ine politische Partnerschaft lebt von gemeinsamen demokratischen Entscheidungen. Da können ruhig die verschiedenen Meinungen aufeinanderprallen. Macht nix. Man kommt zu einem Ergebnis. Wenn da jemand aus der Reihe tanzt und ein aufsehenerregendes Solo bietet, dann ist Feuer am Demokratie-Dach. Das Nein der Länder und des Regierungspartners zu ignorieren und in Brüssel dann mit Ja zu stimmen, geht gar nicht. Das ist nicht politische Freiheit, das ist undemokratisch. Für Ministerin Leonore Gewessler war nicht der Schutz der Umwelt zwingend für das Solo, es war mehr oder weniger ein Ego-Trip. Alle Mikrofone sind auf mich gerichtet. Ich trau mich was. Was mich und andere verwundert, ist der Umstand, dass der Regierungschef nicht in der Lage war, seine Ministerin von diesem Gang nach Brüssel abzuhalten. Da stimmt bei den Regeln offenbar was nicht. Der Chef hat das letzte Wort und jeder Mitarbeiter, der das bricht, bekommt mächtigen Ärger. Den bekommt Gewessler auch. Dieses Renaturierungsgesetz ist voller Fragezeichen. Was kostet der Spaß, wer zahlt und vor allem was konkret soll passieren? Nichts davon steht fest. Die EU hat einfach ein Gesetz beschlossen, von dessen Umsetzung noch keiner eine Ahnung hat. Da stellt sich die Sinnfrage, ebenso wie beim Solo für Gewessler. Na dann ... Musiker Andreas Spechtl isst meistens Joghurt mit Früchten zum Frühstück – dazu Kaffee. KK ... Andreas Spechtl von Ja, Panik Der Frontman der Band Ja, Panik spricht über seinen Hang zum Exzess, sein Leben in Argentinien und seine Verbindungen zu Graz. Was gibt’s bei Ihnen normalerweise zum Frühstück? Unter der Woche frühstücke ich meist recht wenig. Eine Tasse Kaffee und ein paar Früchte mit Joghurt. Am Wochenende, wenn ich aus war, kann es schon auch mal sehr üppig werden. Toast, Käse, Ei … das ganze Kater-Pipapo. Und wenn die ganze Band gemeinsam auf Tour ist? Wenn wir mit Ja, Panik unterwegs sind, unterscheidet sich das nicht groß. Wir übernachten ja immer in Hotels, da gibt es ja von allem was. Und man hat natürlich den Vorteil, dass man nicht selber zum Kühlschrank muss. Verbringen Sie privat auch viel Zeit mit den anderen Bandmitgliedern? Theoretisch ja, aber praktisch schaffen wir es meist nicht, dass es ganz privat bleibt. Die Band ist einfach zu verstrickt mit unserem Leben. Wir haben diese „Beruflich/privat“-Grenze auch nie wirklich gezogen, immerhin haben wir für zehn Jahre in Wien und in Berlin in einer WG gewohnt. Da ist schnell das Berufliche privat und das Private beruflich. Was verbinden Sie mit Graz? Ich kann mich an ein paar ganz schöne Konzerte zum Beispiel beim Steirischen Herbst vor vielen Jahren erinnern. Ich habe auch eigentlich Verwandtschaft in Graz. Aber es ist ein Teil meiner Familie, mit dem ich keinen Kontakt habe. Es gab allerdings bis vor gar nicht allzu langer Zeit ein Gasthaus Spechtl in Graz. Ich war da aber nie. Nächste Woche kommen Sie mit Ja, Panik als Special Guest zu Kim Gordon zum Elevate Festival ins Orpheum. Wie kam es dazu? Ach, solche Dinge passieren ja immer recht unspektakulär. Als Künstler bekommt man da irgendwann mal einen Anruf oder eine Mail von der Agentur, und dann sagt man das zu oder ab. In dem Fall haben wir aber nicht lange nachdenken müssen. Kim Gordon ist für uns alle eine sehr wichtige Künstlerin und wir freuen uns total, dass das Elevate Festival uns eingeladen hat. Wir sind aber als Fanboys und -girls auch schon ein bisschen nervös. Welches Musikerklischee trifft auf Sie zu? Ich habe einen gewissen Hang zum Exzess. Aber mittlerweile Mittel und Wege gefunden, einen gesunden Umgang damit zu pflegen. Ohne ein komplett langweilig kontrolliertes Leben zu führen. Welche Musik hören Sie privat? Ich höre wirklich sehr, sehr viel Musik privat und auch so komplett unterschiedliche, dass eine Antwort den Rahmen hier sprengen würde. Momentan höre ich gerade Dum Chica, eine Punk/Noise-Band aus Buenos Aires. Sie leben momentan in Argentinien. Wie kam es dazu? Ich bin hier rein privat. Meine Partnerin arbeitet für einige Jahre an der Universität hier, und deshalb versuche ich die meiste Zeit des Jahres auch hier zu verbringen. Das funktioniert ja bei meinem Job ganz gut. Wenn es nicht gerade Tour oder eine Aufnahme für eine Platte gibt, kann ich ja eigentlich von überall arbeiten. Einen großen Teil der aktuellen Platte habe ich zum Beispiel in Argentinien geschrieben. Gibt’s heuer auch Urlaub? Ich bin ja diesen Sommer in Europa, weil wir ein paar Konzerte mit Ja, Panik haben. Was ganz gut ist, denn in Argentinien ist gerade Winter. Insofern gibt es bei mir heuer Urlaub zuhause. VERENA LEITOLD Andreas Spechtl wurde 1984 in Oberpullendorf im Burgenland geboren. 2005 gründete er in Wien die Gruppe Ja, Panik. Inzwischen ist die Band in Berlin ansässig und hat sieben Alben veröffentlicht. Das neueste: „Don’t Play With The Rich Kids“. Am 28. Juni kommen sie als Special Guest zu Kim Gordon zum Elevate Festival nach Graz ins Orpheum.

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