10 graz-umgebung www.grazer.at 23. JULI 2023 Gleich zwei Die Fahrbahn der westlichen Bahnhofstraße in Kalsdorf ähnelt eher einem Fleckerlteppich, bald soll dieser aber Geschichte sein. KK Desaströser Zustand einer Straße regt auf HOLPRIG. Die Bahnhofstraße Kalsdorf soll im kommenden Jahr von Grund auf erneuert werden. NEU. Hitzendorf und Werndorf stehen unter neuer Führung. Die neuen Ortschefs sind Thomas Gschier und Alexander Ernst. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at In gleich zwei Gemeinden in Graz-Umgebung kam es in den letzten Wochen zu einem Bürgermeister-Wechsel. Nach vier Jahren an der Spitze der Gemeinde Hitzendorf hat Andreas Spari sein Amt mit Jahresmitte für viele überraschend an den bisherigen Vizebürgermeister Thomas Gschier übergeben. Ausschlaggebend für die Übergabe waren unter anderem gesundheitliche Gründe. „Die Tätigkeit des Bürgermeisters hat an meinen Kräften gezehrt. Und weil in den nächsten Monaten drei Großprojekte starten, gebietet es mein Verantwortungsbewusstsein, die Leitung in kraftvolle und erfahrene Hände zu legen“, erklärte Spari, der in seine angestammte Position in der Gemeindeverwaltung zurückkehrt. Sein Nachfolger als Bürgermeister ist der Landwirt Thomas Gschier, der als Milch-Pionier („Mantscha Müch“) und Obmann der steirischen Biobauern steiermarkweit Bekanntheit erlangte und ankündigte, Hitzendorf zum „Spitzendorf im Bezirk“ machen zu wollen. Wechsel in Werndorf Der Wechsel in Werndorf hingegen war schon länger vorbereitet: Nach 26 Jahren als Bürgermeister übergab Willi Rohrer, der in Pension geht, das Amt an Alexander Ernst, als neuer Vi Von Leonhard Schweighofer leonhard.schweighofer@grazer.at Seit über fünf Jahren ist der westliche Teil der Bahnhofstraße in Kalsdorf ein Thema. Einzelne Schlaglöcher zu sanieren würde die Situation nicht gerade verbessern, daher muss von der Unterführung bis zum Kreisverkehr alles neu asphaltiert werden. Der zweite Vizebürgermeister der Gemeinde, Michael Konrad, ist vom Zustand entsetzt: „Die Straße ist eine Katastrophe.“ Vor etwa zwei Jahren wurde das Bankett erneuert, viel sei dadurch aber nicht besser geworden. Seine Partei, die ÖVP, habe bereits im Vorjahr auf die Sanierung gedrängt, dieses Vorhaben war aber damals nicht durchsetzbar. Die regierende SPÖ hat im Gemeinderat eine absolute Mehrheit und leitet somit die Geschicke in der Gemeinde. Lösung in Sicht Die SPÖ weiß über den desaströsen Zustand der Straße Bescheid und ist bemüht, rasch für eine Verbesserung zu sor gen. „Die Bahnhofstraße ist im Straßenbauprogramm drinnen“, weiß Vizebürgermeister Patrick Trummer von der SPÖ. Das Straßenbauprogramm beinhaltet die Stellen, welche auf den öffentlichen Straßen möglichst rasch ausgebessert werden sollen. In der Regel wird dafür ein Zeitraum von drei Jahren angesetzt. Obwohl der Zustand der Fahrbahn bereits länger bekannt war, wollte man mit der Erneuerung abwarten. Laut Trummer habe es Baustellen gegeben, die Gebrüder Weiss haben mit schweren Lastwägen Materialien abtransportiert. Die Lkw, welche über 32 Tonnen auf die Waage bringen, sind für die Straße eine große Last. Damit man aber nicht gleich eine neue Straße beschädigt, hat man mit der Sanierung gewartet. Jetzt soll es bald so weit sein; mit der Aufnahme in das Straßenbauprogramm steht bereits die Finanzierung für das Projekt. Die Ausschreibung ist bereits ausgesendet, spätestens mit Anfang des nächsten Jahres sollen die Arbeiten starten.
23. JULI 2023 www.grazer.at graz-umgebung 11 neue GU-Bürgermeister zebürgermeister wurde Christoph Reinbacher bestellt. Ernst verspricht, sich für das Wohl der Werndorfer Bürger einzusetzen. Und dies vor allem in den Bereichen Bildung, Umwelt und Gesundheit. „Gemeinsam können wir die Herausforderungen bewältigen“, ist sich der neue Ortschef sicher. Ernst absolvierte die Lehre zum Bürokaufmann, legte die Abendmatura ab, studierte BWL und Wirtschaftspsychologie. Seit 2016 engagiert er sich im Gemeinderat, seit fünf Jahren als Vizebürgermeister. Als Bürgermeister will er dem Bauboom Herr werden. „Es wurde in den vergangenen Jahren in unserer Gemeinde sehr viel gebaut – und das wird auch nicht aufhören. Es gibt ja noch Bauland und es ist noch einiges im Laufen, wo es bereits rechtskräftige Verfahren gibt. Aber insgesamt müssen wir dem Bauboom ein bissl einen Riegel vorschieben.“ Andreas Spari (l.) übergibt das Amt an den neuen Hitzendorfer Bürgermeister Thomas Gschier, der Werndorfer Bürgermeister a. D. Willibald Rohrer übergibt den Gemeinderats-Schlüssel an Alexander Ernst (kl. Bild). STROBL, ERTL
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