14 eco graz www.grazer.at 23. JÄNNER 2022 Fabian Kleindienst 14 fabian.kleindienst@grazer.at Unternehmen startet Beratungsinitiative: Wir müssen heute dafür sorgen, dass morgen nach Corona genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen.“ WKO-Präsident Josef Herk freute sich diese Woche über ein großes Lehranfänger-Plus in der Steiermark. FISCHER Arbeitnehmer finden in Zeiten Claudia Schenner-Klivinyi berät Betriebe, wie man Mitarbeiter finden und halten kann.KK WICHTIG. Das Unternehmen „SinnWin“ aus Graz-Umgebung startet eine Beratungsinitiative gegen den Fachkräftemangel. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at 14.505 offene Stellen vermeldete das AMS zu Jahresbeginn in der Steiermark – bei einer gleichzeitig unter dem Vor- Pandemiejahr 2019 liegenden Arbeitslosenzahl. Diese grundlegend positiven Zahlen zeigen aber auch, dass die Warnungen vieler Kommentatoren berechtigt waren: Unternehmen suchen teils händeringend nach Fachkräften – und ganz allgemein nach Personal. Genau hier setzt das Unternehmen „SinnWin“ aus Seiersberg-Pirka an und bietet anlässlich der aktuellen Situation kostenlose Webinare an, um Unternehmen dabei zu unterstützen, „trotz Fachkräftemangel die besten Mitarbeiter“ zu finden und auch im Unternehmen halten zu können. Mitarbeiter binden „Es geht darum, gemeinsam etwas Positives zu schaffen – um sinnvolle Win-win-Situationen“ erzählt SinnWin-Geschäftsführerin Claudia Schenner-Klivinyi mit Verweis auf den Firmennamen. Selbst TSF: Neustart als Matrix Charging Pads von Easelink, für eine Ladung von E-Autos ohne Ladekabel, können barrierefrei im öffentlichen Raum installiert werden. EASELINK Easelink-Investment ■ Dem Grazer Unternehmen Easelink rund um Gründer Hermann Stockinger gelang ein finanzieller Coup: Mit „Matrix Charging“, einer vollautomatischen Ladelösung für E-Autos, bei der man sich die manuelle Ansteckung des Ladekabels sparen kann, sicherte man sich in einer Series-A-Finanzierung 8,3 Millionen Euro, unter anderem investierte SET Venture. SANIERUNG. Das 1977 gegründete Grazer Traditionsunternehmen „TSF Technisches Service GmbH“ blickt im Insolvenzverfahren optimistisch in die Zukunft. ■ Kurz vor Weihnachten meldete der Alpenländische Kreditorenverband, dass das Grazer Traditionsunternehmen „TSF Technisches Service GmbH“ mit Sitz in der Hüttenbrennergasse Insolvenz anmeldet. Die Aktiva wurden mit 60.000 Euro angegeben, ihnen standen Passiva von rund 1,6 Millionen Euro gegenüber – auch in der Jahresstatis- Das in der Hüttenbrennergasse ansässige Unternehmen „TSF Technisches Service GmbH“ blickt aufgrund guter Auftragslage trotz Insolvenz positiv in die Zukunft. KK
23. JÄNNER 2022 www.grazer.at graz eco 15 ➜ TEURER GETTY (2) Flugpauschalreisen +16,5 % Das kalte Wetter mag zum Reisen verführen – Pauschalreisen wurden im Monatsvergleich aber teurer. Flachfernseher –5,1 % Wer einen Fernseher sucht, sollte die Ohren spitzen: Flachfernseher wurden etwas billiger. BILLIGER ➜ des Fachkräftemangels aus dem Personalmanagement internationaler Unternehmen kommend, beschäftigt sie sich seit Jahrzehnten mit dem Fachkräftemangel – durch Corona habe sich die Situation allerdings noch weiter verschärft. „Viele Unternehmer wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen“, hier wolle sie mit ihren Workshops „einen roten Faden“ geben. Das Wichtigste: „Tue Gutes und sprich darüber“, so Schenner-Klivinyi. Zuerst sei es wichtig, intern im Unternehmen auf die Mitarbeiterzufriedenheit zu achten – und erst dann extern zu kommunizieren. „Der Arbeitsmarkt ist sehr umkämpft. Es geht also darum, mich als Unternehmen gut aufzustellen und zu schauen, dass Chance tik listete der AKV das TSF unter jenen Unternehmen auf, deren Insolvenzen die meisten Arbeitsplätze gefährden (55 an der Zahl). Das Unternehmen selbst sieht das Sanierungsverfahren als Chance. Der wirtschaftlich bedeutende Kernbereich der TSF, die Reparatur elektrischer Haushaltsgeräte und ähnlicher Geräte im Vor-Ort-Service, wird in den Bundesländern und Regionen Wien, Niederösterreich, Burgenland, Vorarlberg, Steiermark und Graz aktiv weiter betrieben. Sensible Unternehmensbereiche werden neu aufgestellt, wobei Bewährtes erhalten bleiben soll. TSF-Geschäftsführer Mario Fasching betont: „Nur mit unserer tollen Mannschaft konnte der Neustart so erfolgreich starten. Wie hier gemeinsam angepackt wird, sucht wirklich seinesgleichen. Die anhaltend hohe Nachfrage nach unserer Reparaturdienstleistung zeigt uns auch, dass die Kunden dem Unternehmen weiterhin vertrauen.“ FAB es meinen Mitarbeitern gut geht. Dann arbeiten sie motiviert und bleiben auch langfristig.“ So könne man sich mittelfristig von Mitbewerbern abheben. Auch Themen wie Öffentlichkeitsarbeit seien wichtig – „wie ich mich als Unternehmen präsentiere, damit Kandidaten mich überhaupt in Betracht ziehen, noch vor dem Erstkontakt“. Auch auf den Bewerbungsprozess müsse man achten – und darauf, wie man damit umgeht, wenn Mitarbeiter aus dem Unternehmen austreten. „Da ist es wichtig, Kontakt zu halten, so kann man gute Leute vielleicht wieder an Bord holen. Die junge Generation bleibt, wenn man Glück hat, zwei bis fünf Jahre im Haus. Hat man aber ein Netzwerk, WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk (r.) und Peter Riedler, geschäftsführender Rektor der Uni Graz, wollen die Zusammenarbeit weiter verstärken. FISCHER Verstärkte Kooperation ■ Universität Graz und Wirtschaftskammer verstärken künftig ihre Kooperation, dazu wurde ein neues Abkommen von den Führungsspitzen um WKO- Präsident Josef Herk und Peter präsentiert man sich als spannender Betrieb, dann kann man sie vielleicht wieder retour holen“, erzählt Schenner-Klivinyi. Für „Grazer“-Leser Das nächste Webinar findet am 3. Februar von 14 bis 15.30 Uhr per Zoom-Call statt. Für „Grazer“- Leser werden außerdem noch fünf individuelle Strategiegespräche zur Konzepterstellung für Unternehmen im Wert von knapp 300 Euro verlost. Dazu bei der Anmeldung unter „Anmerkung“ „Grazer“ angeben, die Gewinner werden von Sinn- Win informiert. Die Anmeldung ist noch bis 1. Februar unter https://sinnwin.at/cd/64/Aktuelle- Veranstaltungen-Webinare möglich. Riedler, dem geschäftsführenden Leiter der Universität, unterzeichnet. In einem ersten Schritt soll es ab Herbst beispielsweise Lehrveranstaltungen zum Thema Prototyping geben. Sparkasse und Raiffeisen unterstützen zusammen „Du+Ich=Österreich“. KK Banken für den Zusammenhalt ■ Die neue Initiative „Du+Ich=Österreich wurde vom Roten Kreuz, der Ärztekammer, dem ORF und der Österreichischen Gesundheitskasse gestartet, um nach zwei Jahren Pandemie wieder für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft zu sorgen. Die Erste Bank und Sparkasse und die Raiffeisen-Bankengruppe haben sich nun gemeinsam der Initiative angeschlossen. So betonen Martin Schaller, Generaldirektor der RLB Steiermark, und Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, gemeinsam: „Das Wir kann mehr möglich machen als ein Du oder Ich alleine. Wir hoffen, dass uns viele Menschen dabei unterstützen, mehr miteinander zu reden, und unsere Aktion unter #LasstUnsReden teilen und liken“.
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