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23. April 2023

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- 70.000 Anzeigen gegen Raser in Graz - KPÖ stimmt gegen Bürgermeisterin Elke Kahr - In Graz-Mariatrost wurde eine Telefonzelle gestohlen - "Jobwelt" auf der Grazer Frühjahrsmesse

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 23. APRIL 2023 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Ich weiß etwas, was du nicht weißt I n der Politik wird bekanntlich viel gestritten, diskutiert und gepackelt. Die Grazer Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ ist mit dem Vorsatz angetreten, im Rathaus einen neuen Stil des Miteinander zu etablieren. Spätestens nach der Präsentation des neuen Stadtentwicklungskonzeptes kann man festhalten: An diesem Anspruch ist man bislang mit Pauken und Trompeten gescheitert. Nicht zum ersten Mal beschwerten sich jene Fraktionen, die nicht in der Koalition vertreten sind, über die Vorgangsweise. Interessanterweise weniger über Inhaltliches, aber immer darüber, dass mit ihnen nicht gesprochen wurde. So war es beim Budget, so ist es auch jetzt. Aber die politischen Mitbewerber sind nicht die Einzigen. Auch bei der Innenstadtentflechtung war der größte Kritikpunkt von Anrainern und Unternehmern, keine oder zu wenige Informationen erhalten zu haben. Das Schweigen macht sogar vor Parteikollegen nicht Halt, wie eine kuriose Episode zeigt. Da hat Bürgermeisterin Elke Kahr eine Parkgebührenerhöhung beantragt, die von der KP auf Landesebene umgehend abgelehnt wurde (siehe Seite 6). Lapidarer Kommentar: „Das zeigt, dass wir offenbar vergessen haben, uns abzusprechen.“ Der Rest ist Schweigen ... Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Markus Mörth mag Süßes, bleibt aber trotzdem meistens standhaft. Die Tasse hat er wie den kleinen Heimgarten von seiner Vorgängerin übernommen. BENJAMIN GASSER ... Regisseur Markus Mörth Der Grazer Filmemacher und bekennende Heimgärtner Markus Mörth ist Langschläfer, liebt Rosen und setzt seine Stadt stets gekonnt in Szene. Was essen Sie denn gern zum Frühstück? Ich genieße alle Arten von Frühstück, esse gerne Cerealien oder auch Eierspeise, nur nicht zu oft etwas Süßes, und wenn, dann genieße ich es bewusst, was mir manchmal gut und manchmal weniger gut gelingt. Dazu trinke ich Kaffee und ein Glas Wasser. Wie halten Sie es, wenn Sie mit Ihrer Frau und den beiden Töchtern auf Urlaub sind? Im Urlaub sind wir Langschläfer, unter der Woche durch unsere beiden Schulkinder zwangsläufig nicht. Wir genießen das Ritual des Frühstückskaffees. Wobei ich gerne nach Italien fahre, meine Frau Bettina liebt Skandinavien. Daher sieht unser Häuschen im Heimgarten so schwedisch aus. Wie sind Sie zum Heimgarten-Besitzer geworden? Bei den Dreharbeiten zu „Im Jakotop“ durfte ich das erste Mal in die Heimgartenanlage Fröhlich und habe mich sofort verliebt. Heimgärten werden zum Teil vererbt, andere werden frei. Ich habe mich für einen beworben und bin auf die Warteliste gekommen. Und dann kam die Zusage, und so genießen Bettina, unsere beiden Töchter Mena und Emma und ich mitten in der Stadt Graz die Begegnung mit der Natur. Was pflanzen Sie an oder dient der Garten rein der Entspannung? Wir genießen, es auf der Bank vor unserem Haus zu sitzen, haben aber auch Hochbeete angelegt, pflanzen Kartoffeln und essen so viel aus dem Garten wie möglich. Es ist jedenfalls das größte Glücksgefühl, zu arbeiten und zu ernten. Wie sieht die Arbeitsteilung aus? Meine Frau hat einen grünen Daumen, ihr liegt jede Pflanze am Herzen. Ich mag besonders Tulpen und Rosen, bin aber meist für die profane Arbeit wie Heckenstutzen zuständig. Gerne sind wir samstags da, weil da darf man noch rasenmähen. Wie sieht es mit Graz als Filmstadt aus? Durch ein neues Förderprogramm des Bundes werden größere Budgets für Produktionen in Österreich zur Verfügung gestellt. Um konkurrenzfähig zu bleiben und den Standort zu stärken, wäre es wichtig, dass auch wichtige lokale Förderer wie die Filmcommission Graz mit ausreichend Mitteln ausgestattet werden, um weiterhin größere Projekte hierher zu holen und auch die Filme der heimischen Szene zu unterstützen. Ihr nächstes großes Filmprojekt? Ich bereite einen Film über die Literaturstadt Graz vor, er wird im September anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Literaturhauses Premiere haben. Auch im Kulturmontag wird er dann gezeigt. Ich glaube, das ist das schwierigste Projekt, das ich jemals gemacht habe, weil Graz so viele tolle Autorinnen und Autoren hat wie kaum eine andere Stadt. Auf jeden, den man erwähnt, kommen 20 andere, die es auch wert wären. Es ist nicht einfach, dem gerecht zu werden. Sie drehen nächsten Mittwoch in Graz? Es handelt sich um einen Dokumentarfilm mit Spielszenen, der in Tirol und Graz gedreht wird. Die Innenszenen und die Postproduktion finden hier in Graz statt. MIRELLA KUCHLING Markus Mörth wurde am 13. 9. 1973 in Graz geboren. Er studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Sein Abschlussfilm „Allerseelen“ gewann 2004 den First-Steps-Awards. Seit 2006 lebt Markus Mörth als freier Regisseur und Drehbuchautor. Bei der Diagonale wurde kürzlich sein Dokumentarfilm „Feuerblume“ über das Leben der Grazerin Marisa Mell vorgestellt.

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