graz 4 graz www.grazer.at 22. SEPTEMBER 2024 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Joschi Krainer ist der Grund, warum ich in die Politik gegangen bin.“ Superstar Arnold Schwarzenegger enthüllte die Büste seines Freundes Josef Krainer in Graz. KK Mehr Lebensmittel S. Schmiedtbauer, A. Lang. C. Drexler und U. Lackner (v. l.). LAND STMK /BINDER Bilanz zum Klimakabinett ■ Seit dem Jahr 2010 erarbeitet die Landesregierung eine sogenannte Klimastrategie. Der Klimaschutz rückte in dieser Legislaturperiode dabei noch stärker in den Fokus. Im ersten Schritt wurde der mit 40 Millionen Euro dotierte Klimafonds eingerichtet. Weitere 47,3 Millionen Euro flossen in das Sanierungs- und Energieeffizienzprogramm der landeseigenen Liegenschaften. Zahlreiche prominente Gäste kamen zur Eröffnung. Steiermarkhof in neuem Glanz ■ Der Steiermarkhof ist die Bildungsschmiede der ländlichen und bäuerlichen Bevölkerung. Diese wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert, um den modernen Ansprüchen einer zeitgemäßen Bildungsstätte zu entsprechen. Im nun abgeschlossenen letzten Sanierungsschritt wurden die noch aus den 70er Jahren stammenden Zimmer erneuert. Diese sind nun nach den elf Tourismusregionen des Landes benannt. Bis 2030 sollen 30 Prozent der Lebensmittel für Graz aus einem Umkreis von 30 Kilometern kommen. derGrazer Achten Sie beim Essen auf die Regionalität? „Sicher, ich schaue zusätzlich auch auf die Saisonalität, man muss nämlich nicht immer alles haben.“ Alois Rixinger, 21, Student „Ja, auf jeden Fall. Ich finde, dass gutes Essen seinen Preis haben soll und alle fair bezahlt werden.“ Christina Mühlthaler, 27, Chemikerin „Wenn die Qualität und der Preis passt, bin ich bereit, für heimiche Lebensmittel etwas mehr zu bezahlen.“ Adalbert Fuchs, 76, Pensionist Blitzumfrage „Ich komme vom Land, daher ist mir die Regionalität beim Einkauf besonders wichtig.“ Jasmin Schlägl, 21, Studentin ? GET ALLE FOTOS: DER GRAZER „Absolut, meiner Meinung nach sollten die Zölle für importierte Lebensmittel erhöht werden.“ Roman Leser, 42, Programmierer
22. SEPTEMBER 2024 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP Einsatzkräfte Alleine in Graz waren über 280 Einsätze während Sturm und Wetter zu bewältigen. In GU waren es hunderte. Cyberattacke Freitag war die Webseite der Stadt Graz für sieben Stunden wegen einer DDoS-Attacke nicht erreichbar. FLOP ➜ aus dem „Grazer Garten“ MAHLZEIT. Bis 2030 soll die Lebensmittelversorgung in Graz deutlich regionaler werden. Eine Strategie wird bis 2025 ausgearbeitet. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at und seiner Wirtschaftsabteilung zusammen. Im Frühjahr 2025 soll die neue Strategie vorliegen, erste Einblicke liegen uns bereits vor. Drei Säulen Das umfassende Konzept steht auf drei Säulen: ■ Smart Food Grid Graz: Ziel ist eine ressourcenschonende, klimaschonende und regionale Lebensmittelversorgung. Regional zu produzieren und regional zu konsumieren ist energie- und ressourcenschonend und damit eine der effektivsten Klimaschutzstrategien. Smart Food Grid ist ein Umsetzungskonzept das ein Szenario darstellt, wie das 30- 30-30-Ziel erreicht werden kann. Der gegenwärtige Stand des regionalen Versorgungsgrads liegt je nach Produktkategorie zwischen 16 Prozent bei Gemüse und 144 Prozent bei Obst. Gelingen kann der höhere Versorgungsgrad von durchschnittlich 30 Prozent über alle Produktgruppen einerseits durch eine Optimierung und Anpassung der regionalen Produktion an die gegenwärtige Nachfra- Die Zauberformel der Grazer Lebensmittelstrategie lautet „30/30/30“. Bis 2030 sollen 30 Prozent der Lebensmittel in Graz in einem Umkreis von 30 Kilometern produziert werden. Auf diese Weise sollen lange Transportwege und damit CO2 eingespart werden. Dieses Ziel wurde bereits 2018 in der Vorgängerregierung formuliert, vor dem Sommer wurde nun im Stadtsenat die Erstellung einer passenden Lebensmittelund Landwirtschaftsstrategie beschlossen. Zahlreiche Stellen sind involviert, die Fäden laufen bei Stadtrat Günter Riegler ge und andererseits durch eine Beeinflussung der Nachfrage durch die Veränderung der Ernährungspyramide. ■ Klimaschutz: Ziel ist die Senkung der Treibhausgasemissionen. Konsumseitig verursachte die Stadt Graz mit Ihren Bewohnern und ansässigen Unternehmen im Jahr 2019 ca. 3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent an Treibhausgasemissionen. Damit sind diese konsumbasierten Emissionen rund 2,5-mal so hoch wie die ermittelten produktionsbasierten Emissionen. Werden hingegen nur die produktionsbasierten Emissionen berücksichtigt, so liegen diese Pro-Kopf-Emissionen der Stadt Graz mit ca. 5,4 Tonnen CO2- Äquivalent deutlich unter dem österreichischen Schnitt von ca. 9,1 Tonnen CO2-Äquivalent. Die ermittelten konsumbasierten Pro-Kopf-Emissionen der Stadt Graz mit ihren Bewohnern und ansässigen Unternehmen liegen jedoch mit ca. 13,7 Tonnen CO2- Äquivalent leicht über dem österreichischen Schnitt von ca. 13,4 Tonnen CO2-Äquivalent. Ziel ist es bis zum Jahr 2030 55 Prozent der Emissionen zu reduzieren (im Vergleich zu 1990). ■ Vermeidung und Reduktion von Lebensmittelabfällen: Ziel ist eine EU-weite Reduktion der Lebensmittelabfälle von 30 Prozent bis 2025 und 50 Prozent bis 2030. Im Durchschnitt produziert jeder Grazer 71 kg im Jahr. Für die Stadt Graz würde das bedeuten, dass 21.300 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen sowie Speiseresten nicht konsumiert und somit als Abfall entsorgt werden. Direkten Einfluss sowohl auf die Auswahl der Lebensmittel als auch im Sinne der Müllvermeidung hat die Stadt Graz über die Küche Graz, die vor allem Kindergärten und Schulen großflächig mit Essen versorgt. Aber: „ohne Geld ka Musi“. Stadtrat Kurt Hohensinner, der als Zuständiger für Bauernmärkte an der Strategie mitarbeitet fordert: „Mir ist es ein großes Anliegen regionale Lebensmittel und damit die Bauernmärkte weiter zu stärken. Ohne Gelder wird aber leider nichts daraus werden.“
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