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22. Juni 2021

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- Stadt fordert Ausweitung des Männernotrufs aufs ganze Land - Vinzi gegen Obdachlosigkeit - TU Graz StreeTech: Vom Raketenbau bis zum effizientesten Fahrzeug der Welt - Aufpassen beim Badespaß - Öffi-Ausbau auch für Graz

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2 graz www.grazer.at 22. JUNI 2021 In diesem Hütterl beim Amtshaus gibt‘s den Grünen Pass.STADT GRAZ/KRUSIC Grüner Pass jetzt für Geimpfte ■ Ab sofort besteht auch für bereits gegen Corona Geimpfte die Möglichkeit, den Grünen Pass direkt im Amtshaus der Stadt Graz - Zugang Raubergasse - abzuholen. Bisher war dies ja nur für Genesene möglich. Hierfür ist eine Terminanmeldung über das städtische Onlineportal erforderlich. Auch über die Telefonnummer +43 316 872-3202 ist eine Terminbuchung möglich. Mitzubringen ist die E-Card und ein Lichtbildausweis. Stadt fordert Ausweitung des Männernotrufs aufs ganze Land Initiator des Männernotrufs Eduard Hamedl, Bürgermeister Siegfried Nagl und Stadtrat Kurt Hohensinner (v.l.) KK ARG. Rund 3000 Anrufe gibt es beim Männernotruf jedes Jahr. Die Stadt möchte das einzigartige Angebot jetzt auf ganz Österreich ausgeweitet sehen. Und auch sonst wurde ein umfassendes Gewaltschutzpaket geschnürt. Die Zahl der Corona-Infektionen in Graz nahm etwas zu. GETTY Corona-Zahlen in Graz & GU ■ Die Corona-Zahlen in Graz sind seit gestern minimal gestiegen. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 8,6 Fällen pro 100.000 Einwohner, was auch das höchste Infektionsgeschehen in der Steiermark ist (gestern: 8,2) – 3,2 in Graz-Umgebung. Der Steiermark-Durchschnitt beträgt 4,7. Die niedrigste 7-Tages-Inzidenz hat Murau mit 0,0. Bisher sind 311 Menschen in Graz im Zusammenhang mit Corona gestorben, in GU 251. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Laut EU-Studie ist jede fünfte Frau über 15 Jahren körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt. In 90 Prozent der Fälle sind die Gefährder und Täter männlich, häufig Ehemänner, Partner oder Ex-Lebensgefährten. Alleine in diesem Jahr gab es bereits 14 Frauenmorde in Österreich. Und auch in Graz schockierte im April die Nachricht vom Mord an einer zweifachen Mutter. „Jede tote Frau ist eine zu viel!“ stellte Bürgermeister Siegfried Nagl heute im Rahmen einer Pressekonferenz mit Familienund Sozialstadtrat Kurt Hohensinner und dem Obmann des Männernotrufs Eduard Hamedl klar. „Kein Mann wird als Mörder geboren. Wir in der Politik müssen Frauen bestmöglich schützen, aber auch ein Umfeld schaffen, in dem Männer möglichst nicht gewalttätig werden.“ Die Stadt Graz gibt inzwischen rund 600.000 Euro für den Gewaltschutz aus. Einen wesentlichen Bestandteil der Präventionsarbeit leistet auch der Männernotruf. Bis zu 3000 Anrufe pro Jahr werden dort von den 33 ehrenamtlich tätigen Männern entgegengenommen. Von 2019 auf 2020 gab es einen Anstieg von 37 Prozent, von 2020 auf 2021 waren es in den Vergleichsmonaten noch einmal zwanzig Prozent. „Wir konnten heuer bereits zwei Suizide verhindern, haben bei einer Vergewaltigung und einem sexuellen Missbrauch vermittelt“, berichtet Obmann und Initiator Hamedl, stellt aber auch klar: „In Zukunft werden die Anrufe allein mit Ehrenamtlichen nicht mehr bewältigbar sein!“ Forderung an den Bund Den Männernotruf erreichen nämlich Anrufe aus ganz Österreich, ja sogar aus Deutschland, denn das Projekt ist bundesweit bis jetzt einzigartig. Das soll es aber nicht bleiben. Bürgermeister Nagl stellte eine klare Forderung an den Bund: „Es ist dringend an der Zeit, in allen Bundesländern Männernotrufe einzurichten!“ Aus Wien gebe es laut Hamedl nicht einmal eine zufriedenstellend hohe Förderung für das Projekt. Viele Maßnahmen Deshalb versprach die Stadt auch einzuspringen, sollte es etwa einmal kein Geld mehr für Zwischenunterkünfte von Weggewiesenen geben. Gespräche mit dem Land betreffend fixer Sozialwohnungen stehen noch aus. Stadtrat Hohensinner verwies aber auch auf die vielen anderen Maßnahmen im Rahmen des städtischen Gewaltschutzpakets. Etwa auf den Bereitschaftsdienst im Jugendamt sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus. Zu erwähnen sei auch die Kindergruppe „Sprich mit mir“, die Mutmacher-Initiative, die heuer zum zweiten Mal aufgelegt wurde, sowie der „Kleine Familienratgeber“ in Zusammenarbeit mit dem Verein Zebra. Im Integrationsbereich gebe es außerdem viele Projekte – vor allem mit dem Schwerpunkt Ehrkulturen.

22. JUNI 2021 www.grazer.at graz 3 Vinzi gegen Obdachlosigkeit STARK. Ein Vorstoß gegen Obdachlosigkeit der EU und des Sozialministeriums stößt bei den Vinzi- Werken auf Zuspruch. Gleichzeitig fordert man nachhaltige Konzepte – Erfolgsprojekte zeigen wie. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Bis 2030 will die EU die Obdachlosigkeit beenden – und auch in Österreich tut sich etwas. So gab Sozialminister Wolfgang Mückstein im Vorfeld der virtuellen EU-Konferenz bekannt, 24 Millionen für eine „Initiative Wohnungssicherung“ bereitstellen zu wollen. In Graz arbeiten die Andreas Kleinegger im Gespräch mit einer Solido-Teilnehmerin. VINZIWERKE VinziWerke seit Jahren konsequent gegen Obdachlosigkeit – dementsprechend zeigte man sich heute von den Vorstößen erfreut. Insbesondere, da man aufgrund der Pandemie in „Alarmbereitschaft“ sei. „Menschen, die am Rande ihrer finanziellen Kapazitäten wirtschaften, konnten bis vor kurzem auf staatliche Unterstützungen zurückgreifen. Diese Hilfen sind allerdings entweder bereits beendet, oder laufen langsam aus. Wenn auch letzte Ersparnisse aufgebraucht sind und sich Familien und Personen mit niedrigem Einkommen die steigenden Wohnkosten nicht mehr leisten können, werden viele vor unüberwältigbaren Belastungen stehen“, so Amrita Böker, stellvertretende Koordinatorin der Vinzi- Werke. Umso wichtiger sei es, gegen Delogierungen vorzugehen. In weiterer Folge brauche es aber ein „ganzheitliches Konzept“, mit leistbarem Wohnraum, einem Ausbau psychologischer Betreuung und ausreichend Notquartieren, um Not frühzeitig zu verhindern. Grazer Vorbild Wie es nachhaltig geht, sieht man in Graz. Hier hat das Team der Notschlafstelle VinziTel im Rahmen des Projekts „Solido“ seit 2017 42 Menschen zu einer stabilen Wohnsituation verholfen. Dabei geht man nach dem Housing-First- Prinzip vor. „Menschen, die von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffen sind, geraten oft in eine Negativspirale aus Wohnung – Delogierung – Notschlafstelle – Wohnung – Delogierung. Solido durchbricht diesen Kreislauf“, erklärt Projektleiter Andreas Kleinegger. Historische Tafeln wiederbelebt RETRO. Die gusseisernen Stadtplan-Tafeln wurden vom Ankünder wachgeküsst und als „Culture Boards“ wiederbelebt. In Zukunft werden Kunst und Kultur von den historischen Tafeln umrahmt. Die Story zu den heutigen „Culture Boards“ begann mit viel Rost und dem drohenden Umfallen der einst hochwertig produzierten und historischen Rahmen: Gemeinsam mit der Stadtbaudirektion, dem Straßenamt und Graz Tourismus nahm sich der Ankünder der Restauration der Stadtplan-Tafeln an und hauchte ihnen wieder neues Leben ein. Neben Kunst- und Kulturwerbung werden die aktuell zehn Flächen in Zukunft auch für die Bewerbung des UNESCO Weltkulturerbes Graz genutzt. An insgesamt acht Standorten im Stadtraum verteilt findet man die eisernen Rahmen, die zum Teil denkmalgeschützt sind: Die älteste Tafel stammt aus dem Jahre 1907 und wurde mit Schmiedeeisen handgefertigt - der Rest sind Nachbauten aus Gusseisen, anno 1980. Für die Instandsetzung und die laufende Instandhaltung ist ebenfalls der Ankünder verantwortlich. Bürgermeister Siegfried Nagl freute sich im Rahmen der Erstbesichtigung über die Wiederbelebung der Tafeln: „Wir haben eine Initiative gestartet, um diese historischen, schönen Werbetafeln zu restaurieren. Eine der wesentlichsten Nutzungsarten neben dem Angebot für Kulturschaffende, hier zu werben, ist die Erklärung des UNESCO Weltkulturerbes.“ Mehr auf graz.at. An acht Standorten sind die restaurierten „Culture Boards“ zu finden – unter anderem in der Franz-Graf-Alle gegenüber der Oper. STADT GRAZ/FISCHER NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS ENTGELTLICHE KOOPERATION

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