4 graz graz www.grazer.at 22. JULI 2018 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Ich rede von dem Krankenhaus mit dem unaussprechlichen Namen.“ LR Christopher Drexler vor der Presse zum Pflegeskandal im LKW Graz West Süd Standort Süd PACHERNEGG Altersheime rüsten Stadtrat K. Hohensinner (l.) mit den Teilnehmern an den Schülerspielen Grazer Team für die Schülerspiele ■ Wie in jedem Jahr schickt Graz auch heuer wieder einige Schüler zu den Internationalen Schülerspielen, die von 29. Juli bis 3. August in Jerusalem stattfinden. Rund 1800 Jugendliche nehmen teil. Die Grazer Delegation besteht aus 23 Jugendlichen, die in den Sportarten Streetball, Leichtathletik und Schwimmen antreten. Stadtrat Kurt Hohensinner empfing sie im Rathaus, um ihnen toi, toi, toi zu wünschen. KK Ein kleines Gipfeltreffen steirischer Militärseelsorger KK Was Militärseelsorger in Strassengel ■■ Der frischgebackene Militär-Kaplan der Miliz Heimo Philipp lud die pensionierten Militärseelsorger Anton Schneidhofer, Dekan Franz Auer, sowie die „Aktiven“ mit Dechant Christian Thomas Rachle und Sascha Kasper zu einem Erfahrungsaustasuch in die Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz. Nach einer Andacht gabs ein köstliches Mittagsessen. Große Grazer Einrichtungen wie Volkshilfe, Caritas, GGZ sind zum Thema Drogen sensibilisiert. Franz Ferner (Volkshilfe. links oben) sieht Ausbildungsänderung kommen, Gerd Hartinger (GGZ) sieht Primärversorgung gefordert. THINKSTOCK, KK (3) derGrazer verbinden Sie mit der Hippie-Zeit ...? „Sex, Drugs and Rock’n’Roll – die Zeit damals war legendär und eine von gesellschaftlicher Veränderung.“ Horst Kara, 50, Gastronom „Da fällt mir spontan Woodstock ein! Alle Lieder von einst sind unvergesslich und bis heute aktuell.“ Sabine Rettenbacher, 50, Pensionistin „Unkonventionalität verbinde ich damit. Gut, dass es die Zeit gegeben hat. Vorher war die Gesellschaft verkrustet.“ Inge Eleberger, 76, Pensionistin Blitzumfrage „Das war meine Jugend damals. Bunter Schmuck, verrückte Kleidung und die Lieder, die wir sangen. Unvergesslich.“ Katharina Jaklin, 58, Angestellte ? ALLE FOTOS: DER GRAZER „Blumenkinder, Tattoos und spontaner Tanz in der Natur. Eine wilde, Zeit die auch viel von Freiheit vermittelte.“ Andreas Müller, 70, Kaufmann
22. JULI 2018 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP MEDUNI, THIINKSTOCK Grazer Kinderchirurgie Die Grazer Kinderchirurgie hat eine Auszeichnung als „zertifiziertes Ausbildungszentrum“ erhalten. Steirische Straßen Bitte anschnallen! Ein Fünftel der steirischen Landesstraßen (1100 Kilometer) ist in sehr schlechtem Zustand. FLOP ➜ sich für Alt-Hippies HOCHBRISANT. Kiffende Opas, Omas auf LSD. Klingt absurd, wird aber jetzt zur Realität. Etliche „Alt-Hippies“ konsumieren noch immer Drogen. Darauf ist man in der Altenpflege nicht vorbereitet. Die Grazer Heime werden umdenken müssen. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at mann: „Ich fordere schon länger mögliche Schritte zur Lösung und Verbesserung der Pflege- und Unterbringungsproblematik für an Drogenabhängigkeit leidende ältere Personen.“ Personal schulen Zur Zeit gibt es mehr als 8000 Drogenkonsumenten aus der Hippie- Zeit in Österreich, die immer noch Drogen konsumieren. Die meisten leben in Wien und in Graz. Experten sehen das Problem als große Herausforderung für das Pflegesystem. Max Daublebsky, Medienreferent der Caritas in Graz: „Suchtkranke Rentner – meist dreht es sich um Alkohol – versuchen wir in unsere Heime zu integrieren. Ein spezielles Haus für Suchtkranke kommt für uns nicht in Frage. Das Thema Junkies als Pflegefälle ist bekannt, berührt uns noch nicht, aber wird in den nächsten Jahren ein Thema werden und es wird entsprechende Schulungen Zum ersten Mal erreicht eine Generation das Rentenalter, die mit einer liberalen Drogenkultur aufgewachsen ist, sie sogar mitbestimmt hat. Es waren die Zeiten von Flower Power, freier Liebe und Drogentrips und die betroffenen Menschen waren Ende der Sechziger meist Mitte 20. Songs von Idolen wie Rolling Stones, Beatles oder Bob Dylan spielten mit dem Konsum verbotener Substanzen, sie schrieben Songs darüber. Doch die Zeit vergeht und nicht nur die Rockstars werden älter, auch die Konsumenten von damals werden in eines der Pflegeheime – das klassische Altersheim gibt es offenbar nicht mehr – gehen müssen. Dort ist man auf diese neuen Pensionisten nicht vorbereitet. Ernest Schwindsackl, Gesundheitssprecher der Grazer VP und Grazer Seniorenbundobfür das Personal geben müssen“. Gerd Hartinger, GF der Geriatrischen Gesundheitszentren in Graz: „In der Primärversorgung ist das Thema Drogen im Alter schon aktuell. Leider gehen etliche Ärzte, die hier Fachleute sind, in Pension. Lösungen werden gesucht. In der Geriatrie haben wir meist Patienten von 85 aufwärts, da sind Drogen zur Zeit noch kein Thema.“ Franz Ferner, Volkshilfe: „Es wird zu einer Änderung in der Ausbildung kommen müssen. Noch ist Alkohol in unseren Heimen das Hauptpoblem. Aber die 68er-Generation wird immer älter.“ Schwindsackl fordert eine bessere Ausbildung bei den Hausärzten, stationären Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten. „In den Einrichtungen muss man Druck machen, das Pflegepersonal und Hausärzte immer wieder darauf hinweisen, dass Sucht im Alter auch in Graz zum großen Problem werden kann und wird.“ Kurz gefragt … ... E. Schwindsackl 1 Hippies im Altersheim heute schon Realität? Schwindsackl: Mit der Ankunft einstiger „68er-Rebellen“ werden sich Strukturen in Seniorenheimen ändern. 2 Drogen im Alter, wie sollen Pflegeheime reagieren? Schwindsackl: Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung. Hausärzte, Pflegepersonal, aber auch Familienangehörige sind gefordert, Betroffene mit Drogenproblemen auf eine kommende stationäre Betreuung vorzubereiten. Sind die Einrichtungen 3 darauf vorbereitet? Schwindsackl: Die großen Grazer Einrichtungen sind sensibilisiert. Aber ein Zusammenwirken aller Kräfte ist angesagt.
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