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22. Dezember 2019

- Grazer im Imkerfieber, Experten besorgt: Schon 3100 Bienenvölker in Graz - Größter Beschluss: 100 Millionen Euro für Radfahrer - Kriegssteig soll Frieden finden - Initiative für sicheres Nachtleben gestartet - Café Chaplin sperrt nach 32 Jahren zu - Dumpstern in Graz: Menü für Weihnachten aus dem Müll

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eco Svjetlana Wisiak 26 svjetlana.wisiak@grazer.at www.grazer.at 22. DEZEMBER 2019 Die Natur ist unsere Arbeitgeberin und die Arbeit wird zunehmend schwerer.“ Anna Ambrosch hat 2015 den Jaklhof als „GELAWI“ übernommen und sich ihm verschrieben. NEUBAUER Mehr als nur gemeinsam STARK. Auf „GELAWIs“ teilen sich Erntenehmer Erträge und Risiken. In Graz und Umgebung ist das frische Gemüse sehr gefragt. Von Svjetlana Wisiak svjetlana.wisiak@grazer.at Beim „Willkommensfest“ unternahmen 70 Erntenehmer eine Fackelwanderung. NEUBAUER/MOMOOD Die Nachfrage nach Produkten aus nachhaltiger, regionaler Landwirtschaft geht durch die Decke. „Das haben wir definitiv auch Greta Thunberg zu verdanken“, unterstreicht Anna Ambrosch. Auf ihrem Jaklhof in Kainbach In diesen Läden ist nix für „nix“ Testen ist ein Hauptbestandteil der Arbeit von ALP.Lab. WACHMANN Seit zwei Jahren forscht ALP.Lab ■■ Zwei Jahre Zukunftsarbeit im automatisierten Fahren feierte das ALP.Lab in dieser Woche mit einem Netzwerktreffen, das auch einen Blick in die nächsten Schritte eröffnete. Diese gehen einerseits in Richtung weiterer intensiver Forschung. Dafür sei es jedenfalls notwendig, die Testregion auf- und auszubauen. Von 400 Autobahn-Kilometern sind derzeit 23 ideal ausgestattet. Andererseits gilt es, günstigere rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen. TOLL. „Nachhaltig in Graz“ betreibt einen Verschenkladen. Freiwillige willkommen. ■ ■ „Es sind ungefähr 40 bis 50 Mitarbeiter, die alle auf ehrenamtlicher Basis mithelfen“, berichtet Beatrix Altendorfer, Kopf Beatrix Altendorfer hinter dem Portal „Nachhaltig in Graz“. In diesem Gespräch geht es aber um ihren „Kostnix-Laden“ in der Leonhardstraße 38. Fünf Tage die Woche steht das Geschäft sechs Stunden lang offen. Zu den „Kunden“ zählen ärmere Menschen, aber auch Studenten, ökologisch bewusst lebende Bürger und Secondhand-Stöberer. Gerade in der Weihnachtszeit steht die „nebenberufliche“ Steuerberaterin (sie hat ihre Arbeitszeit von 40 auf zehn Stunden reduziert) gerne im Geschäft. „Es ist die Dankbarkeit spürbar, die Spendenmoral ist deutlich größer“, begründet sie. Denn ihr Laden lebt nicht nur von Waren, die Bürger bereitwillig abgeben, sondern auch von Spenden. Für Miete und ihre täglichen Wege braucht sie im Monat 500 Euro, die sie sich ausschließlich erbit- Der „Kostnix“-Laden ist auf Spenden angewiesen. WEBER ten muss. „Das ist schon manchmal unangenehm“, findet sie. Wenn es bei den Waren hapert, dann helfen die Kostnix- Läden zusammen: Jener in Hart bei Graz, „Eggenlend“, Gratkorn, Gratwein-Straßengel und Gmota Graz sind damit gemeint. In den umliegenden Ortschaften wird der Raum jedoch oft von der Gemeinde gestellt. Dennoch schafft Altendorfer viel – etwa als Einzige in Graz ein Foodsharing-System.

22. DEZEMBER 2019 www.grazer.at eco 27 ➜ TEURER GETTY (2) Schmuck +10,2 % Versicherungen haben den Preis für Schmuckstücke in diesem Monat hochgejagt. Heizöl extra leicht –13,4 % In der Großabnahme kostet Heizöl extra leicht in diesem Jahr deutlich weniger als 2018. BILLIGER ➜ „Garteln“ bei Graz betreibt sie seit 2015 eine gemeinschaftsgetragene Bio-Landwirtschaft (GELAWI). Rund 170 Erntenehmer zahlen einen Beitrag von 92 (Ein-Mann- Haushalt) bis 177 Euro (Gemüsevielesser/Familien) ein. Elf Monate im Jahr werden sie mit einem entsprechenden Anteil von Gemüse und anderen Erzeugnissen (Bienenhonig, Getreide und mehr) beliefert. Dabei werden nicht nur die Erträge geteilt, sondern auch das Risiko. Die Gemeinschaft ist etwas, das Ambrosch in harten Zeiten (Hagel, Starkregen und Co) Kraft gibt. Der Zusammenhalt zeigte sich etwa beim Willkommensfest, als etwa 70 Erntenehmer gemeinsam den Folientunnel mit Laternen abwanderten und das frische Gemüse willkommen hießen. Freie Plätze Zusammenhalt ist auch etwas, das auch Daniela Talker-Huiber von der Solidarischen Landwirtschaftskooperative (SoLaKo) stark spürt. Sozial schwächere Familien werden hier von wohlhabenderen mitgetragen. Vier Höfe gehören der Gemeinschaft an, neben Gemüse gibt es auch Milcherzeugnisse und Vieh. Von Anfang April bis Ende März beliefert die SoLaKo ihre rund 110 Erntenehmer, die sich für ein Jahr verpflichten. Für das kommende Jahr werden derzeit wieder Plätze vergeben. „Soundcomb“ sorgt für Ruhe ■■ Das Grazer Lärmschutz-System „Soundcomb“ begann auftragstechnisch recht klein mit der Lärm-Dämm-Ausstattung in Schulen (der „Grazer“ berichtete im heurigen Frühjahr) – und ist jetzt zum richtig großen Player geworden, wie Soundcomb- Erfinder Christian Fuchs (er erarbeitete mit einem Team rund um die Grazerin Claudia Reithner das System) weiß: „Zu einem unserer aktuellen Kunden zählt die Austro Control, also die Sicherheitszentrale des Austro Control setzt auf Grazer Absorber. KK heimischen Flugverkehrs. In den Räumen der Fluglotsen wurden unsere Absorber eingebaut, um die nötige Ruhe zu garantieren.“ Aktuell laufen Gespräche mit dem ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg, wo die Redaktionsbüros der Mitarbeiter, Moderatoren etc. vor Lärm geschützt werden sollen. Jüngster Coup, so Fuchs stolz: „Wir statten die Schlafräume im neuen spektakulären Zaha- Hadid-,Opus‘-Hotel in Dubai aus!“ PHIL Schweizer erobern aus Graz Cashback-Markt NEU. „Wee“ will in fünf Jahren regional 3000 Händler und 300.000 Kunden akquirieren. ■ ■ „Nächstes Jahr werden wir Marktführer sein“, lautet die mutige Ansage von Leo Schrutt von der Swiss Fintec Invest. Er meint damit das neue Cashback-System „Wee“, das diese Woche in Graz gelauncht wurde. Über eine Karte und eine mobile App können „Wees“ in teilnehmenden Geschäften (derzeit 170 in Graz, 1700 online) gesammelt werden. Einlösen kann man sie anschließend entweder in einem der Geschäfte, oder man lässt sich den gesammelten Betrag überweisen. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Vernetzung des stationären Handels mit dem Onlinehandel“, unterstreicht Cengiz Ehliz, der Geschäftsführer von Wee. Dass gerade Graz als Ort für den Launch des neuen Systems gewählt wurde, kann sich geografisch erklären lassen. Denn künftig möchte man neben dem derzeitigen DACH-Raum auch die östlichen Märkte erschließen. Das Ziel ist hoch gesteckt: Innerhalb von fünf Jahren möchte man in der Region auf 3000 stationäre Einzelhändler und 300.000 Kunden kommen, europaweit auf 100.000 Händler und 7,5 Millionen Konsumenten. Grazer Neo- Sänger Willi Gabalier unterstützt Wee als Testimonial. Peter Grünewald (MPM), Leo Schrutt, Kathi Lercher (SMADI), Cengiz Ehliz und Willi Gabalier bei der Markteinführung. SALONDELUXE Die Oberstufe des Gymnasiums wird „wirtschaftlich“. BAD GLEICHENBERG Gymnasien am Kooperieren ■■ Das Wirtschaftskundliche Privatgymnasium wird die erste Langform eines Gymnasiums im Bezirk Südoststeiermark sein. Es startet in enger Kooperation mit der NMS Bad Gleichenberg, denn neben dem erfahrenen Pädagogenteam der Tourismusschulen Bad Gleichenberg werden Lehrer der NMS am Privatgymnasium unterrichten und Synergien auf infrastruktureller Ebene genutzt. Im ersten Jahr werden nur 30 Schüler genommen.

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