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22. August 2021

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- Gemeinderatswahl: Politiker im Umwelt-Check - Die Grazer Standl-Wahl ist eröffnet! - Sonntagsfrühstück mit Starfotograf Steve McCurry - Grazer haben ein „Herz für Hunde“ - Kick-Off für den Tag des Sports

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6 graz www.grazer.at 22. AUGUST 2021 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Wenn der Denkmalschutz zahnlos bleibt W ährend es beim Grazer Girardihaus in Richtung Happy End geht und der Bürgermeister diese Woche eine Machbarkeitsstudie vorlegt, gibt es für viele andere denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Graz nur bedingt Schutz. Hätte man vor 34 Jahren bedingungslos das Europäische Abkommen zum Schutz des architektonischen Erbes unterschrieben und ratifiziert, hätte der Denkmalschutz die Möglichkeit bekommen, in der realen harten Bauwelt denkmalgeschützte Objekte tatsächlich zu schützen. Das hat Österreich nicht gemacht, weil man Vorbehalte gegen die schärfsten Punkte des Abkommens hatte und einbrachte. Damit war der Denkmalschutz zahnlos geworden, musste immer wieder Kompromisse eingehen, konnte abrissgefährdete architektonisch wertvolle Häuser oder auch alte Villen nicht retten. Und jetzt das. Nach 34 Jahren will man endlich die Ratifizierung des Abkommens von Granada durchführen, bringt allerdings auch hier wieder exakt gegen die zwei wichtigsten Absätze im ganzen Abkommen neuerlich Vorbehalt ein. Dieser Artikel 4 des Abkommens würde dem Denkmalschutz endlich Munition gegen Altstadtsünder in die Hand geben. Man könnte so manche Bausünde vermeiden. Die Denkmalschützer wären nicht mehr zahnlos. Interessiert keinen. Herr Minister Werner Kogler, bitte schreiten Sie ein! Vor kurzem berichteten wir darüber, dass Österreich endlich nach 34 Jahren das internationale Denkmalschutzabkommen, die Konvention von Granada, ratifizieren wird. Am 3. Oktober 1985 hat Österreich das, wie es offiziell heißt, „Übereinkommen zum Schutz des architektonischen Erbes Europas“, die Granada-Konvention, mit Vorbehalt unterschrieben, aber nicht ratifiziert. Mit der Ratifizierung tritt ein Abkommen erst gesetzlich auch in Kraft. Wie jetzt Heike Warmuth, Pressesprecherin der Staatssekretärin für Kultur und Kunst im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Andrea Mayer, bestätigt, gab es Vorbehalte gegen Artikel 4 Abs. 2 des Übereinkommens, der jede Vertragspartei verpflichtet, die Verunstaltung, den Verfall oder die Zerstörung geschützter Güter zu verhindern. Die Vertragspartei verpflichtet sich, zu diesem Zweck, sofern dies nicht bereits geschehen ist, gesetzliche Vorschriften einzuführen, „die es den Behörden ermöglichen, von dem Eigentümer eines geschützten Gutes die Durchführung von Arbeiten zu verlangen oder diese Arbeiten selbst durchzuführen, wenn der Eigentümer diese unterlässt“, und „welche die Enteignung eines geschützten Gutes erlauben“. Dieser Artikel 4 geht, so heißt es offiziell aus dem Ministerium, weit über die österreichische Rechtslage hinaus. Warmuth weiter: „Eine Ratifikation soll jetzt unter Aufrechterhaltung bzw. neuerlicher Abgabe dieses Vorbehalts erfolgen. Diese Möglichkeit des Vorbehalts gegen Bestimmungen des Artikels Beim Geburtshaus des legendären Schauspielers Alexander Girardi, dem sogenannten „Girardihaus“, scheint ein gutes Ende samt Rettung bevorzustehen. KK „Granada-Ratifizierung ist leider für die Katz“ ENTTÄUSCHT. Groß war die Freude über die Ratifizierung des Denkmalschutzabkommens von Granada, die Österreich jetzt vornehmen wird. Gegen die wichtigsten zwei Punkte aber meldet Österreich schon wieder Vorbehalte an. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at 4 Buchstaben c und d ist in Artikel 25 der Granada-Konvention ausdrücklich vorgesehen.“ Auch werde es im Zusammenhang mit der Ratifikation von Granada keine Nachschärfung des Denkmalschutzgesetzes (DMSG) geben. Somit wird es auch künftig etwa in Graz denkmalgeschützte Objekte vor der Abrissbirne nicht schützen können. „Äußerst mager“, kommentiert Altstadtschützer Peter Laukhardt die Haltung des Ministeriums. „Damit ist die Ratfizierung für die Katz. Man kann auch weiterhin keinen Eigentümer eines denkmalgeschützten Objektes zwingen, dieses zu erhalten. Und wenn er es aus Spekulationsgründen verfallen lässt, kann man ihn wie schon bisher nicht im schlimmsten Fall enteignen. Eine Watsch’n für den Altstadtschutz“, findet Laukhardt harte Worte der Enttäuschung. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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22. AUGUST 2021 www.grazer.at Annenpassage: graz 7 Wohl kein Sport möglich PRÜFUNG. Die Stadt reagierte auf die KPÖ- Forderung nach einer Sport-Annenpassage. Man will prüfen, macht aber keine Hoffnungen. ■ Sie bleibt weiterhin ein Thema, die Grazer Annenpassage. Im März dieses Jahres startete KPÖ- Gemeinderat Horst Alic eine neuerliche Initiative, nachdem Grazer Jugendliche eine Idee an ihn herangetragen hatten: Man könnte doch, so der Plan, die ungenutzte Passage in eine Sportanlage umfunktionieren, gerade im Die Idee der Umfunktionierung der Annenpassage kommt von Jugendlichen. KK Sportjahr und gerade in der für Jugendliche so fordernden Corona-Zeit (wir berichteten). Seitens der Eigentümer hieß es damals, man sei für gute Vorschläge und Konzepte jederzeit offen. Alic forderte die Stadt auf, die Möglichkeiten eines Umbaus zur Sportstätte zu prüfen: „Das würde das ganze Bahnhofsviertel aufwerten und gleichzeitig der Jugend viel bringen.“ Im Sommer erhielt er nun eine Antwort seitens der Stadt Graz und des Sportamts. Darin heißt es, dass bereits vor vier Jahren die Idee eines Indoor-Naschmarkts geprüft wurde, ebenso wie einige andere Ideen. Nun werde Sportamtsleiter Thomas Rajakovics auch die Verwirklichung von Sportmöglichkeiten in der Annenpassage prüfen. „Allerdings sind alle Ideen bisher an den finanziellen Vorstellungen der Eigentümer gescheitert“, heißt es in der Beantwortung seitens der Stadt. Die Grazer ÖVP präsentierte ihr Team für die Graz-Wahl. DJAKOB ÖVP Graz stellte ihre Liste vor ■ Insgesamt 96 Kandidatinnen und Kandidaten ziehen gemeinsam mit Spitzenkandidat Bürgermeister Siegfried Nagl und der Grazer Volkspartei in den Gemeinderatswahlkampf. Dabei setzt man auf erfahrene Mitstreiter und frischen Wind durch Quereinsteiger. „Meine beiden Kollegen im Stadtrat Kurt Hohensinner und Günter Riegler werden gemeinsam mit Klubobfrau Daniela Gmeinbauer und unserer Stadtparteigeschäftsführerin Anna Hopper die Liste anführen“, so Nagl.

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