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22. April 2018

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- Nachbarschafts-Terror: „Wir werden verfolgt, verspottet und terrorisiert!“ - Raumordnungsgesetz: Rätselraten ums steirische Bauland - Die ältesten Bäume der Stadt - Sommerhit: Prost mit Rost - Neu in Graz: Running Curry aus Sri Lanka

Die Bewohner in der

Die Bewohner in der Kuwasseggasse sind verzweifelt: Seit zehn Jahren werden sie laut eigenen Angaben von ihrem Nachbarn Stefan Müller (Name von der Redaktion geändert) verspottet, verfolgt und terrorisiert. „Egal ob Kinder oder Menschen im Rollstuhl – er macht vor niemandem halt!“ Eine Familie ist seinetwegen bereits übersiedelt, weil sie den „Terror“ nicht mehr ausgehalten hat. Die Polizei ist bislang machtlos – jetzt gehen die Anrainer gemeinsam in die Offensive. „Wir wollen nur in Ruhe und Frieden zusammenleben, aber es wird immer schlimmer. Ingraz 4 graz www.grazer.at 22. APRIL 2018 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Nachbarschafts-Terror: Heute ist der Tag gekommen, mich für den Rest meines Lebens von einem Damoklesschwert zu befreien.“ Songcontest-Star Conchita Wurst outete sich jetzt als „seit vielen Jahren HIV-positiv“. KK „Wir werden verfolgt, Sturm-Fans Anton Lang (l.) und Wilhelm Krautwaschl LAND STEIERMARK Bischof und Lang fahren S-Bahn ■■ Gemeinsam mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl fuhr SP-Verkehrslandesrat Anton Lang am letzten Wochenende mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof in die Merkur Arena zum Spiel Sturm gegen Mattersburg. Hintergrund: Das Verkehrsressort unterstützt heuer das 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau. Fürs große Fest am 24. Juni im Stadtpark können Öffi-Tageskarten zum Stundenkartentarif genutzt werden. Nina Faber, Rainer Znidar, Emmerich Hadler, Michael Kniedl und Birgit Ortauf (v. l.) fühlen sich in der eigenen Nachbarschaft nicht mehr wohl. LUEF VERZWEIFELT. Seit zehn Jahren leiden Anrainer in der Kuwasseggasse: „Unser Nachbar beschimpft und verfolgt uns!“ Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Die „Omas gegen Rechts“ schenkten Nagl Stricknadeln und Wolle. KK Oma-Protest bei Nagls Jubiläum ■■ Mit einem Fest am Schlossberg feierte Siegfried Nagl am Donnerstag sein 15-jähriges Jubiläum als Grazer Bürgermeister. Dabei sah sich Nagl freilich auch mit einer Protestaktion konfrontiert: Die seit kurzem auch in Graz aktiven „Omas gegen Rechts“ überreichten Nagl ein Geschenk und eine Einladung „zu einem ernsten Gespräch“. Nagl nahm’s mit Humor – und Geschenk samt Einladung an. Wir helfen den Nachbarn! SERIE. Mit der neuen „Grazer“-Serie „Hallo Nachbar“ helfen wir unseren Lesern bei Konflikten mit den lieben Anrainern – informieren Sie uns! ■■ In einer Stadt mit der Größe von Graz leben viele Menschen auf engem Raum miteinander. Da ist es nur logisch, dass Hallo Nachbar Interessen aufeinanderprallen und es immer wieder zu Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten zwischen Nachbarn kommt. „der Grazer“ wird sich genau mit diesen www.grazer.at Problemen künftig genau auseinandersetzen und helfend beziehungsweise vermittelnd eingreifen. In unserer Serie „Hallo Nachbar“ werden wir Fälle, wie in der Geschichte oben, thematisieren und von einem Anwalt prüfen lassen, der seine professionelle abgibt. Rechtsmeinung Sollten Sie ebenfalls ein Problem oder Unstimmigkeiten mit Ihrem Nachbarn haben, schicken Sie uns doch einfach ein E-Mail mit ein paar Zeilen und dem Betreff „Nachbar“ an die Adresse redaktion@grazer.at oder per Post an die Adresse „Gadollaplatz 1, 8010 Graz“ und wir werden uns – in Kooperation mit einem Rechtsvertreter – um Ihr Anliegen kümmern. Auf eine gute Nachbarschaft, Ihr „Grazer“-Team!

22. APRIL 2018 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP THINKSTOCK (2) Danke an die Unwetter-Helfer! 1800 Feuerwehrleute waren beim Starkregen im Einsatz. Über 400 Mal wurden sie gerufen, um etwa aus überfluteten Bims zu retten. Schlägereien Zwei Massenschlägereien in einer Nacht: Letzten Samstag randalierten je 20 Personen am Hauptbahnhof und in der Kärntner Straße. FLOP ➜ verspottet und terrorisiert!“ zwischen beschimpft er schon unsere zwölfjährige Tochter“, berichtet Rainer Znidar. „Er ruft ihr Liliput hinterher und macht sich mit seiner Frau lautstark über ihre Größe lustig. Ich hab das zuerst gar nicht glauben wollen, aber meine Tochter hat mir eine Tonaufnahme vorgespielt, es ist wirklich unfassbar.“ Doch damit nicht genug: Emmerich Hadler, der nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt im Rollstuhl sitzt, fühlt sich ebenfalls von Müller extrem belästigt: „Er verarscht mich, äfft mich nach und verspottet mich. Wenn ich wohin gehe, humpelt er so, wie ich es tue, und lacht mich dabei aus. Auch Fotos macht Herr Müller von mir!“ „Er verfolgt uns“ Laut Michael Kniedl nimmt Müller aber auch gerne die Verfolgung auf: „Er fährt teilweise mir und meinen Kollegen bis zu unseren Wohnungen nach. Vierbis fünfmal hat er mich in meine alte Wohnung verfolgt, zumindest meines Wissens nach“, schildert Michael Kniedl. „Einmal ist er mir sogar bis zu einem Freund nach Heiligenkreuz am Waasen nachgefahren. Es werden auch ständig Fotos von mir und meinen Kollegen bei der Arbeit gemacht.“ Tägliche Kontrollfahrten Sogar tägliche „Kontrollfahrten“ macht Herr Müller in der Gasse, berichtet Znidar. „Dabei fährt er langsam auf und ab, mit der Kamera in der Hand, und filmt beziehungsweise fotografiert offensichtlich in die Gärten und Häuser der Nachbarschaft. Ich fühle mich ständig beobachtet, das muss endlich ein Ende nehmen“, sagt Birgit Ortauf verzweifelt. „Er sucht ständig Dinge, um jemanden von uns anzeigen zu können. Irgendwann hofft man nur mehr, nicht schon wieder einen Brief vom Anwalt zu bekommen. Ein extrem ungutes Gefühl.“ Auch Nina Faber ist verzweifelt: „Immer wenn mich Herr Müller sieht, macht er Geräusche. Tiergeräusche, er wiehert und muht und tut so, als würde er sich übergeben. Es ist ein persönlicher Terror“, klagt sie. „Man kann mit Herrn Müller leider kein klärendes Gespräch führen, er lässt einfach nicht normal mit sich reden“, erzählt Znidar erschüttert. Die Polizei ist bislang machtlos, man könne den Nachbarn nicht helfen, solange man nichts Handfestes in der Hand habe. Ein Lichtblick Jetzt haben sich die Anrainer zusammengetan und gehen in die Offensive. „Wir erstellen Protokolle und zeichnen genau auf, was Herr Müller genau macht und vor allem wann. Wir sehen keine andere Möglichkeit mehr, nur so haben wir eine Chance, dem Ganzen endlich ein Ende zu setzen. Wenn wir genug Beschwerden zusammenbringen, kann die Polizei endlich etwas unternehmen“, erzählt Znidar. Herr Müller, für den natürlich die Unschuldsvermutung gilt, wollte sich auf unsere Anfrage hin zu den Vorwürfen nicht persönlich äußern. Das sagt Anwalt Wolfgang Dlaska In Frage kämen die Privatanklagedelikte der Üblen Nachrede und der Beleidigung. Es muss das Opfer aber selbst eine Privatanklage beim Strafgericht einbringen. Weiters sollte für einen derartigen Fall das Steiermärkische Landessicherheitsgesetz zur Anwendung kommen! Hier handelt es sich um eine Anstandsverletzung, da der Gehsteig ein öffentlicher Raum ist. Sollten die Sicherheitsorgane mit Ermahnungen keinen Erfolg haben, ist in letzter Konsequenz auch eine Verhaftung möglich. Weiters wäre auch noch ein Verstoß gegen das Recht am Bild vorliegend, da es sich um keinen Fall eines zufälligen Fotos im öffentlichen Raum, sondern um gezieltes Fotografieren von Passanten handelt, sollten die Fotos veröffentlicht werden.“

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