12 graz www.grazer.at 21. OKTOBER 2018 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Wartezeiten-Argumente Zum Bericht „Augenklinik bitte warten“ vom 7. Oktober 2018: Für Aufregung sorgte Anfang Oktober ein Beitrag im „Grazer“ zum Thema der Wartezeiten auf der Grazer Augenklinik. Dazu haben sich nun sowohl Univ.- Prof. Dr. Andreas Wedrich als Leiter der Augenklinik am Universitätsklinikum Graz wie auch Dr. Elisabeth Sochor-Micheler, Fachgruppenobfrau der niedergelassenen Augenärzte in der Steiermark, zu Wort gemeldet. Tenor: Es gibt natürlich Wartezeiten für Kataraktoperationen, aber die sind gut argumentierbar. Laut Prof. Wedrich liegen diese an der Grazer Augenklinik derzeit nämlich zwischen zwei Wochen und einigen Monaten, je nach medizinischer Dringlichkeit. Denn immerhin werden am Klinikum Graz jährlich neben etwa 12.000 IVOM – Behandlungen der Netzhaut – rund 7500 Operationen, davon mehr als 5000 Kataraktoperationen, für die zwölf Operateure zuständig sind, großteils tagesklinisch durchgeführt. Das sind jeden Tag durchschnittlich allein 23 Kataraktoperationen, plus alle anderen Augenoperationen wie Hornhauttransplantationen, Netzhaut- und Tumoroperationen bis hin zu schweren Unfällen. Auf die Reihung der Kataraktoperationen nimmt die Augenklinik keinen Einfluss: „Die Anmeldung zur Operation obliegt dem zuweisenden niedergelassenen Augenarzt“, führt Dr. Sochor-Micheler aus. „Auf Basis der übermittelten Untersuchungsdaten sucht dann ein Computerprogramm an der Klinik den nächsten der Dringlichkeit entsprechenden freien Termin.“ Zusätzlich biete ein gutes Dutzend der 120 niedergelassenen steirischen Augenärzte an, selber in einem Sanatorium die Operation durchzuführen, andere stünden ihren Patientinnen und Patienten als begleitende Vertrauenspersonen auch während der Eingriffe im Sanatorium zur Verfügung. Reinhard Marczik, KAGes-Unternehmenskommunikation, Graz * * * Wirtschaft und das Rad Zum Artikel „Grazer Wirtschaft entdeckt das Rad“: Mit der Ansage „Die Maßnahmen für Radfahrer dürfen keinesfalls zulasten des Kfz-Verkehrs gehen“ leisten die Wirtschaftskämmerer einen Offenbarungseid. Das kann im Umkehrschluss ja nur bedeuten, dass sie den Platz für die Radfahrer den Fußgängern wegnehmen wollen, und zeigt damit, dass das Interesse an der sanften Mobilität in diesem Artikel nur geheuchelt ist. Johann Reiter, Graz * * * Verkehr in St. Leonhard Zum Bericht „Neue Vision für die Merangasse“: Als Bewohner des schönen Bezirks St. Leonhard erlebe ich täglich, wie die Lebensqualität durch den zunehmenden Verkehrswahnsinn zusehends beeinträchtigt wird. Die sichere und schnelle Fortbewegung mit dem Fahrrad ist selbst in Nebenstraßen oft nicht mehr möglich. Von Radwegen in den Hauptstraßen kann man nur träumen. Die öffentlichen Verkehrsmittel stehen zwischen unzähligen Privat-Pkw im Stau, womit ihre theoretische Leistungsfähigkeit minimiert wird. In anderen Städten völlig undenkbar. Dort ziehen die Straßenbahnen auf abgetrennten Trassen oder durch verkehrsberuhigte Straßen an den Staus vorbei. Am schnellsten ist man in der Innenstadt derzeit wohl zu Fuß, diverse Luftschadstoffe inklusive. Es fehlt in Graz nicht an größenwahnsinnigen Visionen, wohl aber an einem ganzheitlichen Verkehrskonzept. Im Endeffekt manifestiert sich auf den Straßen das, was verkehrspolitisch in Graz schon seit Jahren herrscht: Stillstand und Unwille zu echter Veränderung. Stefan Kompacher, Graz Ärger wegen Herrenloses Auto in der Kaiserfeldgasse – Ein offenbar herrenloses Auto mit einem handgeschriebenen Wiener Kennzeichen hinter der Windschutzscheibe sorgt seit einiger Zeit in der Kaiserfeldgasse für Aufsehen. Auch Leser Jens Erich Toepfer wundert sich, warum die Polizei den Wagen, der bereits mit mehreren Strafzetteln „ausgestattet“ ist, „nicht einfach abschleppt“. Stattdessen hat die Polizei offenbar eine technische Wegfahrsperre angebracht und den bisher unbekannten Fahrer mittels eines Aufklebers am Auto aufgefordert, zu melden. sich KK, GETTY
21. OKTOBER 2018 www.grazer.at graz 13 Auto und Hauferl Unterm Uhrturm www.grazer.at WIRBEL. Ein rätselhafter Dauerparker und ein Hundehaufen in der Herrengasse sorgten für Aufregung bei unseren Lesern. S E R V I C E Grazer Hotline Mo bis Fr von 8 bis 16 Uhr Wenn Sie sich über etwas in der Stadt ärgern oder wenn Sie etwas loben wollen, greifen Sie zum Telefon! Wir hören Ihnen zu und versuchen Ihnen zu helfen. Rufen Sie einfach die Grazer-Hotline 0 316/23 21 10 Hundehaufen mitten am Gehsteig – „Vor kurzem habe ich schämt, es einfach liegen zu gesehen, wie ein Hund lassen. Man bedenke den Armen, mitten auf den Gehsteig in der Herrengasse – vor dem ehemaligen Humanic – sein Häufchen gemacht hat. Anstatt es wegzuräumen, wie es sein sollte, der aus Versehen hinein- steigt. Und wenn man einmal die Ordnungswache wirklich braucht, ist sie weit und breit nirgends“, so die Leserin. hat die Besitzerin den riesigen Haufen einfach liegen lassen! Als ich dann etwas gesagt habe, hat mir die Besitzerin auch noch dreist den Mittelfinger gezeigt und vor sich her gemault“, ärgert sich die „Grazer“- Leserin Claudia Gartner. „Es gibt in Graz nicht umsonst Strafen beim Vernachlässigen der Sauberkeit. Es ist unver- Mit der Aufschrift „Menschen statt Autos“ marschieren sie. KK Erste Grazer Mobilitätsparade ■■ Am 6. November heißt es ab 16 Uhr marschieren – oder auf dem Fahrrad fahren – für saubere Luft und eine aktive Verkehrspolitik. Um 16 Uhr geht’s los am Griesplatz, über die Radetzkybrücke und Joanneumring, bis zum Vorplatz der Oper. Ein neues Netzwerk der Grazer Mobilitätsinitiativen will mit der Parade auf die verkehrsbedingte Luftproblematik aufmerksam machen. Denn Graz kann sich auch anders fortbewegen.
Laden...
Laden...
Laden...