10 grazwww.grazer.at 21. NOVEMBER 2024Aus Berlin zum SK SturmSturms neuerSportdirektorMichaelParensen,flankiert vonWirtschafts-GeschäftsführerThomasTebbich (links)und PräsidentChristian Jauk(rechts). GEPAPRÄSENTIERT. Michael Parensen ist neuer Sportdirektor des SK Sturm. Der 38-jährige Deutschekommt von Union Berlin nach Graz – und schenkt Jürgen Säumel das Vertrauen bis zur Winterpause.Von Klaus Molidorredaktion@grazer.atEine Baustelle weniger. Mitdem Deutschen MichaelParensen hat der SK Sturmnach dem Kahlschlag der sportlichenAbteilung ab sofort wiedereinen eine Sportdirektor, oder„Geschäftsführer Sport“ wie esim offiziellen Sprachgebrauchheißt. „Er war vom Beginn unsererSuche auf der Liste“, sagtPräsident Christian Jauk. Ihnund den Vorstand als entscheidendesGremium bei der Nachbesetzungdes Postens hat nichtnur die fachliche Qualität des38-Jährigen überzeugt. „Sondernauch seine Art und Weisemit Menschen umzugehen. Erist charakterlich top“, streut Jaukdem Neuen Rosen.Fleiß und EinsatzEin weiterer Bonus: Parensensteht für Kontinuität. Als gebürtigerWestfale war er Spielerbei Dortmund, dem 1. FC Kölnund vor allem bei Union Berlin.„Zwölf Jahre war ich dort Spieler,und vier Jahre Funktionär“,sagt Parensen selbst. „Er hat sichvon unten nach oben gearbeitet“,sagt Jauk. Mit Fleiß, Einsatzund Ehrgeiz habe er spielerischeKlasse wettgemacht. „Das passtgut zu uns“, sagt Jauk.Die Liga im allgemeinen undSturm im besonderen kennt Parensenschon ganz gut. „Besserals er jetzt öffentlich zugebenwürde“, sagt Jauk und hat damitdie Lacher auf seiner Seite.„Seit unserem ersten Telefonatvor sechs Wochen habe ich alleSpiele der Profis gesehen undsoweit das übertragungstechnischmöglich war auch jeneder zweiten Mannschaft und derYouth League.“HerausforderndDen allerersten Berührungspunktmit Sturm überhaupt hates schon vor einem Jahr gegeben,damals über Andreas Schicker.„Ich hatte Christian Ilzerals Trainer für Union Berlin aufmeiner Wunschliste“, gibt Parensenzu. Dass just jener Ilzerim Laufe seines BewerbungsprozessesSturm verlassen hat,war für Parensen zu erwarten.„Der Zeitpunkt vielleicht nicht,aber dass er über kurz oder langals Trainer in einer der Top-5-Ligen Europas wechseln würde,war erwartbar.“So ist die Trainer-Personalieseine erste große Aufgabe,auf die nun auch die ganz großeAufmerksamkeit von Vereinund Fans gerichtet ist. „Dass Ilzerjetzt weg ist, macht die Sachenoch herausfordernder“, sagtParensen. „Aber der Verein istgut aufgestellt. Der Motor, alsodie Mannschaft ist noch da undwir werden das gut auf die Straßebringen und auch mit JürgenSäumel erfolgreich sein.“Dem Interimscoach gibt er definitivbis zur Winterpause Zeit,die Mannschaft zu führen. „Dasist auf jeden Fall sicher“, sagt erklipp und klar.Zeit bis WinterKennengelernt haben sich Interimstrainerund Sportdirektorerst am Donnerstag nach demTraining. „Aber was ich von außengesehen habe, ist er ein sehrengagierter Trainer und die Artwie er Fußball spielen lässt, gefälltmir und passt zur Philosophiedes Vereins.“ Denn auchmit der hat sich Parensen bereitsintensiv auseinandergesetzt.Drei Dinge waren oder sindes, die ihn davon überzeugt haben,aus der deutschen Bundeshauptstadtnach Graz zu wechseln.„Die Tradition und dieNähe zu den Fans. Zweitens dieklare Philosophie, was es heißtSturm-Fußball zu spielen unddie Ausrichtung, dass man internationaldafür bekannt ist,Talente zu entwickeln. Und drittensdie familiäre Atmosphäre.Man spürt, dass hier eine Gruppegemeinsam daran arbeitet,den Verein weiterzubringen.“Von der Stadt selbst hat er bislangnur Gutes gehört – wovoner sich bezeiten ein eigenes Bildmachen will. „Momentan bleibtneben meiner Tätigkeit dafüraber keine Zeit.“ Sind die erstenWeichenstellungen erfolgtwill er das nachholen – mit seinerFrau und seinen zwei schulpflichtigenKindern. „Sie kommenim neuen Jahr nach, dennauch das private Umfeld ist mirsehr wichtig“, sagt Parensen.
19. SEPTEMBER 2021 www.grazer.atgraz 11
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