4 graz www.grazer.at 21. NOVEMBER 2022 Evelyn Rath Helge Weber (ÖBB) und die Holding- Vorstände Mark Perz und Gert Heigl Schleppbahn für die Abfälle ■ Die Grazer Schleppbahn wurde 1894 ursprünglich für den Betrieb des Schlachthofes errichtet. Aufgrund des zur damaligen Zeit zunehmenden Steinkohletransports erfolgte im Jahr 1943 eine Erweiterung der Gleise auf den heutigen Streckenumfang: Auf einer insgesamt 3,7 Kilometer langen Strecke erschließt die Grazer Schleppbahn als Anschlussbahn auf einem eigenen Gleiskörper das Gewerbegebiet zwischen dem Karlauergürtel und Rudersdorf – und das beinahe unbeeinflusst durch den Individualverkehr. Da die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes eine stufenweise Verringerung der Distanzen für Abfalltransporte mit nicht CO2-neutralen Verkehrsmitteln vorsieht, springt man in Graz nun im wörtlichen Sinne auf den Zug auf: Im Laufe des nächsten Jahres wird die Schleppbahn-Verbindung zur Abfallbehandlungsanlage aktiviert, sodass der Transport von Abfallmengen im Ausmaß von zunächst 7.000 Tonnen pro Jahr von der Straße auf die Schiene verlagert werden kann. Ziel in den nächsten Jahren ist, die Abfalltransportmengen über das aktivierte Schleppbahngleis schrittweise zu erhöhen und so parallel den LKW-Verkehr zu minimieren. Woche der Abfallvermeidung: Dem Kleidungsmüll geht‘s an den Kragen In Österreich und auch in Graz werden laut Expertin sehr viele Kleidungsstücke zu schnell weggeworfen. GETTY, LAMBAUER WICHTIG. Die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ legt einen Schwerpunkt auf Textilien. Expertin Evelyn Rath über nötige Maßnahmen und Tipps. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Aktuell und noch bis Sonntag läuft die „Europäische Abfallvermeidungswoche“ – diesmal unter dem Motto „Nachhaltige Textilien: Wiederverwenden statt Verschwenden“. Warum heuer dieser Schwerpunkt gesetzt wird? „Nach Lebensmittelproduktion, Wohnen und Mobilität ist der Textilverbrauch in Europa der viertgrößte Verursacher von Umweltbelastung und Klimawandel“, berichtet Zero-Waste-Expertin Evelyn Rath aus Gratwein-Straßengel, die dazu als Speakerin seit Jahren Überzeugungsarbeit leistet und heuer mit ihrem Unternehmen „vision müllfrei“ Dritte in der Kategorie „Beste Nachhaltige“ beim WKO-Preis „Unternehmerin des Jahres“ wurde. Auch habe sich die Textilproduktion weltweit zwischen 2000 und 2015 verdoppelt. „Pro Jahr werden in der EU etwa 11,3 Kilogramm Textilien pro Person entsorgt“, so die Expertin. In Österreich landen laut Umweltbundesamt rund 221.800 Tonnen Textilien im Müll, rund vier Kilo pro Einwohner und Jahr landen in der Altkleidersammlung. Maßnahmen Es brauche also, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Teuerungen und des Klimawandels, dringend Verbesserungen in diesem Bereich. Der grundsätzliche Wille ist laut Rath da: „Neun von zehn Europäern finden, dass Kleidung langlebiger sein sollte“. In dieser Kerbe schlage auch die Eu mit ihrer heuer veröffentlichten Textilstrategie. Demnach sollen Textilien langlebig, reparierbar und recyclingfähig werden, sie sollen zu einem Gutteil aus Recyclingfasern bestehen – und allgemein soll ein Ende der sogenannten „Fast Fashion“ eingeleitet werden. Zirkuläre Mode soll dagegen zum Standard werden. „Unser Modeverhalten ist klimaschädlich, zu viel wird für die Tonne produziert“, so Rath. Gerade darum gehe es bei zirkulärer Mode – Kleidung soll möglichst lange verwendet, weitergegeben oder repariert werden. Allerdings betont die Expertin, dürfe man das Thema eben nicht nur auf die Konsumenten abwälzen. „Es braucht rechtliche Vorgaben: Gewand muss langlebiger werden, es braucht eine höhere Qualität“. Auch Reparatur-Strukturen gelte es wieder aufzubauen. Dementsprechend positiv sieht Rath die Strategie der EU. „Allein, dass so etwas ausformuliert wurde, ist ein großer Schritt“. 85 Kleidungsstücke besitzen Österreicher im Schnitt – wobei der Expertin wichtig ist, dass es bei diesem Thema nicht um Verzicht gehe: „Kleidung soll weiter Spaß machen, es spricht auch nichts gegen eine gewisse Vielfalt“. Allerdings könne man schon überlegen, ob alles neu gekauft werden müsse. Am 24. November liest Rath in der Stadtbibliothek Graz Nord übrigens zum Thema „So lebst du glücklich günstig plastikfrei“, gratis ab 19 Uhr. derGrazer IMPRESSUM:„der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz |HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |GESCHÄFTS- FÜHRUNG/REDAKTION:Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Lia Remschnig (0664/80 666 6490), Mirella Kuchling (0664/80 666 6890), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at |ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner ( 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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21. NOVEMBER 2022 www.grazer.at graz 5 C H R O N I K als ihm ein Zug, der in Richtung Gleisdorf unterwegs war, entgegen kam. Die beiden stießen Blaulicht zusammen. Obwohl der Transporter durch die Wucht des Report ✏ Aufpralls nach hinten gestoßen lia.remschnig@grazer.at wurde, gab es glücklicherweise weder im Wagen noch im Zug Verletzte. Es entstanden jedoch erhebliche Schäden. Gegen 14.45 Uhr konnte der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. Die Freiwilligen Feuerwehren Raaba und Hart bei Graz waren mit fünf Fahrzeugen und 28 Einsatzkräften vor Ort. Zeugen gesucht: Mädchen belästigt ■ Freitag Nachmittag wurde eine Zehnjährige im Zug von Graz nach Gratwein (GU) von einem fremden Mann belästigt. Das Mädchen fuhr gegen 14 Uhr mit dem Personenzug S1 in den Heimatort. Unmittelbar nach Abfahrt setzte sich ein Unbekannter neben sie und fing an, das Mädchen zu bedrängen und zu belästigen. Eine bislang ebenso nicht bekannte Frau schritt beherzt ein, nahm das junge Mädchen an der Hand und brachte es weg aus der Umgebung des Mannes. In Gratwein stieg die Zehnjährige aus. Am Samstag erstattete sie im Beisein der Mutter Anzeige bei der Polizei im Ort. Die un- Komplett zerstört wurde der Transporter beim Zusammenstoß mit dem Zug: Trotz immensem Schaden wurde jedoch niemand verletzt. FF HART BEI GRAZ bekannte Frau sowie weitere mögliche Zeugen des Vorfalles werden nun dringend ersucht, sich mit der Polizeiinspektion Gratwein unter 059133/6137 in Verbindung zu setzen. Zur Personenbeschreibung des Unbekannten: Der Mann war ca. 40 Jahre alt, offenbar alkoholisiert, wies fremdländisches Aussehen und einen Akzent auf sowie ein ungepflegtes Äußeres. Kollision von Zug und Kastenwagen ■ Samstag Nachmittag kollidierten in Raaba in Graz-Umgebung ein Personenzug und ein Kastenwagen miteinander. Ein 59-jährige Grazer wollte gegen 13.30 Uhr mit seinem Klein-Lkw auf dem Spariweg die Eisenbahnkreuzung queren. Er übersah das Rotlicht der Signalanlage und fuhr ein, Verkehrsschilder umgefahren ■ Freitag Nacht kam es in Hausmannstätten in Graz- Umgebung zu einem Verkehrsunfall. Gegen 22.30 Uhr war ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit über eine Verkehrsinsel gefahren und hatte alle darauf stehenden Schilder umgefahren – das Fahrzeug wurde dabei so beschädigt, dass Betriebsmittel ausgeronnen sind. BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / RIDOFRANZ Bestmöglich geschützt: Auffrischungs- Impfung! Vervollständigen Sie Ihren Covid-Impfschutz ab dem 6. Monat nach der Dritt impfung. Für alle ab 12 Jahren auch mit den neuen Variantenimpfstoffen! ! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch über die Hotline der AGES unter 0800 555 621.
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