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21. November 2021

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- Bürgermeisterin Elke Kahr im Interview - Stadt Graz in Frauenhand - Schon jetzt mehr tödliche Straßenverkehrsunfälle als im Vorjahr - Judenstern-Sticker schockt Graz - Fußballstar Wolfgang Mair ist Künstler Kowalski

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20 graz www.grazer.at 21. NOVEMBER 2021 Telefonzellen als Stromtankstellen COOL. Laut dem neuen Telekomgesetz gehören Telefonzellen demnächst der Vergangenheit an. In Graz werden alte nach und nach umfunktioniert – zur Tankstelle, zum Bücherregal oder Kunstwerk. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Hier und da erspäht man in Graz noch einen Glaskasten mit einem historisch aussehenden Schnurtelefon im Inneren – ja genau, die Rede ist von Telefonzellen. Wenn manch einer glaubt, jene kommen gar nicht mehr in Gebrauch, irrt tatsächlich. Immerhin gibt es in Graz noch 199 Stück. „Fest steht, dass der Bedarf an Telefonzellen im Laufe der vergangenen Jahre auf Grund der hohen Mobilfunkdichte immer stärker zurückgegangen ist“, bestätigt Sigrid Bachinger, Sprecherin der A1 Telekom Austria AG. Laut ihr sind die Nutzer – man glaubt es kaum – aber hauptsächlich Jugendliche, Handybesitzer mit leerem oder beschädigtem Akku, Menschen mit geringem Einkommen und sehr oft Touristen. Die kürzlich beschlossene Novelle des Telekomgesetzes (TKG) bringt nun aber das endgültige Ende der Telefonzellen, im Gesetz werden sie gar nicht mehr erwähnt. Was passiert jetzt mit den letzten verbliebenen? Wann und wie viele Telefonzellen nach Inkrafttreten des neuen TKG abgebaut werden, ist noch offen. Fest steht aber: Sie finden, wenn möglich, ein zweites „Leben“. In Graz wurden bereits sechs von ihnen umfunktioniert: zwei wurden zu Stromtankstellen, zwei zu Paket- stationen und zwei zu Bücherzellen. Für E-Autos Seit Mai 2010 hat A1 in Österreich 40 Ladestationen für E-Fahrzeuge errichtet, bei uns in der Keplerstraße 108 und in der Exerzierplatzstraße 34. In Hinblick auf den aktuellen E-Auto-Boom dürften solche Telefonzellen Überhand gewinnen. Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat gezeigt: Während im Jahr 2020 in der Steiermark insgesamt 6,2 Prozent der neu zuge- Telefonieren und dabei gleichzeitig sein E-Auto tanken: Das kann man bereits mit einer Telefon-Tankstelle in der Exerzierplatzstraße. KK/GOOGLE STREETVIEW lassenen Pkw Elektroautos waren, sind es heuer in den ersten zehn Monaten bereits 12,6 Prozent – sprich doppelt so viele. Der Trend wird in der Zukunft weiter ansteigen. Gerade in Arbeit: „Wir stellen gerne unsere Telefonzellen als Defi-Standorte zur Verfügung. Denn Defibrillatoren und Telefonzellen ergänzen einander gerade bei Notfällen sehr gut. Mit dem Defibrillator bekommt die Telefonzelle eine wichtige Rolle in der Rettungskette. Außerdem kann man die Notrufnummern kostenlos anrufen.“ Bücherzellen kennt man in Graz und Umgebung mittlerweile schon; wenn eine Gemeinde Interesse hat, werden sie zur Verfügung gestellt. „Auch für Kunst- und Kulturprojekte stellen wir gerne nicht mehr benötigte Telefonzellen zur Verfügung“, so die Expertin. In der Nibelungengasse wurde erst vor kurzem eine Telefonzelle demoliert. Weil es sich nicht mehr rentiert, sie zu reparieren, wird sie mit Ende des Monats entfernt. Das gilt auch für andere beschädigte Modelle. Telefonzellen-Geschichte Die k. k. Post bewilligte nach der Jahrhundertwende die ersten „Telephonautomaten“ nach einem Patent des Ingenieurs Robert Bruno Jentzsch. Der erste Münzfernsprecher ging am 17. August 1903 am (damaligen) Wiener Südbahnhof in Betrieb. 20 Heller kostete ein Anruf. Ab 1907 durften Telefonautomaten auch in Kaffeehäusern aufgestellt werden. Zwischen 1903 und 1909 wurden in Bahnhöfen, Kaffeehäusern und in öffentlichen Gebäuden österreichweit 97 Telefonautomaten aufgestellt. Ab 1909 durften Fernsprechapparate in Kiosken auch auf der Straße errichtet werden. Erste Domkapellmeisterin in Graz ■ Die Grazer Dommusik erhält eine neue Domkapellmeisterin. Das Auswahlgremium für die Nachfolge des langjährigen Domkapellmeisters Josef M. Döller hat unlängst Melissa Dermastia als Domkapellmeisterin nominiert. Die Kärntnerin wird nach dem Wechsel ihres Vorgängers in den Ruhestand mit Anfang des Jahres 2023 ihre Grazer Berufung aufnehmen. Die Kärntner Kirchenmusikerin Melissa Dermastia TOBIAS BAST HTS 2025+: Neue Strategie präsentiert ■ Ausgehend von den weiter wachsenden Schwerpunktfeldern Medizintechnik sowie Pharma und Biotechnologie entwickelt der steirische Humantechnologie- Cluster ein neues Schwerpunktfeld: Gesundheit und Nachhaltigkeit. Erarbeitet wurde die Strategie „HTS 2025+“ im Rahmen eines mehrere Monate dauernden Prozesses auf Basis der konkreten Anforderungen aus Wirtschaft und Forschung. J. Harer (GF Human.technology Styria) & M. Pichler (Projektleiter) HTS/SCHIFFER

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