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21. November 2021

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- Bürgermeisterin Elke Kahr im Interview - Stadt Graz in Frauenhand - Schon jetzt mehr tödliche Straßenverkehrsunfälle als im Vorjahr - Judenstern-Sticker schockt Graz - Fußballstar Wolfgang Mair ist Künstler Kowalski

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graz 16 www.grazer.at 21. NOVEMBER 2021 Tag gegen Gewalt an Frauen: „Die Intensität Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch möchte das Grundstück neben dem Musterhauspark in Puntigam wieder für ein Schulprojekt ins Spiel bringen. STREET VIEW, Puntigam wünscht sich Bildungscampus SPANNEND. Nachdem es in Hart zu keiner Einigkeit in Sachen Grundstück kommt, möchte man den Bildungscampus in den Grazer Süden holen. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Am 28. Mai 2019 gab es ein Gespräch mit einem Vertreter des Bundesschulinspektorats, Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch, einigen Gemeinderäten und den damaligen Grundstückseigentümern Werner und Karin Gröbl auf der oben rot eingerahmten Fläche zwischen Puntigamer Bahnhof und Ikea. Diese soll für einen Bundesschulneubau im Rahmen des Schulentwicklungsprogramms SCHEP als ideal bewertet worden sein, auch rechtliche Hindernisse gab es damals keine. Trotzdem entschied sich das Bildungsministerium, einen Bildungscampus (Volksschule, Gymnasium und eine Fachschule Elementarpädagogik für rund tausend Schüler) in Hart bei Graz zu verwirklichen. Vergangene Woche kam das vorläufige Aus von der Bildungsdirektion, da in der Gemeinde kein geeignetes Grundstück gefunden werden konnte, das von allen Parteien mitgetragen worden wäre. Deshalb möchte Bezirksvor­ steher Scheuch jetzt einmal mehr versuchen, den Bildungscampus nach Puntigam zu holen. „Es wäre eine absolute Bereicherung für den Bezirk. Wir haben bis jetzt noch kein Gymnasium“, argumentiert er. Und auch im Büro von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner wäre man offen für eine weitere neue Schule. „Das ist ein spannendes Projekt und wäre für den Süden von Graz sicher interessant. Aber die Entscheidung liegt beim Bund. Wir sind jedenfalls für Gespräche bereit.“ Alles offen In der Bildungsdirektion möchte man das Projekt vorerst einmal pausieren und schauen, wie sich die Schülerströme auch durch die neuen Schulen in Reininghaus entwickeln. Aber in Hart ist der Bildungscampus noch nicht ganz gestorben, sollte sich ein passendes Grundstück finden. Der Grazer Süden bleibt ebenfalls Thema. Ob dann noch mit Werner Gröbl verhandelt werden wird, ist fraglich. Dieser verrät: „Die Karten wurden neu gemischt.“ WICHTIG. Um gewaltbetroffene Frauen zu unterstützen, wurden „Übergangswohnungen“ eingerichtet. Gewaltschutz funktioniert. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Donnerstag ist „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ – und wohl noch nie zuvor wurde dem Thema eine so große Aufmerksamkeit geschenkt. Was auch an den dramatischen Zahlen liegt, so wurden heuer laut den Autonomen Frauenhäusern schon 26 Frauen ermordet, daneben gab es weitere 44 Mordversuche bzw. Fälle von schwerer Gewalt. Im Ganzen betrachtet steigen die Zahlen der Gewalt an Frauen laut der Leiterin des Grazer Frauenhauses, Michaela Gosch, immerhin nicht: „Was wir aber sehen, ist, dass die Schwere und Intensität zugenommen hat.“ Es kämen immer mehr Frauen, die sich schon seit Jahren in Gewaltsituationen befinden – was laut Gosch wiederum wohl Folge der verstärkten Aufmerksamkeit dem Thema gegenüber ist. „Damit steigt das Vertrauen in die Institutionen. Gewaltschutz funktioniert, man kann den Schritt wagen.“ Brücke aus der Krise Um gewaltbetroffenen Frauen nachhaltig zu helfen, wurden vom Land Steiermark Mitte des Jahres fünf erste sogenannte „Übergangswohnungen“ in Graz geschaffen – für Frauen, die nicht mehr im Frauenhaus betreut werden müssen, aber noch Unterstützung brauchen. Die letzte wird laut Gosch just in der kommenden Woche bezogen. „Damit schaffen wir für Frauen eine Brücke, um aus einer Krise herauszukom­

21. NOVEMBER 2021 www.grazer.at graz 17 nimmt zu!“ men. Ein eigenes Einkommen und leistbarer Wohnraum sind dafür sehr wichtig. Eine hohe Anzahl an Gewaltopfern kehrt aus ökonomischen Gründen wieder zum Partner zurück. Diesen Kreislauf müssen wir unterbrechen“, betont Soziallandesrätin Doris Kampus. Für einen wirklichen Fortschritt braucht es aber auch gesellschaftlichen Wandel. Gosch: „Gewalt ist niemals Privatsache, das wird noch viel zu oft so gesehen.“ Problematisch seien auch die sehr traditionellen Genderstrukturen in Österreich. „Die Basis für Gewaltfreiheit ist Machtgleichheit“, so die Leiterin des Grazer Frauenhauses. Doris Kampus Das Land um Soziallandesrätin Doris Kampus richtete Übergangswohnungen für gewaltbetroffene Frauen in Graz ein. Ein exklusiver Einblick. KK, PETER DRECHSLER

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