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21. Mai 2023

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- Nummerntafeln für Fahrräder in Graz gefordert - Absage ans steirische Poolverbot - Vietnam-Restaurant Vina eröffnet in Graz - Grazer Bauernmärkte im Fokus - Hollywood-Koch Wolfgang Puck kommt nach Graz

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 21. MAI 2023 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Du und deine Welt im Kleinformat D ie Welt ist jetzt schon viel zu groß und wird immer größer. In einer Zeit, in der man Informationen schutzlos ausgeliefert ist, in der unendlich viele Menschen mit ihren unendlich vielen Meinungen zu unendlich vielen Themen den freien Blick auf die Dinge verstellen, in so einer Zeit sehnt man sich irgendwann nach Vereinfachung. Während die einen versuchen, die Welt zu simplifizieren, und dabei jene kleinen Dinge, die das Leben zusammenhalten, gerne übersehen, suchen die anderen genau diese Miniaturen in ihrem Leben. Diese liegen unter anderem im direkten Kontakt mit Fremden und Freunden, im Nachspüren von nachvollziehbaren, einfachen Zusammenhängen und in bewusster inhaltsleerer Entspannung. Auch in einer verhältnismäßig großen Stadt wie Graz hat man Möglichkeiten, dem digitalen „Info-Terror“ zu entkommen. Zum Beispiel mit einem Besuch der Bauernmärkte, deren informeller Radius nur wenige Kilometer beträgt. 340 Landwirte aus der Umgebung bieten ihre Waren an, gemütliche Plaudereien sind im Preis inbegriffen. Eine kleine, überschaubare und freundliche Welt, der wir in einer mehrteiligen Serie mit bekannten Gastronomen auf den Grund gehen werden (siehe Seite 12). Schalten Sie doch das Handy aus und kommen Sie mit! Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Michael Nemeth „Kaffee muss sein!“, findet der Künstlerische Leiter des Musikvereins Graz Michael Nemeth. BENJAMIN GASSER Der Intendant des Musikvereins Graz plaudert über das für ihn denkwürdigste Konzert, Kaffee in Italien und auch weniger Erfreuliches. Wie stellen Sie sich ein perfektes Sonntagsfrühstück vor? Auf alle Fälle habe ich zuvor ausgeschlafen! Es findet also hübsch gemütlich und eher spät statt. Ansonsten bin ich ein durchschnittlicher Frühstücker: Tee und Kaffee, Schinken, Käse, Toast, wenn Zeit ist, auch Ei. Ohne Frühstück gehe ich aber nie aus dem Haus, auch wenn ich ins Büro gehe. Sind Sie an freien Tagen mehr in der Natur oder in der Stadt? Aktiv oder auf der Couch? Unterschiedlich. Auf der Couch eher selten. Aber ich liebe die Stadt und das Land. Ich bin im Norden von Graz im Grünen aufgewachsen – und habe in Wien meinen Zweitwohnsitz. Ich genieße beides. Machen Sie Sport? Ich sollte ein bisschen mehr tun. Ich bin kein Sportler, aber sicher kein Bewegungsmuffel. Ich gehe gerne schwimmen und Rad fahren. Aber ich bin keiner, der im Winter um 7 Uhr in der Früh aufsteht, um laufen zu gehen. Sie wurden in eine musikaffine Familie hineingeboren. Wollten Sie das schon immer auch beruflich machen? Nicht so ganz. In der Mittelschulzeit hatte ich starkes Interesse an der Medizin, und nach der Matura hab ich knapp ein Jahr Jus studiert. Aber dann bin ich draufgekommen, dass es mich zum Musikmanagement zieht. Es macht mir irrsinnig Freude, internationale Künstler in Graz zu präsentieren, die unserem Publikum nach dem Konzert ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Selbst Musiker werden wollten Sie nie? Ich habe Geige und Trompete gespielt, aber für eine professionelle Karriere hätte das nicht gereicht. Hören Sie privat noch Musik? Irgendwann muss auch ein bisschen Ruhe sein! Man muss die Ohren auslüften! Beruflich höre ich ja sehr viel Musik. Privat weniger – da kann es dann aber auch einmal Easy Listening sein, beispielsweise italienischer Pop. Sind Sie ein Italien-Fan? Absolut! Der erste Kaffee nach der Grenze – da fängt für mich Entspannung an. Aber ich kann auch bei Wochenendausflügen im Grünen oder im Biergarten in Wien gut abschalten. Welches war das denkwürdigste Konzert, das Sie erlebt haben? Ganz besonders war, als das Youth Orchestra of Ukraine unter der Leitung von Oksana Lyniv Beethovens 9. bei uns am Grazer Hauptplatz gespielt hat. Ein Friedensstück – und nach allem, was politisch danach passiert ist, bekomme ich heute noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Wann können Sie so richtig lachen? Ich mag Situationskomik, Humor ist in jeder Situation wichtig. Generell liebe ich es, mich mit heiteren und geistreichen Persönlichkeiten zu umgeben. Und wann vergeht Ihnen das Lachen? Bei Rassismus, Diskriminierung und Hass im Netz. Wir leben in Zeiten, in denen Menschenrechte und generell die Würde des Menschen in Gefahr sind. VERENA LEITOLD Michael Nemeth wurde am 10. Oktober 1978 in Graz geboren. Hier studierte er auch Musikwissenschaft und Kulturmanagement. Seit 2008 ist Nemeth Generalsekretär und Künstlerischer Leiter des Musikvereins Graz.

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