8 graz www.grazer.at 21. FEBRUAR 2021 „Bründlteiche“ vor Riegler sieht weiteren Schritt für mehr Verkehrssicherheit. KANIZAJ Neue Gehsteige in Wetzelsdorf ■ In der nächsten GR-Sitzung gibt Stadtrat Günter Riegler 300.000 Euro frei, um in Zusammenarbeit mit Bund und Land neue Gehsteige zu errichten. So wurden in der Waltendorfer Hauptstraße im Kreuzungsbereich mit der Plüddemanngasse bereits alle straßenrechtlichen Verfahren und Grundeinlösen abgeschlossen und die Umsetzung ist für 2021 vorgesehen. Riegler sieht einen weiteren Schritt in Richtung mehr Verkehrssicherheit für die Fußgänger. Das neue Sozialunterstützungsgesetz kommt in den Landtag. KK Mehr Hilfe für Hospitalisierte ■ Im Sommer 2019 brachte „der Grazer“ ans Licht, dass Menschen, die Mindestsicherung bekommen und ins Krankenhaus müssen, ab dem 15. Tag im Spital nur mehr 37,5 Prozent der finanziellen Unterstützung bekommen. Schon damals gab’s scharfe Kritik der Grünen an dieser Regelung – nun, eineinhalb Jahre später, gibt’s endlich gute Nachrichten: „Im neuen Sozialunterstützungsgesetz, das am Dienstag im Landtag beschlossen werden wird, wird der Prozentsatz auf 50 Prozent erhöht“, freut sich Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl. Die romantischen Bründlteiche (kl. Foto) werden nach dem Sanierungsmasterplan neu aufgestellt. Neuer Name für Kernstockweg Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Der Plabutsch ist bekanntlich der Hausberg der Grazer. Sein Hauptgipfel ist der 754 Meter hohe Fürstenstand, welcher von mehreren Wanderwegen erschlossen ist – so auch vom Wanderweg Nr. 2. Dieser erstreckt sich mit einer Länge von rund 16 Kilometern vom Schlossplatz in Gösting bis zur Kirche in Straßgang, große Teile davon entlang der romantisch gelegenen Bergkämme. „Einen Makel hat dieser Wanderweg jedoch: Er heißt immer noch ,Kernstockweg‘. Der Namensgeber Ottokar Kernstock schrieb 1923 das Hakenkreuzlied, das die NSDAP in den folgenden Jahren für Propagandazwecke verwendete. Ottokar Kernstock wird von der Grazer Historikerkommission als ,höchst bedenklich‘ eingestuft. Dass dieser Weg immer STADT GRAZ ZWIST. Die KPÖ unternimmt einen weiteren Anlauf, den Kernstockweg umzubenennen. Gemeinderat Sikora würde ihn gerne „Weg der Menschenrechte“ nennen. noch dieser fragwürdigen Person gewidmet ist, ist bedauerlich“, sagt KPÖ-Gemeinderat Christian Sikora, der einmal mehr eine Umbenennung vorschlägt. Weg der Menschenrechte „Es ist höchste Zeit für die Stadt Graz als Menschenrechtsstadt, sich von den Altmeistern des Nationalsozialismus zu verabschieden. Ich schlage daher vor, den ,Kernstockweg‘ im Sinne unseres Titels ,Stadt der Menschenrechte‘ in ,Weg der Menschenrechte‘ umzubenennen. Ebenso wäre es auch längst an der Zeit, die ,Kernstockwarte‘ mit einer Zusatztafel zu versehen, die die historische Person Ottokar Kernstock und seine Weltanschauung kritisch erklärt“, so Sikora. Das Projekt Zusatztafeln ist kürzlich zwar gestartet, wird aber bis zum Abschluss einige Jahre dauern. Christian Sikora fordert die Umbenennung des Kernstockwegs. KK (2)
21. FEBRUAR 2021 www.grazer.at graz 9 Generalsanierung NAHERHOLUNG. Eine alte Forderung wird realisiert: Die Bründlteiche in Wetzelsdorf werden als Naherholungsgebiet totalsaniert. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Bründlteiche in Graz- Wetzelsdorf nahe der Krottendorfer Straße waren früher Fischteiche und Badeteiche. Die Teichanlagen waren einst wesentlich größer als heute, wo die Bründlteiche bereits ziemliche Defizite aufweisen. Aber das Areal ist nach wie vor ein wertvolles Biotop und wird daher generalsaniert. Walter Wurm, Bezirksvorsteher Wetzelsdorf, VP: „Eine langjährige Forderung des Bezirksrates geht nun in Erfüllung. Die Sanierung dieses einzigartigen Biotops gewährleistet, dass der Fischbestand auch in den Sommermonaten mit ausreichend Frischwasser versorgt wird.“ In Zusammenarbeit der Abteilungen Grünraum und Gewässer und der Baudirektion werden folgende Maßnahmen bei den Teichen durchgeführt: ☞Neuerrichtung fußläufige Brücke über den Bründlbach im HQ30- Abflussraum, Sohlanpassung im Bereich der Brücke (Rückbau Absturz) ☞Neuordnung der Teichdotation, Wasserführung und Versickerung ☞Entkoppelung der Teichspeisung von der Wasserführung des Bründlbaches ☞Anpassung der Teichmorphologie an die Lebensraumansprüche heimischer Amphibien, Geländemodellierung, Schaffung zusätzlicher Feuchtflächen ☞Errichtung erholungsfunktio- neller Maßnahmen an Teichen ☞Aufwertung der naturschutzfachlichen Wertigkeit der Teiche und umgebender Flächen. Diese Maßnahmen stehen kurz vor der wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Genehmigung und sollen in den Jahren 2021/2022 umgesetzt werden. Um das Wasserangebot zur Speisung der Bründlteiche zu erhöhen, soll nun aus dem Bergwassersystem „Bründl“ unter Verwendung bestehender Entwässerungseinrichtungen der ASFINAG eine Teilmenge hochgepumpt und den Bründlteichen zugeführt werden. Die Teiche verlanden zusehends und müssen daher ausgebaggert, die umlaufenden Wege und die Brücke saniert werden. Die Kosten für die Sanierung der Bründlteiche werden mit insgesamt 185.000 Euro angegeben. 2021 sind 150.000 Euro budgetiert, der Rest wird 2022 finanziert. Das gesamte Gebäude konnte einmal umrundet werden. 355 m Schal für soziale Wärme ■ Siegfried Rumpold, Aktivitätenleiter des SeneCura BePartment Betreuten Wohnen Graz- Lend, rief Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter dazu auf, Schals zu stricken bzw. im Umfeld zu organisieren, um das soziale Miteinander zu stärken. Gemeinsam kamen rund 355 Meter zusammen, das gesamte Gebäude konnte umrundet werden. Der Schal wird anschließend wieder in seine Einzelteile zerlegt und einzeln karitativen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. KK Schon im kommenden Schuljahr soll in ausgewählten Klassen in Graz ein christlich-muslimischer Religionsunterricht stattfinden. GETTY Religionsunterricht neu ■ Geht es nach der Jungen VP (JVP) Graz, soll es bereits im nächsten Schuljahr einen Schulversuch geben, bei dem der Religionsunterricht aller Konfessionen gemeinsam stattfindet. Ziel ist es, eine Vorreiterrolle im Bereich der Integration in städtischen Ballungsräumen einzunehmen. Erst kürzlich wurde in diesem Zusammenhang ein Forschungsprojekt der Universität Graz vorgestellt, das in einem ersten Schritt vorsieht, den katholischen und den muslimischen Religionsunterricht an ausgewählten Schulen zusammenzulegen („der Grazer“ berichtete). Dieses Projekt bekommt nun politischen Rückenwind von der JVP Graz. „Besonders wichtig ist uns dabei, die Freiwilligkeit und das Einverständnis der Eltern und der jeweiligen Lehrer in den Vordergrund zu stellen. Niemandem soll etwas aufgezwungen werden“, betont JVP-Graz-Obmann Martin Brandstätter. VALI
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