2 graz www.grazer.at 2. MÄRZ 2021 Seit gestern nahmen die Grazer Corona-Zahlen weiter ab. GETTY Corona-Zahlen in Graz & GU ■ Die Grazer Corona-Zahlen nahmen zuletzt wieder ab. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 117,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (gestern: 120,2), in Graz-Umgebung bei 132,0. Der Steiermark-Durchschnitt beträgt 150,8. Das geringste Infektionsgeschehen hat weiter Voitsberg mit 64,7, das höchste Hartberg-Fürstenfeld mit 299,1. 258 Menschen sind in Graz bisher an einer Corona- Infektion verstorben, seit gestern also fünf neue Verstorbene. Ab Mitte April fliegt man nach Stuttgart mit Eurowings. EUROWINGS Eurowings: Graz nach Stuttgart ■ Die Lufthansa-Tochter Eurowings wird ab 12. April 2021vom Grazer Flughafen aus in Richtung Stuttgart starken, eine Strecke, die bisher von Austrian Airlines bedient wurde. Die Strecke wird ohne Nightstopp bedient, was bedeutet, dass der Airbus A319 von Baden-Württemberg in die Steiermark und anschließend wieder zurück fliegen wird. Die Flüge sollten laut Eurowings ab heute in den Buchungssystemen freigeschaltet sein und werden nicht mehr von der AUA angeboten. Gastgärten: „Können nicht jeden Gast kontrollieren!“ Die Gastgartenöffnung ist sozusagen ein kleines Ostergeschenk aus Wien. Allerdings ist da noch vieles unklar. FRUST. Die Ankündigung von Bundeskanzler Kurz, die Gastgärten ab 27. März zu öffnen, sorgt für gemischte Reaktionen. Der Frust ist groß. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Gastronomie reagierte unterschiedlich auf die Mini- Lockerungen, die Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag groß verkündete. Auch in Graz hält sich der Jubel der Gastronomen in Grenzen. Schließlich können nur Lokale, die auch einen Gastgarten haben kurz vor Ostern öffnen und wer keinen Gastgarten hat bleibt zu. Judith Schwarz, Gastro-Größe in Graz sieht in der Gastgarten-Öffnung nicht den großen Wurf. Schwarz: „Natürlich werden auch wir, wenn alle aufmachen, auch aufsperren. Aber viel Sinn macht diese Öffnung nicht. Das sind noch so viele Fragen offen. Das ist nur ein halbes Aufsperren. Für die Gastronomie gibt es da zuviele Hürden. Was ist bei Schlechtwetter, muss ich da das Personal in Kurzarbeit schicken, wer kontrolliert ob die Gäste positiv oder negativ ge- testet sind? Die Behörden strafen uns dann wie schon zuvor einfach nieder, und die Regierung wälzt die Verantwortung auf uns Gastronomen ab. Das stößt auf Unverständnis“. Rudi Lackner, Gastro-Legende stößt in das selbe Horn: „Klar werden wir den Gastarten aufmachen und wir werden ihn sogar noch erweitern, mit Sonnenschirmen und Heizung wetterfest machen. Was aber ein Problem sein wird, sind die Testungen. Wenn jemand auf einen Cafe in den Gastgarten kommt und dafür ähnlich wie beim Friseur einen Corona-Test mit negativem Ergebnis vorlegen muss, wird der sich den Besuch überlegen. Und wer soll das kontrollieren. Muss da jedes Lokal zusätzliche Security aufnehmen, wird etwa in Zusammenarbeit mit einer Apotheke vor dem Lokal eine mobile Teststation eingerichtet. Das sind zu viele Details offen“, so Lackner, der ebenso wie Schwarz alle Mitarbeiter behalten hat und in Kurzarbeit schickte. Die FPÖ-Graz bringt um die für die Gastronomie unerträgliche Situation etwas zu erleichtern, folgende Idee ins Spiel: Die Stadt soll Gemeinschaftsgastgärten für interessierte Gastronomen ermöglichen und die Infrastruktur bereitstellen. So könnte ein großer Gastgarten am Hauptbzw. Karmeliterplatz und ein Biergarten im Stadtpark, rund um das „Forum Stadtpark“, rasch errichtet werden. Diese Maßnahme würde die katastrophalen Entscheidungen aus Wien etwas abschwächen. Dem kann Bürgermeister Siegfried Nagl wie er aus dem Homeoffice mitteilen lässt, nicht viel abgewinnen. „Die Stadt bietet den Gastronomen mit Gastgärten an, diese zu erweitern. Außerdem mussten die Wirte für das Vorjahr keine Miete für die Gastgärten zahlen und auch jetzt ist das erste Halbjahar gebühren frei“, heißt es. Während die Gastronomen, die einen Gastgarten haben, ein kleines Ostergeschenk bekommen, bleibt die Kultur nach wie vor geschlossen. Bernhard Rinner, Geschäftsführer Bühnen Graz : „Vor allem nachdem neuste Studien der TU Berlin und des Fraunhofer Heinrich- Hertz-Instituts belegen, dass von Opern und Theatern die geringste Ansteckungsgefahr aller öffentlichen Innenräume ausgeht, ist die weitere Lahmlegung des Kulturbetriebs eine bittere Pille, die es für die österreichische Kultur tagtäglich erneut zu schlucken gilt. Auch wenn es vorherzusehen war, ist es für die Bühnen Graz mehr als ernüchternd, dass trotz der bewährten und extrem sicheren Präventionskonzepte unser geschätztes Publikum nach wie vor nicht in unsere Häuser darf.“ KK
2. MÄRZ 2021 www.grazer.at Uni Graz-Projekt startet: graz 3 Hilfe für „Unsichtbare Kinder“ WICHTIG. Viele Kinder pflegen, auch in Graz, ihre Angehörigen. Das nimmt ihnen ein großes Stück Kindheit. Forscher der Uni Graz erheben nun die Zahl der Betroffenen in Graz und suchen Hilfsmöglichkeiten. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Kaum Sozialkontakte, keine Freunde treffen, ein wenig geregeltes Leben: Was uns aktuell allen zusetzt, ist leider für viele Minderjährige auch sonst Realität: „Österreichweit pflegen weit über 40.000 Kinder ihre Eltern“, berichtet Medizinethikerin Martina Schmidhuber vom Institut für Moraltheologie der Universität Graz. Eigentlich forscht sie zu Alzheimer- Demenz, über die Auseinandersetzung mit dem Thema wurde ihr die drastische Situation vieler Kinder bewusst, die ihre Angehörigen pflegen. Die Gründe sind vielfältig, ob früheinsetzende Alzheimer- Erkrankunge, körperliche Gebrechen, Alkoholkrankheit oder sonstige psychische Erkrankungen. „Ich habe schnell gesehen, dass es sehr wenig zu diesem Thema gibt“, erzählt Schmidhuber. Hier will sie nun gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem Sozialethiker Thomas Gremsl vom Institut für Ethik und Gesellschaftslehre, in einem von der Stadt Graz geförderten Projekt ansetzen. Kindheit erhalten „Das Wesentliche ist, dass diese Kinder Aufgaben übernehmen müssen, die mit Kindheit nichts zu tun haben“, so die Forscherin. „Wenn Minderjährigen die Gelegenheit genommen wird, Kind zu sein, behindert sie das in ihrer Entwicklung und hat massive Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben. Sie leiden extrem, während sie einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten, bleiben dabei aber völlig unsichtbar“. Zwei Mitarbeiter würden gerade in Graz erheben, wie viele Kinder allein in der Landeshauptstadt betroffen sind – wer über Fälle bescheid weiß oder selbst betroffen ist, kann sich bei martina.schmidhuber@unigraz.at melden. Nach der Erhebung soll an konkreten Angeboten gearbeitet werden, seien es Plattformen für den sozialen Austausch oder Apps mit regelmäßigen Tipps. Gleichzeitig betont Gremsl, dass es damit nicht getan sei: „Wir tragen diesen Kindern gegenüber eine besondere gesellschaftliche Mitverantwortung“. Daher wird es Workshops mit Politikern, NGOs und Betroffenen geben. Viele Kinder müssen schon früh sehr „erwachsene“ Aufgaben übernehmen. GETTY Das Grazer Bienenwachstuch NACHHALTIG. Eine umweltfreundliche Verpackungsalternative zu Plastik und Co. bietet das Grazer Bienenwachstuch, das jetzt an acht regionalen Verkaufsstellen erworben werden kann. Das zertifizierte Grazer Bienenwachstuch ist ein wiederverwendbares Verpackungstuch, das Lebensmittel wie Gebäck, Obst und Gemüse frisch hält und anstelle von Aluund Frischhaltefolie verwendet werden kann. Die Tücher aus feinster, ökologischer Baumwolle werden in Wachs von Grazer Bienen getränkt und sind somit nicht nur nachhaltig, sondern auch keimhemmend. Mit den zwei neuen Verkaufsstellen „Das Gramm“ und „Das Dekagramm“ können die Tücher an insgesamt acht regionalen Stellen erworben werden. Durch die verschiedenen, verspielten Stoffmuster und praktischen Größen ist das Gra- zer Bienenwachstuch eine hochwertige Verpackungsmöglichkeit für die ganze Familie. Neu ist das Brot-Tuch, das mit einer Größe von 40 x 50 cm auch große Laibe umfasst. Bei richtiger Reinigung und Pflege kann das Bienenwachstuch bis zu einem Jahr verwendet werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet, Abfall vermieden und Ressourcen geschont. Hergestellt werden die Tücher von Imker David Heinrich, der auch den Stadthonig produziert. Vertrieben werden sie von der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH. Infos zu Größen, Verkaufsstellen und Tipps zur richtigen Pflege auf gbg.graz.at. Nachhaltig, regional und praktisch: Das Bienenwachstuch ist in verschiedenen Mustern und Größen an acht regionalen Verkaufsorten erhältlich. STADT GRAZ/FISCHER NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS ENTGELTLICHE KOOPERATION
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