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2. Februar 2020

- 2019 war das Jahr der Raser: 82.000 Mal tappten Grazer in die Radarfalle - Touristen-Orientierung: Fußgänger-Leitsystem kommt im Frühjahr - Ries: „Wir wollen den Zebrastreifen wieder“ - Straflandesgericht ist nun barrierefrei - M1 hat als Martinibar mit neuen Chefs wiedereröffnet - Opernredoute 2020

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 2. FEBRUAR 2020 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Angst ist ansteckender als jeder Virus B ei allem Respekt vor dem gefürchteten Coronavirus, der jetzt auch bei uns in Europa angekommen ist: Von einer ernsthaften Bedrohung sind wir hier schon noch ein ordentliches Stück entfernt. Denn grundsätzlich haben wir Krankheiten erstmals in der Menschheitsgeschichte gut im Griff. Früher war das anders, man war den Seuchen hilflos ausgeliefert: An der Pest starben bis zu 200 Millionen Menschen, und noch Anfang des letzten Jahrhunderts forderte die Spanische Grippe 100 Millionen Menschenleben innerhalb nur eines Jahres und war damit mehr als doppelt so „gefährlich“ wie der 1. Weltkrieg, in dem 40 Millionen starben. Dank der beispiellosen medizinischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts haben solche Seuchen-Tsunamis aber ausgedient. So fielen dem laut WHO „schwersten Gesundheitsnotfall der Neuzeit“, dem Ebola-Virus, weltweit gerade einmal 11.000 Menschen zum Opfer. Auch SARS weckte viele Ängste, letztlich starben keine tausend Menschen daran. Fast kann man sagen: Die Krankheiten sind nicht mehr unser Problem, die Angst vor den Krankheiten ist unser Problem. Und diese ist – kombiniert mit kollektiver Panikmache – bekanntlich hochgradig ansteckend. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Andrea Berg Die „Schlagerkönigin“ im Sonntagsfrühstück über das alljährliche Heimspiel, ihr Hotel und Feriendorf und über das aktuelle Album „Mosaik“. Aus welchen Mosaik-Steinchen setzt sich Ihr entspanntes Sonntagsfrühstück zusammen? Da gehören in erster Linie gesunde Lebensmittel dazu. So verzichte ich mittlerweile auf Brot, dafür gibt es Gurken und Tomaten mit Schafskäse und etwas Olivenöl. Zum Frühstück gehört auch die nötige Ruhe, um entspannt in den Tag zu starten. „Mosaik“ heißt auch die aktuelle Tournee, die Sie am 14. Februar nach Graz führen wird. Sie kommen mit toller Bühne, wie sieht die aus? Wir haben monatelang an unserer komplett neuen, märchenhaften Show gearbeitet. Im Frühjahr 2019 bin ich mit meiner Crew nach Key Largo (Florida) zu DJ Bobo geflogen. Das ist für mich ein magischer Kraftplatz, wo so tolle Songs wie „Hallo Houston“, „Ja ich will“, „Steh auf“ oder „Geh deinen Weg“ entstanden sind. Dort haben wird das Bühnenbild entwickelt und an der Show gefeilt. Wir reisen mit den Besuchern durch einen Zauberwald in eine etwas dramatischere, düstere Welt, von dort aus weiter in eine Sternenträumerwelt, durch unendliche Weiten, bis wir schließlich in der Zeit des Flowerpower ankommen. Die Botschaft der Tour ist klar: Wir feiern das Leben. Was werden die Grazer Fans außer den Songs von „Mosaik“ alles zu hören bekommen? Natürlich haben wir auch alle großen Hits mit im Gepäck. Mit „Neonlicht“ wird ein Song dabei sein, der ganz anders ist als die Titel, die meine Fans bislang von mir kennen. Er ist der modernste Song auf meiner Mosaik-Gold-Edition und fast psychedelisch angehaucht. Sie waren schon oft in Graz, gibt es irgendeinen besonderen Bezug zur Stadt? Ich komme immer wieder gerne nach Graz. Da wir am Abend zuvor in Salzburg spielen und tags darauf bereits in Wien, bleibt dieses Mal leider kaum Zeit für einen Abstecher in die wunderschöne Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Sie waren Krankenschwester, was war der Kick, der Sie zur Musik brachte? Mein Großvater war Berufsmusiker in einem Orchester und immer auf Tournee. Vielleicht habe ich die musikalische Leidenschaft so ein bisschen von ihm geerbt. Als ich in der Grundschule war, kaufte mein Vater mir eine Orgel und im Krefelder Stadtwaldhaus hatte ich Diesmal ausnahmsweise kein Frühstücksfoto, dafür eine Andrea Berg, die verklärt in die „Zauberwelt“ ihrer neuen Tournee „Mosaik“ blickt. SANDRA LUDEWIG / BERGRECORDS meinen ersten Auftritt als Sängerin, das war ich so zwölf Jahre alt. Später hatte ich dann meine Band Teamwork. Von Montag bis Freitag habe ich in der HNO-Praxis gearbeitet, am Wochenende waren wir dann unterwegs und haben Musik gemacht. Wir haben alles gespielt. Das war eine großartige Zeit. „Du hast mich tausendmal belogen“ hat rund 20 Millionen Klicks auf Youtube. Wie oft haben Sie das Lied schon gesungen, Freude oder Plage? Ich habe nicht mitgezählt, singe den Titel wie alle meine Songs heute immer noch sehr gerne. Und er darf natürlich auch bei keinem der Konzerte fehlen. Am 17. und 18. Juli findet wieder das Heimspiel in Kleinaspach statt. Was ist die Magie dort? Ich kann nur schwer in Worte fassen, was dieses Wochenende für mich bedeutet. Es ist eine große Sommerparty bei mir zu Hause. Das ist wie eine große Familie, etwas ganz Besonderes. Es geht schon Tage vorher los, wenn Fans aus allen Richtungen kommen. Sie betreiben mit Ihrem zweiten Ehemann Hotel und Feriendorf. Sehen Sie Ihre Gäste oft? Ja klar, wir sind ein großer Familienbetrieb, da packt jeder mit an. Neben der Bühne habe ich ein normales Leben. Musik war nie Beruf, sondern Leidenschaft. Ich bin heute Wirtin, Tierpflegerin, Hausfrau, Ehefrau und Mutter. Das ist für mich eine tolle Abwechslung. Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? Ich bin gerne draußen, sei es zum Joggen oder Spaziergang mit meinem Mann Uli und unserem Hund oder beim Fußball bei der SG Sonnenhof Großaspach. Mir ist es wichtig, keine Zeit zu verschenken. Ich stehe jeden Tag um 7 Uhr auf, genieße es, vom Balkon aus über das Gelände zu blicken, die Tiere und die Natur zu bestaunen. Einen schöneren Start in den Tag kann man sich nicht wünschen. VOJO RADKOVIC Andrea Berg wurde am 28. Jänner 1966 in Krefeld geboren. In 25 Karriere-Jahren hat die „Schlagerkönigin“ mehr als 15 Millionen Tonträger verkauft. Das Album „Best of“ war 670 (!) Wochen in den Austro-Charts. Berg ist sehr sozial enga giert, hat etliche Auszeichnungen. Gold, Pla tin und Preise pflastern ihren Weg. Live am 14. Februar in Graz.

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