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2. Dezember 2018

- Bund kürzte Budgets: Schule hat kein Geld für Papierhandtücher - Bürgermeister Nagl „verbrauchte“ 22 Stadträte - Rampe für mehr Barrierefreiheit in Graz - Mehr Platz für Begegnung: Erster Schritt zur Gries-Umgestaltung - Univiertel-Legenden sperren Lokal bei der FH Joanneum auf - Neue Grünfläche für den Bezirk Jakomini - Heimwegtelefon jetzt auch für Jugendliche - Mutter kämpft für ihren behinderten Sohn

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16 graz www.grazer.at 2. DEZEMBER 2018 Mutter kämpft wie Löwin für ihren Sohn Gabalier ist neuer Pate des Mega- Events im Jahr 2020. KK Andreas Gabalier EuroSkills-Pate ■■ Der Grazer Volks-Rock- ’n’-Roller Andreas Gabalier übernimmt die Patenschaft für die Europameisterschaft der Berufe, die EuroSkills 2020 in Graz. Vor seinem gestrigen großen Konzert in der ausverkauften Grazer Stadthalle wurde Gabalier von WK-Präsident Josef Herk als Pate präsentiert. Konzerte im Joanneumsviertel: heute Uptown Monotones NEIL MATTHEWS Adventmarkt im Joanneumsviertel ■■ Die Uptown Monotones eröffnen heute, Sonntag, die Live-Konzertserie an Adventsonntagen im Joanneumsviertel. Jeden Sonntag gibt es dazu noch Familien- und Kindernachmittage mit Lilo. Die Konzerte starten um 16 Uhr. DRAMA. „Warum hilft uns niemand?“, klagt eine Grazerin, die mit ihrem behinderten, autistischen Sohn verzweifelt. Noch ist keine Lösung in Sicht. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Leidensgeschichte der Grazerin Judith L. Wilson und ihres Sohnes David ist lang und traurig. Die Mutter behauptet, dass man ihren autistischen Sohn in verschiedenen Pflegeeinrichtungen, unter anderem war David auch im ehemaligen LSF, zu einem Pflegefall gemacht habe. Man habe durch Verabreichung von Neuroleptika den Sohn, der zuvor noch halbwegs selbstständig unterwegs war, zu einem Pflegefall gemacht, der heute eine 24-Stunden-Betreuung benötigt. Wilson: „Ich habe zwar jetzt einen Pfleger, der David rund um die Uhr betreut und auch mit ihm das Zimmer teilt. Der kommt recht gut aus mit meinem Sohn, aber finanzieren muss ich das selbst, und das bringt mich an meine Grenzen.“ Traum vom Haus Frau Wilson hat einen Traum: Sie will gemeinsam mit ihrem Sohn und anderen Menschen mit Behinderung in einem angemieteten Haus wohnen, wo sie und ihr Ehemann, der noch dazu der Sachwalter von David ist, ebenfalls wohnen können. Diese Lösung wird aber – da ist sich die Lebenshilfe, die seit langem mit dem Fall beschäftigt ist, sicher – nicht genehmigt werden. Der Vorwurf der Mutter, David sei aufgrund von Medikamenten „verhaut und extrem aggressiv“ geworden, ist zumindest offiziell von keiner Seite bestätigt worden. Die Das kleine Foto zeigt David, als er noch kein Pflegefall war. Der 22-Jährige war auch eine Zeitlang in der ehemaligen Sigmund-Freud-Klinik. LUEF, KK zuständige Bereichsleiterin der Lebenshilfe für Wohnfragen, Gudrun Stubenrauch, sagt: „Wir sind dabei, eine Wohnlösung zu finden, wo der Sohn 24 Stunden betreut wird, aber außerhalb der Familie. Die Wohnung soll in der Nähe der Mutter sein, damit diese David oft besuchen kann. Noch haben wir keine gefunden.“ Vonseiten des Landesreferats für Behindertenhilfe soll es eine Finanzierungszusage für eine derartige Wohnlösung geben. Jürgen Tatzgern, der dafür zuständige Referent in der Fachabteilung A11, verweigert zum Fall ein Statement mit dem Verweis auf den Datenschutz. Dabei füllt der Fall David Aktenberge. Viele Stellen sind eingebunden, Ärztekammer, verschiedene Politiker, Behindertenstellen, Gerichte, Patientenanwaltschaft. Und Frau Wilson bittet auch auf ihrer Facebook-Seite um Hilfe. Fakt ist: Es gibt noch keine Lösung, und für die Mutter wird es immer schwieriger, weiter für ihren Sohn zu kämpfen. „Mein Kind, solange ich stehen kann, kämpfe ich für Dich“, schreibt sie auf der Facebook-Seite.

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