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2. August 2021

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- Unwetter in Graz: Kanäle schafften das Wasser nicht mehr - SPÖ will neues Modell für Familien: Arbeitszeit fairer verteilen - Pizza, Pasta & Pandemie: Sizilien in Zeiten von Corona - Frohnleiten: Start zweier Großbaustellen - Grazer zerstörte im Suff sechs Autos

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2 graz www.grazer.at 2. AUGUST 2021 Zu wenig Hochwasser-Prävention An der Uni Graz benötigt man nun einen 3-G-Nachweis. SCHERIAU Auch an Uni Graz wird 3-G gefordert ■ Ab heute muss man für die Benutzung der Lern- und Studienplätze an allen Standorten der Universitätsbibliothek Graz einen 3G-Nachweis (getestet, geimpft, genesen) vorweisen. Dieser wird zusätzlich zur verpflichtenden Sitzplatzbuchung kontrolliert. In allen Innenräumen der Universität gilt eine Mund-Nasen-Schutz- Pflicht. Am vorgebuchten Sitzplatz kann der dieser abgenommen werden. Beim Ausleihen von Büchern benötigt man keinen 3-G-Nachweis. Die 7-Tages-Inzidenz stieg in Graz wieder leicht an. GETTY Corona-Zahlen in Graz & GU ■ Die Corona-Zahlen in Graz sind über das Wochenende angestiegen. Die Sieben-Tages- Inzidenz liegt bei 46,0 Fällen pro 100.000 Einwohner (Freitag: 38,8), in Graz-Umgebung bei 36,1. Der Steiermark-Schnitt beträgt 32,5. Das höchste Infektionsgeschehen hat Murau mit 58,3, das niedrigste Weiz mit 14,3. 314 Menschen sind bisher in Graz in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben, 253 in GU. Die Kanäle schafften das Wasser nicht mehr Am Samstag war man in der Ordination von Dr. Bohr in Andritz den ganzen Tag mit Aufräumen beschäftigt. CAGRAN ANGST BLEIBT. Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Die Grazer Kanalinfrastruktur schafft das viele Wasser nicht. Die Bevölkerung hat Informations-Defizite. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Das ist mein fünftes Hochwasser in Andritz, wieder ist der ganze Garten überschwemmt, der Keller unter Wasser. Ich bin wütend, denn die Bilanz, dass Graz das schwere Gewitter vom Freitag gut überstanden hat, weil die Sicherungsmaßnahmen geholfen haben, stimmt einfach nicht. Nicht die Bäche waren Ursache: Das überalterte und unzureichende Kanalsystem der Stadt Graz ist das Thema, warum viele Straßen zu Flüssen wurden und unzählige Keller zu Fäkalwasser-Auffangbecken wurden. Daher hatten auch die Rückhaltebecken – bis auf den Gabriachbach – kaum Wasser, noch Funktion. Dazu sei gleich erwähnt, was noch anderweitig thematisiert werden wird müssen: Ein Bundes-Rechnungshofbericht ist evident, wonach statt der vorgeschriebenen Kanalausbauten, exakt 151,10 Millionen Euro zweckgebundener Kanalgebühren als unzulässige „Gewinnentnahmen“ dem „allgemeinen Haushalt der Stadt zugeführt“ wurden. Kurzum: zur Budgetsanierung verwendet wurden“, kritisiert Erich Cagran, Obmann der Bürgeinitiative Graz Andritz. „Nach so einer Katastrophe läuft es immer wieder gleich ab. Der aufgeheizten Stimmung folgt Mitleid gegenüber den Betroffenen, danach das Verkünden von Hilfszahlungen und Budgets für den Wiederaufbau. Dahinter die Hoffnung, dass so etwas nicht wieder kommt. Das ist leider der falsche Zugang. Hier wie dort lernen wir von einem zum anderen Mal nichts dazu“, sagt der Grazer Katastrophenforscher Gerhard Grossmann von der Uni Graz. „Es fehlt an Prävention: „In Bauordnung, Stadtentwicklung oder Flächenwidmung will man nichts davon wissen. Wollen wir also weiter nur Rückhaltebecken bauen oder neue Feuerwehrautos kaufen?“ Gerade Graz ist dafür ein Negativ-Beispiel, wie Grossmann auf Basis von empirischen Untersuchungen belegt. Die Menschen in Andritz und auch in anderen Bezirken haben zu große Informationsdefizite. „Einfacher Wissenstransfer, warum etwa Kellerräume zu meiden sind, dass rechtzeitig aus Tiefgaragen geholte Autos so abzustellen sind, um Feuerwehrautos nicht zu blockieren und vieles mehr. Die Menschen sind dankbar für solch einfache, aber wertvolle Tipps. Leider wird auch diese Präventions- Form schändlich vernachlässigt“, Gerhard Grossmann so Grossmann weiter, der mit Studierenden die Hochwasser der letzten zwölf Jahre studiert und analysiert hat. Aufräumarbeiten Trotz der anhaltenden Regenfälle liefen auch am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Neben der Berufsfeuerwehr Graz und der Freiwilligen Feuerwehr Graz standen die Holding Graz und Energieversorgungsunternehmen im Dauereinsatz und konnten somit einen Großteil der gemeldeten Einsatzadressen und Unwetterschäden abarbeiten. Die Stadt Graz bittet darum, auch weiterhin achtsam zu bleiben. Besondere Vorsicht ist weiterhin im Bereich von Bäumen geboten, da immer wieder lose Äste herunterbrechen könnten. Auch auf unterspülte Bereiche wie Unterführungen, Keller und Tiefgaragen sollte weiterhin geachtet werden. Wer eigene Pumpen hatte, konnte den Keller rascher auspumpen. CAGRAN

2. AUGUST 2021 www.grazer.at SPÖ will neues Modell für Familien: graz 3 Arbeitszeit fairer verteilen FORDERUNG. Die steirischen SPÖ-Frauen unterstützen das neue „Familienarbeitszeit“-Modell von ÖGB und Arbeiterkammer. Damit soll die Arbeit zwischen Männern und Frauen fairer verteilt werden. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Die Arbeitszeit ist in Österreich zwischen den Geschlechtern immer noch ungleich verteilt – so zeigte eine Analyse von WIFO-Forschern aus dem Jahr 2017, dass Männer durchschnittlich 39,8 Stunden, Frauen nur 31,6 Stunden pro Woche arbeiten. Das wirkt sich auch Elisabeth Grossmann setzt sich für ein neues Arbeitszeitmodell ein. SPÖ PARLAMENTSKLUB auf die finanzielle Situation aus – Männer verbringen mehr Stunden in Erwerbsarbeit, Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit in den Familien. Das neue Modell der „Familienarbeitszeit“ von Arbeiterkammer und ÖGB soll das ändern – und erhält nun Fürsprache von Seiten der SPÖ Frauen Steiermark. Prämie soll helfen Das Modell sieht vor, dass beide Elternteile, wenn sie zwischen 28 und 32 Stunden arbeiten, jeweils eine Pauschale von 250 Euro erhalten. Alleinerziehende, die ebenfalls zwischen 28 bis 32 Stunden arbeiten, sollen den gleichen Bonus wie ein Elternteil erhalten. Das Familienarbeitszeit-Geld kann für eine Dauer von mindestens vier Monaten und maximal bis zum vierten Geburtstag des Kindes bezogen werden. „Wir wissen aus Umfragen, dass viele Männer sich mehr Zeit mit ihren Kindern wünschen – die Rahmenbedingungen machen das aber finanziell oft unmöglich. Das Modell Familienarbeitszeit würde eine gerechte Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit zwischen Frauen und Männern fördern und auch die Beziehung der Kinder zu beiden Elternteilen stärken“, erklärt die SPÖ Landesfrauenvorsitzende und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Bundesrat Elisabeth Grossmann. Die SPÖ fordert außerdem mehr Lohntransparenz, einen schnellen Ausbau der Kinderbetreuung und, dass die Hälfte der Mittel aus der Corona-Arbeitsstiftung an Frauen geht. So soll sich die Lohnschere schließen. Kleines Spektakel auf der Straße SPASSIG. Die Kaiserfeldgasse lädt zum Spielen ein: Von April bis November verwandelt sich die Straße einmal im Monat zum kleinen Spektakel für Kinder. Der nächste Termin ist am 3. August. Lust auf Spiel und Spaß? Hier findet man beides: Einmal im Monat wird die Kaiserfeldgasse im Bereich zwischen Neutorgasse und Nelkengasse zur Spiel-mit-Straße für Kids. Professionelle Partner der Grazer Spielmobile, PädagogInnen und KünstlerInnen begleiten die Spielstraße und laden Kinder und Familien dazu ein, den öffentlichen Raum neu zu entdecken und spielerisch zu nutzen. Bauen, malen, verkleiden, tanzen, Stelzen gehen, Seilspringen, Rad fahren, Theater spielen und vieles mehr wartet beim kleinen Spektakel auf die jungen BesucherInnen. Die temporär eingerichtete Spielstraße Kaiserfeldgasse regt die Jüngsten zum freien, kreativen Spielen an. Für Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner ein wichtiger Impuls: „Gerade Familien stellt die Pandemie immer wieder vor große Herausforderungen, verbunden mit Unsicherheiten im Kinderbetreuungs- und Schulbetrieb. Mit diesem Spielprojekt wollen wir ein positives Zeichen für die Familien setzen und eine Aufbruchsstimmung auch für unsere Kleinsten vermitteln.“ Der nächste Termin ist morgen, am 3. August 2021, zwischen 14.30 und 17.30 Uhr. Mehr dazu unter graz.at/freizeit. Platz für freies, kreatives Spielen: Die Spiel-mit-Straße in der Kaiserfeldgasse lädt einmal im Monat zum kleinen Spektakel für Kids. ADOBE DTOCK/GAJIC NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS ENTGELTLICHE KOOPERATION

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