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2/2019

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44 Von einem jahrelangen

44 Von einem jahrelangen Auswärtsspiel Text: Philipp Braunegger, Fotos: Manfred Lach Andrada Jantscher lernte an der Seite ihres Mannes, Fußballprofi Jakob, in den letzten Jahren verschiedene Lebenswelten und Kulturen kennen. Nach Stationen in Russland, den Niederlanden, der Schweiz und der Türkei freut sie sich, jetzt in Graz wieder ein „Heimspiel“ zu erleben. Mit dem Reisen kennt sie sich aus. Ihre erste große Reise machte Andrada Jant scher mit fünf Jahren, als sie zusammen mit ihrer Familie aus der rumänischen Region Transsilvanien nach Österreich kam. Und hier heimisch wurde. „Ich bin Grazerin mit vollem Herzen“, sagt sie. Ihr Herz gehört aber nicht nur Graz, sondern auch Jakob Jantscher, Spieler beim SK Sturm. Mit ihm hat sie in den letzten Jahren nicht nur die Hochzeit und die Geburt zweier Kinder erlebt, sondern auch neue Kulturen kennengelernt. Denn: Als Kicker kam Jakob in den letzten Jahren viel herum. Erste Auslandsstation war 2012 Dynamo Moskau, wohin Jantscher von Red Bull Salzburg wechselte. Für Andrada eine neue Welt, weg vom gewohnten Umfeld, ohne Besuch der Familie: „Wegen der aufwendigen Visa-Gebahrungen waren Besuche quasi unmöglich. Ich hab mich manchmal einsam gefühlt. Mit unserem Hund bin ich viel spazieren gewesen. Wenn Jakob mit dem Team unterwegs war, war es oft nicht einfach, da in Moskau nicht wirklich viele Englisch sprechen wollen. Generell ist es für Mitteleuropäer nicht einfach: Ich hatte immer eine Kyrillisch-App am Handy, um Schilder etc. lesen zu können.“ Vom Wetter ganz zu schweigen. „Minus 16 Grad sind während der kalten Monate Durchschnitt.“ Einmal sei nach einem Heimatbesuch die Haustür fast bis zum oberen Ende eingeschneit gewesen. 2013 ging es in die Niederlande: NEC Nijmegen. Nur ein Jahr waren die Jant schers im Land der Oranjes. Andrada blieb dort vor allem das sportliche Niveau in Erinnerung. „Fußballerisch ... nicht zum Anschauen.“ Schöner war es in der Schweiz: Von 2014 bis 2016 ging die Reise im FC Luzern weiter. Die Lebensqualität nahe des Vierwaldstättersees war „traumhaft“. Generell galt das für die OPEN-AIR-FEELING Andrada und Jakob Jantscher hat die lange „Tournee“ durch Fußball-Europa reifen lassen.

Landschaft bei den Eidgenossen. Weniger traumhaft war das, was die Jantschers bei ihrer nächsten Station erlebten. Jakob wechselte zu „Fast so grün wie die Steiermark“ Çaykur Rizespor. Osttürkei. „Meine Familie war erstmals vor einem Wechsel strikt dagegen, dass ich da hingehe“, so Jakob. Nach langen Gesprächen mit Andrada entschlossen sich die beiden trotzdem dazu. „Das Kribbeln vor einem Umzug war da so groß wie sonst nie. Man hört ja nicht nur gute Sachen aus der Region. Stichwort politische Unruhen - immerhin fiel der Putsch-Versuch gegen die Erdogan-Regierung in die Zeit unseres Aufenthalts - oder Stichwort Frauenrechte“, weiß Andrada. „Aber wir hatten nie Probleme! Als Mitteleuropäerin ohne Kopftuch, blond, mit Hund und Kind - da wurden wir in der kleinen Stadt Rize schnell zur Attraktion. Verstanden hab ich nie ein Wort, aber ich verständigte mich mit Händen und Füßen.“ Die Jantschers wurden positiv aufgenommen. Hinzu kam, dass alle Klischees von wegen eintöniges türkisches Hinterland verpufften. Jakob: „Die Gegend ist wunderbar grün! Teilweise denkst dir, du bist in der Steiermark.“ Das Jantscher’sche Haus stand nahe einer romantischen Tee-Plantage. Vom Lifestyle war es für Andrada eine völlig neue Erfahrung. „Shopping in Rize? Gibt’s nicht. Keine Modeketten, nicht mal ein McDonalds“, lacht sie, die nie Wert auf solchen Schnickschnack legte. Problematisch wurde der Abschied aus Rize. Der Verein ging bei den Vertragsverhandlungen nicht ehrlich mit Jantscher um: Es gab kein Geld mehr. „Die Frau sitzt daheim, weiß nicht, wie’s weitergeht“, erinnert er sich. Hinzu kam, dass Tochter Alma längst auf der Welt war. Gesicherte Zukunft? Keine Rede. Also: Vertragsauflösung. Im Winter 2018 kehrte man heim Insider-Tipp KLEINODE IN LUZERN Andrada Jantscher lernte bei ihren Lebensstationen von Salzburg bis in die Türkei viele versteckte Tourismus-Tipps kennen. Vor allem Luzern hat es ihr mit zwei Geheimtipps angetan: „Das Mardi-Gras-Viertel ist ein Juwel mitten in der Stadt. Quasi ganz ohne Touristen – und das ist in Luzern ja nicht so einfach zu finden. Und dann am besten auf einen Drink in den ‚Montana Beach Club‘ – das Lokal schlechthin mit dem schönsten Ausblick von der Rooftop-Bar auf den Vierwaldstättersee, den ich je erleben durfte.“

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