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19. Jänner 2020

- Judith und Gerald Schwarz erweitern ihr Gastro-Imperium: Aiola-Clan übernimmt Operncafé und MM - Neues Design für die Grazer Hauptplatzstandln - Neue Elisabethstraße: Busspuren statt Parkplätze - Handschuh-Laden weicht Hotelbau - Start in die Ballsaison 2020

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 19. JÄNNER 2020 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Willkommen im Land der Schild-Burger W as ein McDonalds-Besuch hierzulande so alles auslösen kann, haben wir in dieser Woche erfahren. Ex-BZÖler Gerald Grosz hat Vizekanzler Werner Kogler beim Burgeressen „erwischt“ und daraus eine Schlagzeile gemacht, die medial lüstern abgefrühstückt wurde. So lächerlich, wie das klingt, war es leider auch. Aber das würde wohl nicht einmal Grosz selbst abstreiten. Er ist ja bekanntlich ein hochtalentierter Populist, der gerne ausschweifend fabuliert und damit schon den Grazer Gemeinderat dazu gebracht hat, die erlaubte Redezeit zu verkürzen. Eine Parallele übrigens zu Werner Kogler, der in medienwirksamen Aktionen auch nicht unerfahren ist. So hält er den Rekord im Nationalrat in Sachen „lange Rede halten“ mit 12 Stunden und 42 Minuten. Allerdings war das eine Ausnahme, denn es drehte sich hierbei um eine gezielte Protestaktion, um den Budgetbeschluss 2011 möglichst lange hinauszuzögern. Im erwähnten Burger- Fall bedankt sich Grosz bestimmt wieder einmal für die „Gratis-PR“ der aufgescheuchten Medien, auch wenn die meisten den Ex-BZÖler selbst auf die Schaufel nahmen. Weitere Auswirkungen hat die Aktion keine. Weder für Werner Kogler noch für sonst jemanden. Aber darum ist es wohl auch nie gegangen. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Beate Vollack Im ganzen Leben hat Ballettdirektorin Beate Vollack erst drei Kaffees getrunken. Tee muss es aber täglich geben – und zwar viel davon. SCHERIAU Die Ballettdirektorin ist eine der zentralen Figuren bei der Opernredoute am Samstag. Mit uns spricht sie über Leberwurst und Liebesschnulzen. Darf man sich als Tänzerin ein ausgiebiges Frühstück gönnen? Also wenn man sich was gönnen darf, dann zum Frühstück! Ich kenne aber viele, die vor dem Trainieren nichts essen können – bei mir ist das umgekehrt. Vollkornbrot ist da sehr wichtig und – als Metzgerstochter – natürlich Leberwurst! Und dazu gibt’s Kaffee? Ich glaub, ich hab in meinem ganzen Leben erst drei Kaffees getrunken! Aber Tee muss sein – und das in rauen Mengen, sonst funktioniere ich nicht. War Ballett schon immer ein Mädchentraum? Ich bin ganz zufällig dazu gekommen, aber nachdem ich angefangen hatte – mit etwa zehn Jahren –, konnte ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Das heißt, es gab gar keine andere Berufs option für Sie? Eigentlich nicht. Aber wäre ich nicht zum Ballett und zum Theater gekommen, wäre ich jetzt wahrscheinlich Metzgerin – so wie alle Vollacks seit 200 Jahren. Wie haben Sie sich in Graz eingelebt? Wo sind Sie privat zu finden? Ich hab mich super eingelebt! Ich mag die Größe der Stadt, die liebevolle Architektur, die Offenheit der Menschen. Ein Sonnenstrahl und das Leben spielt sich auf der Straße ab! Aber ich muss Graz noch viel besser kennenlernen. Meistens bin ich nämlich nur am Theater. Wobei, nach den Vorstellungen trifft man mich zugegebenermaßen schon oft im Brandhof. Heuer ist es bereits Ihre zweite Opernredoute. Wie haben Sie die erste erlebt? Als total speziell. Ich war total nervös und noch im Flugmodus – hab mein Kleid erst kurz vorher abgeholt. Und ich war erkältet und wollte nach der Mitternachtseinlage, bei der ich auch getanzt habe, nach Hause. Und dann war ich um fünf in der Früh eine der Letzten, die heim gegangen sind, nachdem ich die halbe Nacht durchgetanzt habe! Dürfen Sie schon etwas zum Kleid verraten? Das kann ich gar nicht – momentan stehen drei zur Auswahl und ich kann mich noch nicht entscheiden. Ein lindgrünes ist aber gerade der Favorit. Grün ist ja meine absolute Lieblingsfarbe. Wie sieht’s mit anderen Lieblingsdingen aus? Welchen Film können Sie nicht oft genug sehen? „Eins, zwei, drei“ von Billy Wilder. Die Hälfte der Pointen kann ich mitsprechen – genau mein Humor! Was lesen Sie gerne? Ich lese beruflich viel für Stücke. Im Urlaub mag ich aber gerne Krimis – und Liebesschnulzen, wo ich genau weiß, die kriegen sich am Ende! Wohin geht denn der nächste Urlaub? Urlaub fällt dieses Jahr aus. Ich habe im Sommer zwei tolle Angebote in Montreal und bei den Salzburger Festspielen bekommen! Was wünschen Sie sich vom Jahr 2020? Dass es der Beginn der goldenen 20er Jahre wird. VERENA LEITOLD Beate Vollack wurde im Mai 1968 in Ost-Berlin geboren. Dort studierte sie auch an der Staatlichen Ballettschule. Nach choreografischen Arbeiten an der Wiener Staatsoper, der Oper Stuttgart, der Bayerischen Staatsoper oder dem Royal Opera House Covent Garden ist sie seit der Saison 2018/2019 Ballettdirektorin in Graz.

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