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19. August 2018

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- Ex-LSF-Pfleger packt aus: „Ich musste täglich Patienten ans Bett fesseln“ - Neues Groß-Wohnprojekt in Mariatrost – und noch immer keine Verkehrslösung - Zu eng: Radweg bei der TU muss weichen - Sommer 2019 droht am Hauptplatz ein Baustellen-Chaos - Abschiebung: Auch Grazer ist nicht schwul genug für Asyl - Food Festival Graz

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6 graz www.grazer.at 19. AUGUST 2018 KOMMENTAR Nicht schwul genug für Österreich Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at M an könnte ja meinen, dass es uns im 21. Jahrhundert, in dem uns unsere Mitmenschen ja grundsätzlich relativ egal sind, erst recht egal ist, welche sexuelle Ausrichtung jemand so hat. Dass dem aber überhaupt nicht so ist, haben reihenweise hysterische Reaktionen in den letzten Tagen gezeigt. Aus der Türkei ließ man ausrichten, dass man auf die Teilnahme am Song Contest aus Angst vor Conchita Wurst verzichtet. Ein ÖBB-Plakat mit einem homosexuellen Pärchen und einem Baby veranlasste nicht nur einen FPÖ-Politiker zu rassistischen und sexistischen Rülpsern (und der erbosten Rückgabe seines ÖBB-Tickets), sondern sorgte auch in weit weniger ultrareaktionären Kreisen für Naserümpfen. Und nicht zuletzt werden Asylwerber (siehe Seiten 10/11) hierzulande abgeschoben, da sie „nicht schwul genug“ wirken, um in Österreich bleiben zu dürfen. In Summe waren die vergangenen Tage kein Ruhmesblatt für die Menschlichkeit, sondern ein Sammelsurium an eigenartigen, grotesken, lachhaften und gefährlichen Unmenschlichkeiten – das war nix, zurück an den Start, das können wir besser. Neues Groß-Wohnprojekt in Mariatrost – und noch immer keine Verkehrslösung Auf dieser Wiese in Mariatrost-Fölling soll ab nächstem Jahr eine große neue Siedlung entstehen. NEUBAU. Auf 20.000 Quadratmetern soll in Mariatrost eine neue Siedlung entstehen. Doch der Bezirk ist in Sachen Verkehr und Infrastruktur nicht dafür gerüstet. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at LUEF Noch befindet sich gegenüber vom Gasthaus „Gruberwirt“ und der Park-&- Ride-Anlage in Mariatrost-Fölling eine große Wiese. Bald soll dort direkt neben der Marland-Siedlung aber eine neue Siedlung entstehen – auf mehr als 20.000 Quadratmetern. Einen Bebauungsplan gibt es bereits, eine Bürgerinformation hat stattgefunden – langsam wird damit begonnen, die Immobilien zu verkaufen. Die Firma „wohnraumwerk“ plant Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit großzügigen Gärten, Balkonen und Terrassen – 35 Stück an der Zahl. Der zweite Bauträger, die „FÖL Liegenschaftsentwicklung GesmbH“ hat sich das mehr als doppelt so große Areal gesichert – im Rahmen dieses Projekts sollen auch ein Kindergarten und eine Kinderkrippe geplant sein. „Der Bauplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe der öffentlichen Postbushaltestelle“: Während Bezirksvorsteher Erwin Wurzinger auf den vor allem abends und an Wochenenden nur selten verkehrenden Postbus verweist, weiß Stadtplanungschef Bernhard Inninger über die Probleme mit dem öffentlichen Verkehr in Mariatrost Bescheid: „Das Radnetz ist gut ausgebaut. Das Glas ist also nicht ganz leer, aber zugegeben auch nur halb voll.“ Das spiegelt sich auch in der kürzlich veröffentlichten Befragung zur Lebensqualität in Graz wider. Die Mariatroster sind laut dieser zwar am zufriedensten mit ihrem Bezirk, bemängeln aber vor allem Öffi-Angebot und Infrastruktur. „Natürlich wäre es uns lieber, wenn schon alles fixiert wäre, noch gibt es jedoch keine Zusicherung. Aber: Der Druck, das öffentliche Verkehrsnetz in Mariatrost zu verbessern, steigt. Bei dem Zuzug muss nachgezogen werden“, so Inninger. Schließlich ist das nicht das einzige Gebiet, das in Mariatrost bald verbaut wird. Entlang der Mariatroster Straße reihen sich Aufsteller von Bauträgern aneinander. Auffällig an der neuen Siedlung in Fölling ist außerdem übrigens ein kleines Detail: Der Bebauungsplan erlaubt es, keine Parkplätze für Bewohner zu sichern. Das heißt, es müssen keine Garage oder Parkplätze gebaut werden – die Fahrzeuge der Bewohner könnten in der gegenüberliegenden Park-&-Ride- Anlage untergebracht werden. Links: Ein Modell des Bauvorhabens laut Bebauungsplan. Rechts: Eines der sieben Häuser, wie sie vom Bauträger „wohnraumwerk“ geplant sind. 11.09.0 BEBAUUNGSPLAN, WOHMRAUMWERK derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Mag. Daniel Windisch (0664/80 666 66 95), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Reinhard Hochegger (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6491), Robert Heschl (0664/80 66 66 897), Michael Midzan (0664/80 666 6891), Selina Gartner (0664/80 666 68 48), Mag. 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19. AUGUST 2018 www.grazer.at graz 7 Zu eng: Radweg muss weichen VERKEHR. Die Straßen rund um die TU sind zu eng für die Feuerwehr. Jetzt wird umgebaut. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at In St. Leonhard, genauer in den Straßenzügen rund um die Alte Technik, brennt sprichwörtlich der Hut: Viele schmale Gassen sind mittlerweile mit überdimensionierten SUVs so zugeparkt, dass Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr nicht mehr durchkommen. Zu einem Brand nahe der TU konnten die Florianijünger kürzlich gar nicht mehr vordringen, weil sie in der vollgeparkten Technikerstraße feststeckten. Das ließ bei der Grazer Berufsfeuerwehr und der Stadt sämtliche Alarmglocken schrillen. Nach einem kürzlich erfolgten Lokalaugenschein ist klar: So kann es nicht weitergehen. Und das wird es auch nicht. Verkehrsstadträtin Elke Kahr kündigt eine Entschärfung der Situation an. Es werde eine „gute Lösung“, beruhigt Kahr Bezirksvertreter, die schon den Wegfall Dutzender Parkplätze befürchteten. Wie die Lösung aussehen wird, umreißt Straßenamtsleiter Thomas Fischer: In der Technikerstraße wird der Radweg aufgelassen, die Parkplätze Richtung Gehsteig verlegt und dafür die Einbahnregelung für Radfahrer aufgehoben. Das soll laut Fischer Platz für Einsatzfahrzeuge schaffen, ohne Parkplätze zu opfern oder Radler zu sehr zu beeinträchtigen. Auch in der angrenzenden Gartengasse gibt es dringenden Handlungsbedarf. „Hier sind wir noch am Tüfteln“, sagt Fischer. Was sich abzeichnet: Ein paar Parkplätze werden wohl verschwinden. Fischer bittet um Verständnis: „Da geht’s um die Sicherheit des Verkehrs und vor allem um die Sicherheit Straßenamtsleiter Thomas Fischer (kl. Bild) kündigt größere Änderungen in der Technikerstraße an – diese betreffen vor allem den Radweg. SEIDL, STADT GRAZ/FISCHER der Anwohner.“ Sind die notwendigen Budgetmittel gesichert, sollen die Änderungen rasch umgesetzt werden. Fischer rechnet damit, dass dies im Frühjahr 2019 passieren wird.

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