2 epaper spezialwww.grazer.at 18. MÄRZ 2020E D I T O R I A LvonTobitSchweighofer✏ tobit.schweighofer@grazer.atDas Leben ziehtnicht nur vorüberSo etwas wie Corona hatnoch niemand von unsje erlebt und deshalbfühlt sich auch jeder mit dieserSiutation leicht überfordert.Das ist ganz normal, man hat jazum Glück keine Vergleichswerte.Man weiß nicht wieman die Dinge einschätzensoll, welche Emotion derSituation angemessen ist. AuchMitmenschen, an denen mansich sonst orientieren kannhelfen einem in diesereinmaligen Angelegenheitnicht weiter. Gerade inhaltlosen Zeiten wie diesen istes besonders wichtig Anhaltspunktezu schaffen, die eingewisses Maß an „Greifbarkeit“vermitteln. Genau deshalbhaben wir uns dazu entschlossenab sofort nicht nurwöchentlich sondern täglichfür unsere Leser da zu sein, zuinformieren, zu unterhalten, zuberaten und schlicht undeinfach auch zusammenzuschweißen.Sie werden hierverlässlich an jedem Tagkompakte und regionaleInformationen über den Standin Sachen Corona erfahren,mitunter Helden des Alltagskennen lernen, Tipps zumUmgang mit unserer „neuenHäuslichkeit“ erfahren und inAktionen über uns miteinanderin Kontakt treten können. Lasstuns gemeinsam der enormgroßen HerausforderungCorona begegnen ohne inPanik zu verfallen und unsgegenseitig jenen Rückhaltgeben, den wir gerade jetzt sodringend brauchen.Tobit Schweighofer, Chefredakteur35 neue Corona-Fälle, Zahl imGroßraum Graz steigt auf 54COVID-19. Am Dienstag wurden 35 Steirer positiv auf das Coronavirusgetestet. Die Gesamtzahl der Infizierten erhöht sich damit auf 182. In Grazwurden insgesamt 39 Fälle verzeichnet, in Graz-Umgebung 15. Seit diesenLabortests gibt es in jedem Bezirk zumindest einen Betroffenen.Von Verena Leitoldverena.leitold@grazer.atAm Dienstag, 17. März,verbreitete sich das Coronavirusweiter in derSteiermark. Die Landessanitätsdirektiongab bekannt, dassin den steirischen Laboren insgesamt35 weitere Personenpositiv auf Covid-19 getestetwurden. Die Gesamtzahl der inder Steiermark positiv Getestetenerhöht sich damit auf 182.Mit dem heutigen Dienstag gibtes in jedem steirischen Bezirkzumindest einen Betroffenen.Nachfolgend die Auflistung derbestätigten steirischen Corona-Fälle nach politischen Bezirken:■ Graz: 39■ Graz-Umgebung: 15■ Bruck-Mürzzuschlag: 4■ Deutschlandsberg: 3■ Hartberg-Fürstenfeld: 29■ Leibnitz: 19■ Leoben: 8■ Liezen: 13■ Murau: 1■ Murtal: 13■ Südoststeiermark: 8■ Voitsberg: 8■ Weiz: 20■ derzeit ohne Zuordnung: 2GROSSRAUMGRAZ30 %RESTLICHESTEIERMARK70 PROZENTÜbrigens: Die Zuordnung zueinem politischen Bezirk basiertauf dem Aufenthaltsortdes Infizierten. Wenn ein Voitsbergeralso in ein Krankenhausin Graz kommt, wird erin der Landeshauptstadt gelistet,wenn er dann wieder nachHause entlassen wird, kommter in die Voitsberger Liste. Sowar es auch möglich, dass dieZahl der Betroffenen in Grazam Dienstag im Vergleich zuden Vortagen gesunken ist.Die Landessanitätsdirektionstellt täglich bereinigte Zahlenzur Verfügung, das heißt, dassWanderungen zwischen denBezirken, berücksichtigt werden.Am aussagekräftigsten istdie Gesamtzahl der Infiziertenin der ganzen Steiermark.Bestätigte Fälle nach politischen BezirkenLIEZENMURAUmehr als 35 Infizierte26–35 Infizierte16–25 Infizierte6–15 Infizierte0–4 InfizierteMURTALLEOBENVOITSBERGDEUTSCH-LANDSBERGBRUCK-MÜRZZUSCHLAGInfizierte im Großraum Graz■ Mit 39 Fällen in Graz und 15 im Bezirk Graz-Umgebung,wurden im Großraum Graz dreißig Prozent aller Infiziertenin der gesamten Steiermark gezählt. Auf die anderen elf politischenBezirke teilen sich die restlichen siebzig Prozentauf. Experten erklären sich das einerseits dadurch, dassviele der Krankenhäuser sich in Graz befinden und vorallem Personen aus dem näheren Umkreis zur Abklärungnach Graz fahren, und andererseits durch den in der Stadtengeren Kontakt zu Mitmenschen.6GRAZ-UMGEBUNGGRAZWEIZLEIBNITZQuelle: Landessanitätsdirektion Steiermark10HARTBERG-FÜRSTENFELDSÜDOSTSTEIER-MARK
18. MÄRZ 2020 www.grazer.atepaper spezial 3+ + + News-Ticker + + + News-Ticker + + + News-Ticker + + + News-Ticker + + +Die wichtigsten Neuigkeitender letzten 24 Stunden■ 70 Prozent weniger Öffi-NutzerIn seinem Statement zur aktuellen Lage bedankte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz bei der Bevölkerung,dass die von der Regierung gesetzten Maßnahmen eingehalten würden. „Es ist gelungen denSchulbetrieb um 95 Prozent zu reduzieren“, so Kurz. Obwohl es für Schüler unter 14 Jahren weiterhinein Betreungsangebot an den Schulen gibt, ist der überwiegende Großteil zuhause geblieben. „DieNutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist um 70 Prozent zurückgegangen und die Sicherheitsbehördenhaben informiert, dass auch das Leben auf den Straßen auf ein Minimum reduziert ist.“■ Erreichbarkeit des Grazer Bürgeramts eingeschränktDas Pass und Urkundenservice der Stadt bleibt bis auf weiteres geschlossen. Ebenso gibt es Änderungenam Standesamt für aktuelle Geburten. Das Babyurkundenservice auf den Geburtenstationenim LKH Graz ist nämlich nicht mehr möglich. Frischgebackene Eltern müssen sich auf der Homepagewww.graz.at alle nötigen Formulare herunterladen und diese ausgefüllt per Mail an standesamt@stadt.graz.at schicken. Trauungen finden nur mehr im kleinsten Rahmen statt, neue Anträge werden nichtmehr angenommen. Für alle anderen Produkte findet kein Parteienverkehr statt.■ Abfall-Entsorgung im Zeichen der Corona-KriseDie Herausforderungen für die steirische Abfallwirtschaft waren Thema einer Videokonferenz, zuder Landesrat Hans Seitinger eingeladen hat. Das Ergebnis: Der Hausmüll (Restmüll, Biomüll, Verpackung,Glas, Papier, etc.) wird wie gewohnt gesammelt. Selbiges gilt für das Gewerbe. Die meistenAbfallsammelzentren und Ressourcenparks sind bereits gänzlich geschlossen, oder werden im Minimalbetriebgeführt. Es werden nur noch gefahrenrelevante Stoffe (wie beispielsweise Problemstoffe,Li-Ionen-Akkus oder ähnliches) entgegengenommen.■ Baustellen wurden eingestelltLetzte Absicherungsmaßnahmen waren bzw. sind noch zu erledigen, die Baustellen wurden in Abstimmungzwischen dem Land Steiermark und den jeweiligen Baufirmen aufgrund der Corona-Krise abereingestellt. Auch alle Baustellen, für die das Grazer Straßenamt zuständig ist, kommen zum Stillstand.Eine Ausnahme bilden Arbeiten, die dem Abschluss und der Absicherung einer Baustelle dienen. NeueBaustellen werden keine begonnen, außer sie dienen dem Erhalt der Infrastruktur und Sicherheit.■ Pause für Grazer Kulturjahr 2020, Klanglicht abgesagtZahlreiche Veranstaltungen im Rahmen des laufenden Kulturjahrs mussten bereits abgesagt werden, jetzt habendie Verantwortlichen beschlossen, ganz zu unterbrechen. Im September soll es wiedereröffnet werdenund bis Sommer 2021 dauern. Auch das Klanglicht-Festival wurde abgesagt und findet erst 2021 wieder statt.■ Keine Mieten oder Gastgartengebühren:Stadt schnürt Hilfspaket für die WirtschaftUm die von Schließungen betroffenen Grazer Wirtschaftstreibendenin der schwierigen Situation zuuntersützen, wurde im Rathaus ein 11 Punkte umfassendesSoforthilfepaket im Wert von insgesamt dreiMillionen Euro beschlossen. Für Gastgärten müssenGastronomen bis Jahresende keine Gebühren bezahlen.Die Wasserabgaben werden um 20 Prozent reduziert.Standgebühren bei Bauernmärkten werden fürdie nächsten zwei Monate ausgesetzt. Unternehmen,die in städtischen Objekten eingemietet sind, müssenfür die dauer der Verkehrsbeschränkung keine Mietebezahlen. Es gibt eine Service-Hotline für Wirtschaftstreibendeunter 0316 872-4804Eine der Unterstützungen: Gastronomen müssen bisEnde des Jahres keine Gastgartengebühr bezahlen. SCHERIAU+ + + News-Ticker + + + News-Ticker + + + News-Ticker + + + News-Ticker + + +E D I T O R I A LvonGerhardGoldbrich✏ gerhard.goldbrich@grazer.atGut behütetÖsterreichDie Situation ist anDramatik nicht zuüberbieten, ganzÖsterreich folgt den Maßnahmender Regierungen aus Bund,Land und Stadt. Beinahe keinBundesbürger hat jemals solcheKrisensituationen oderEinschnitte in die persönlicheFreiheit erlebt. Und dennochfühle ich mich gut behütet undsicher, habe Vertrauen in dieEntscheidungsträger undbewundere Österreich für dasrasche Umsetzen, das Ineinandergreifenso vieler Räder undden unbändigen Zusammenhalt.Nur wenn wir gemeinsamvoran gehen werden wir baldunsere unschätzbare persönlicheFreiheit wiedererlangen.Das erfordert größte Disziplin,gegenseitiges Verständnis undvor allem Vertrauen in alletüchtigen Personen, die dasLand führen und die tagtäglichdas öffentliche Leben für unsalle mit vollstem Einsatzaufrecht erhalten. Und wirsollten daran denken, dass wirrespektvoll miteinanderumgehen, gerade mit denTüchtigen, die uns trotz desVirus Lebensmittel verkaufen,unseren Müll entsorgen oderunsere Kranken betreuen. Auchwir als „derGrazer“ halten unsstrikt an alle Vorgaben, versuchenaber mit diesem täglichenE-Paper Informationen, Serviceund positive Unterhaltung zubieten. Und unseren Partnernund Kunden möchten wir wegvon Geschäftsmodellen einePlattform geben, sie, liebe Leser,umfassend zu informieren.Zusammen sind wir stark undgut behütet. Bleiben sie gesundGerhard Goldbrich, Geschäftsführer
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